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15.07.2011, 21:48 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Es begab sich am vergangenen Sonntag, daß ich meine Schwester mitsamt einem gefühlten halben Hausstand (gepriesen sei der Erfinder des Kombis!) nach Essen brachte. So voll hatte ich die A45 allerdings schon lange nicht mehr erlebt, der Dauerregen tat sein Übriges dazu, daß die Fahrt nur mäßig angenehm war. Aber wenn man schon mal „in der Gegend“ ist, kann man sich ja auch mal diverse Sehenswürdigkeiten ansehen. Also ab auffe Bahn (frei nach Det Müller), westwärts. Nicht weit hinter der niederländisch-belgischen Grenze fiel mir dann auch prompt – und wirklich zufällig – ein Zweibrücker Qualitätsprodukt in die Augen, gefällig in Beige und dunklem Lila lackiert. Also nix wie 'runter von der Autobahn und den Foto gezückt. Dummerweise war das jedoch nicht die Baustelle eines belgischen Schwerlastspezialisten, wie das Hebezeug auf den ersten Blick vermuten ließ, sondern die einer nicht näher genannt werden wollenden Firma im Westen Aurichs. Und so kam es, daß ich in der tiefsten belgischen Provinz auf Deutsch aufgefordert wurde, keine Bilder zu veröffentlichen. Nachdem ich mir aber eigentlich ohnehin andere Ziele für diesen Tag gesetzt hatte, blieb mir auch nicht übermäßig viel Zeit zum Fotografieren und ich fuhr weiter.
In Antwerpen wollte mich mein Navi dann mitten durch die Stadt schicken, worauf ich dankend verzichtete. Das hätte ich aber wohl doch tun sollen, denn die Alternative war ein ausgiebiger Stau auf dem Antwerpener Autobahnring. Nach Antwerpen wurden die Straßen aber wieder deutlich freier – übrigens eine echte Wohltat, den Tempomat im Gegensatz zu deutschen Autobahnen auch mal sinnvoll benutzen zu können – und es ging streßfrei weiter nach Westen.
Unterwegs durfte ich dann auch noch lernen, daß belgische Tankstellen anscheinend mehrheitlich anders funktionieren als deutsche: Personal gibt’s keins, man muß vorher an einem Automat den gewünschten Geldbetrag einwerfen und kann dann entsprechend tanken. Aber wenigstens gibt's die Menüführung am Automaten nicht nur auf Französisch und Niederländisch, sondern auch auf Deutsch und Englisch.
In Süd-Zeeland angekommen, hatte ich dann auch sehr schnell das erste eigentliche Ziel meiner Rundreise vor Augen: Zwei leuchtend rote Krane größeren Ausmaßes. Nachdem ich diese und einen direkt daneben liegenden „königlichen“ Zufallsfund ausgiebig betrachtet und fotografiert hatte, machte ich noch einen Mini-Abstecher in nördlicher Richtung zu nächsten größeren Schiffahrtsstraße. Dort sah ich gerade noch die Toronto Express von hinten, aber da das ein spontaner Programmpunkt gewesen war, besser als nix. Danach ging es wieder zurück in Richtung Osten. Auch auf dem Rückweg wollte mich meine „Bitch in the Box“ (© by torquemaster(?)) in Antwerpen staubedingt durch die Stadt schicken. Aufgrund meiner Erfahrungen ein paar Stunden vorher – siehe oben – gab ich diesmal nach. Das funktionierte auch erstaunlich gut, bis – ja, bis die Auffahrt, an der mich das Navi wieder auf die E313 schicken wollte, wegen Bauarbeiten gesperrt war. Also waren noch ein paar Kilometer „manueller“ Umleitung durch die Vororte von Antwerpen fällig, bis über eine abenteuerliche Behelfsauffahrt tatsächlich wieder auf die Autobahn kam. Belgische Autobahnbaustellen haben es aber offensichtlich in sich und so kam es, daß ich auch am Autobahnkreuz Lummen falsch abbog. (@Würzburger Namensvetter: Haben wir uns nicht nach Ede auch an genau der selben Stelle verfahren?)
Am Grenzübergang Bocholtz erreichte ich dann wieder deutschen Boden ich muß sagen: Nach ein paar 100km belgischen und holländischen Autobahnen macht eine deutsche Raserpiste definitiv keinen Spaß mehr…
Einem Tip folgend, führte mich mein Weg anschließend auch durch Düren. Ich hoffe, es lesen keine Dürener mit, denn diese Stadt hat es geschafft, einen spontan negativen Eindruck bei mir zu hinterlassen: Dort hat es man sogar im Vergleich zu Darmstadt geschafft, die Rote Welle an den Ampeln zu perfektionieren und in Folge dessen findet der gemeine Dürener als solche noch weniger als der Darmstädter das Gaspedal. Aber auch das ging vorbei, so daß ich mitten im Vennvorland eine weitere Sehenswürdigkeit fand. Diesmal ein etwas größeres und gelb lackiertes Qualitätsprodukt aus Ehingen, allerdings traf ich leider gerade rechtzeitig zum Feierabend ein.
Nachdem ich auf der Weiterfahrt nicht noch einmal durch Düren fahren wollte, setzte ich mein Navi auf „kürzeste Strecke“ und fragte mich noch, ob mich der Kartenzeichner wohl auf den Arm nehmen wollte. Er wollte nicht, der kurze Abstecher hinunter ins Rurtal und wieder hinauf, den mich das Gerät führte, war tatsächlich so kurvig. Ein Moppedfahrer hätte seine helle Freude gehabt, in einer 2-t-Dose hielt sich der Spaß in gewissen Grenzen.
Der letzte Programmpunkt des Tages lag dann noch im Großraum Köln-Bonn, wo ich von einem gewissen Stephan B. völlig besinnungs- und hemmungslos mit Resten eines kalten Buffets gemästet wurde. Nach ausgiebigen Fachsimpeleien ging's dann schließlich endgültig wieder nach Hause. Da die A3 abends nach zehn Uhr überraschend frei war, konnte ich trotz Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen die exakt 200km Tür-zu-Tür in knapp 1:45h hinter mich bringen und war dann insgesamt 822km um Viertel vor Zwölf wieder zu Hause. Müde, aber glücklich.
So, wenn Ihr ratet, wo ich überall war, gibt's in den passenden Threads noch ein paar Bildchen.
Tschüs,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 17.07.2011 um 16:40 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |