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24.04.2017, 01:35 Uhr
Schmidti
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Ich hab bei meinem Konzept (hiess uebrigens auch TC 240, obwohl ich Burkhardts schickes Modell nicht kannte) viel uebers Selbstruesten nachgedacht und am Ende keine gute Loesung gefunden.
Fuer die kleinen LRs gibts in der Produktnutzen Boschuere eine Darstellung, wie sich die Raupen prinzipiell komplett selbst ruesten koennen. Aber man fragt sich dabei: Will man das? Hantieren mit Last am A-Bock oder Auslegerstummel wirkt nach einem heillosen Rumgewuerge. Ruft man da nicht doch lieber einen Hilfskran?
Ballst auf Unterwagen stapeln; Geht nur, wenn man den Ballast flach baut und die A-Bock-Abspannung sehr hoch ansetzt (wie bei Burkhardt). Dann kann man aber keine Tuerme stapeln. Der AC 350/6 stellt wohl das Maximum dar, was in so einer Konfiguration machbar ist. Reicht einem das?
Ruesten mit Ladekran: Ja, klingt attraktiv, wird auch gemacht (z.B. Hartinger) ist am Ende aber wohl nicht der Koenigsweg. Mit groessere Bauteilen (dicke Mastschuesse, das soll ja kein Bagger werden, sonder ein Kran) muss auch der Ladekran dicker werden. Wenn der LKW dann primaer nur noch den Ladekran traegt, kann man auch Ist der Ladekran nur knapp ausreichend, wuergt man sich wieder einen ab. Siehe Stephans Argument. Ich hab auch (ohne eigene Erfahrung) das Gefuehl, dass man mit klassischen Kraenen zuegiger und effizienter arbeiten kann als mit Ladekraenen, einfach weil die Kinematik (drehen, wippen, Haken) wesentlich einfacher ist. Kran umparken ist immer aufwaendig, auch da macht es ein langer Ausleger einfacher.
Am Ende bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Selbstruestfaehigkeit zwar prinzpiell attraktiv, elegant und erstrebenswert ist, ein Hilfskran aber aufgrund der notwenigen Kompromisse einfach die praktikablere Loesung darstellt. Zumindets in Ermangelung richtig genialer Ideen.
Was ich fuer den praktischen Einsatz viel wichtiger als das intiale Auf-/Abruesten halte, ist das Verfahren im teilaufgeruesteten Zustand auf der Baustelle (Windkraft, Fertigteilmontage). Wenn das Umsetzen nicht praktikabel ist, macht man gegen Raupen keinen Stich. Limit duerften die Achslasten sein. Was ist da so das machbar? Gehen 32t, oder ist das zu hoch gegriffen? Dann duerfte mein Konzept mit 192t verfahren. 72t Grundgeraet, 25t fuer 54m Mast, bleiben 95t Ballast. Ganz ok, aber eigentlich waeren 150t Vollballast eingeplant. Heisst, selbst bei kurzen Auslegern muesste erst ein Hilfskran ein paar Ballststeine abnehmen.
Ballst-selbst-ablege-Varianten sind mir keine eleganten eingefallen. Am ehesten noch sowas wie beim LTM 11200, aber wirklich gut wirkt das auf mich nicht. Ballast auf de UW ablegen hilft ja auch nicht, er muss runter vom Fahrzeug. Somit bleibt das Konzept unvollendet, weil mir fuer ein paar Schluesselprobleme nicht die perfekten Loesungen eingefallen sind und somit die Nische, in der so ein Konzept anderen Kranen deutlich ueberlegen ist, zu klein bleibt.
Alles Gute
Schmidti |