012 — Direktlink
23.03.2006, 22:23 Uhr
Hendrik
Moderator
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Zitat: | ulrich postete Hintergrund meiner Frage war die Überlegung, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Ausleger, wie Du schreibst, schlagartig die Richtung der Durchbiegung ändert. |
Hallo Ulrich,
das kann er auch nicht! Zumindest nicht von alleine! Das einzige, was er kann, ist: Entweder nach oben, oder nach unten ausweichen! Und zwar ausgehend von einer "neutralen" Linie; nämlich die Auslegerlinie des "labilen Gleichgewichts". (Bei einem exakt senkrecht stehenden Auslegers wäre das genau die schnurgerade Auslegerlängsachse.)
Siehe post #007.
Da der Ausleger aber ab dem Moment des Aufrichtens nach unten durchhängt, sollte bei allen denkbaren Lastfällen im Kranbetrieb genau diese Durchhängung beibehalten werden. Es wäre fatal, wenn man den Ausleger zwingen würde (beispielsweise durch Einleitung von äußeren Momenten, oder durch erheblichen Geometrieänderungen beim Aufrichten), die Durchbiegung zu wechseln - dann könnte es möglicherweise zum dem "Überschnappen" kommen, was Robert meinte. Und das muß in jedem Fall verhindert werden!
(Nimm dir einfach mal ein Plastiklineal zur Hand, stelle es senkrecht auf den Tisch, und drücke oben drauf...)
Zitat: | Wenn ich z.B. eine vorgespannte Kesselbrücke.... |
Aber das ist genau der Unterschied zum Ausleger: Der Ausleger ist nicht vorgespannt, sondern hängt aufgrund seines Eigengewichts und den Längskräften durch. Im "Ruhezustand", oder auch in genau senkrechter Stellung, wäre er schnurgerade. Und deswegen kann er bei Beanspruchung auf Knickung bzw. Stauchung in zwei verschiedene Richtungen ausweichen. Man muß sich aber konstruktiv für eine Richtung entscheiden, und man muß einen genügenden Sicherheitsabstand zur "neutralen" bzw. "labilen" Lage halten, damit dieses "Überschnappen" nicht passiert.
oder so...
gruß hendrik |