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Hansebubeforum » Krane und Schwerlast historisch » AMK 1000 (nur ein 350 Tonner?) » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ]
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03.01.2004, 15:41 Uhr
882166
Gäste


Hallo Leute,

irgendwo in diesem Forum, kam in den letzten Wochen schon einmal die Frage auf, ob und wie der Gottwald AMK 1000-103 (weltweit einzigartig) 1000 Tonnen heben kann.

Normalerweise heben Teleskopkrane meines Wissens nach ihre max. Last bei eingefahrenem Ausleger und geringster Ausladung, incl. viel Ballast ;-)

Meiner Meinung nach hat aber ein Forum-Mitglied gesagt, dass der AMK 1000-103 ´nur´ 350 Tonnen mit seiner Hackenflasche heben kann !?

Nun meine Frage:

Heisst das die 1000 Tonnen waren nur `nach hinten, kurz anheben damit eine Briefmarke drunter passt` möglich.
Oder hatte Riga-Mainz und später Breuer nur keine stärkere Hackenflasche für den AMK 1000-103 parat?

Lt. Bastian-Modellbau müsste es doch eine Hackenflasche für den AK 912 für 900to geben.

Freu mich auf Eure Belehrungen ;-)

MfG

Sebastian

Dieser Post wurde am 10.10.2009 um 11:36 Uhr von Hendrik editiert.
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03.01.2004, 15:57 Uhr
nico



Das würde mich auch mal interessieren. Auf dem Kran stand, egal ob Riga oder Breuer, an der Seite 1000t dran. Außerdem denke ich mal das die Ausmasse, des Kranes, für eine 300 to Version gigantisch sind.

Bei der Gelengenheit aml eine Frage an die Profis hier im Forum, der AK 912
hat 10 Achsen. Ich habe eine Zeichnung von Gottwald wo vor dem Drehkranz 7 Achsen und 3 nach dem Drehkarnz sind. Ich war immer der Meinung das die Aufteilung der Achsen wie beim Ak 850 sind, 6 und 4.

MFG Nico
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002 — Direktlink
03.01.2004, 16:12 Uhr
Mike

Avatar von Mike

Hallo 882166,
beim LTM 1800 ist des genau so. Zum heben von 800 oder eben 1.000t müsste ein spezieller Schwerlastausleger montiert werden. Da dieser aber nicht entwickelt oder gebaut wurde kann er "nur" 350t heben. Die 800/1000t sind nur berechnet.
--
Nicht weil es schwierig ist wagen wir es nicht. Es ist schwierig weil wir es nicht wagen!!
Frei nach Sokrates

Gruß von mir!
Mike
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003 — Direktlink
03.01.2004, 16:32 Uhr
Stephan
Moderator
Avatar von Stephan

Oh wei, oh wei, es wird Zeit, daß endlich ein GOTTWALD-Buch erscheint...;-)

Hallo zusammen

Kennt ihr das? Alles kommt irgendwann garantiert wieder. Immer. So auch die Frage nach dem Lastmoment. Aber das ist völlig in Ordnung. Probieren wir also auf's neue eine verständliche Erklärung: Ein AMK 1000 hebt, so wie wir alle ihn kennen, 350 Tonnen. Punkt! Ein LTM 1800 mit dem 60 m-Teleausleger hebt ebso maximal 350 Tonnen. Ebenso Punkt! Tatsächlich beziehen sich solche Leistungsangaben auf ein maximales Moment, welches sich bekanntlich aus einer bestimmten Masse bei einer bestimmten Ausladung ergibt. Und dieses Moment muß der Kran dann auch irgendwie ab können, ohne dabei zusammen zu brechen. Das heißt also für den AMK 1000, daß er bei, sagen wir mal, 3 Metern 1000 Tonnen heben kann. Das könnte er auch tatsächlich, allerdings nur mit einem ganz speziellen Ausleger, der aber bisher nur auf dem Papier existiert. Interessanter ist aber, daß der Kran dem nach bei 100 Metern noch 30 Tonnen heben können müßte, würde mann das Eigengewicht des Auslegers völlig vernachläßigen. Die Belastungen der Konstruktion, und genau da liegt der Hund begraben, sind in beiden Last-Fällen die selben, sowohl für die Drehbühne wie auch für die Stützen und das Drehwerk. Die Angabe der maximalen Tragkraft sagt also im Grunde nur etwas über das Leistungsvermögen der Kranbasis aus, sowie über die zu erwartenden Leistungen bei größeren Ausladungen. Viel wichtiger für den Betreiber ist aber die Werbewirkung: 1000 Tonnen ist doch geil, da geht jeder mal gucken...;-)

In diesem Sinne, Gruß vom Rhein
Stephan
--
Gruß vom Rhein
Stephan

"Hätten Sie aber können!!!"
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004 — Direktlink
03.01.2004, 16:59 Uhr
nico



Hallo Stephan,

danke für die Erklärung. Ein Gottwaldbuch? Eine gute Idee, das wäre ein Fall für Heinz - Herbert Cohrs.
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005 — Direktlink
03.01.2004, 17:44 Uhr
Ed



Hi

BUZ quoted
Zitat:
Der AMK 1000 hatte nie einen Schwerlastausleger! Der vorhandene Hauptmast (min. 29 m) konnte mit dem Haken nur 350 t heben, was im Alltag auch immer gereicht hat!

Betreffend das AMK1000 kann ein Heber 1000t zu einer maximalen Höhe
von 18m, mit 140t der Drossel nur erfolgt werden und die Outriggers,
die bis 14m x 14m.

Aber es kann 175t bis 62m anheben, das ist etwas! Das AK912 ist an
1100t steuerpflichtig, aber der maximale Heber, den es überhaupt
getan hat, ist 900t.

Ich zweifele, daß jeder grosse Kran überhaupt seine "maximale" last
anhebt!

The AMK1000 can only lift 1000t to a max height of 18m,with 140t of ballast and outriggers set to 14m x 14m

But it can lift 175t to 62m,that is something! The AK912 is rated at 1100t,but the max lift it has ever done is 900t.

I doubt any big crane will ever lift its "maximum" load

Ed (AMK1000 fan)
--
http://www.irishcranes.net - 2003-2005 RIP
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006 — Direktlink
03.01.2004, 20:36 Uhr
Ralf ER
Gäste


Hallo!

Zitat:
"Bei der Gelengenheit aml eine Frage an die Profis hier im Forum, der AK 912
hat 10 Achsen. Ich habe eine Zeichnung von Gottwald wo vor dem Drehkranz 7 Achsen und 3 nach dem Drehkarnz sind. Ich war immer der Meinung das die Aufteilung der Achsen wie beim Ak 850 sind, 6 und 4."

Vom AK912 wurden 3Stück gebaut...
2mal mit 6achs/4achs und einmal 7achs/3achs.
Der 7/3 war meines Wissens der erste der 912er und
hatte keine Obenwagenteilung.

Zu den Maximalwerten:
Ganz kann ich das nicht kapieren...aber bei einem Telekran
ist die Nennleistung auf 3Meter bezogen obwohl dies
natürlich nicht realistisch ist.
Beim CC12600, größte Gittermastraupe, ist die Nennleistung
von 1600Tonnen auf einen Radius von 22Metern bezogen
was auch realistisch ist.
Der 12600 hat schon 1359 Tonnen gehoben.

Bei den Werten zählt aber wohl hauptsächlich der Show-Effekt.
Baldwins hatte den LTM1800G auch auf LTM11000 umbenannt.

Gruß
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007 — Direktlink
05.01.2004, 09:43 Uhr
Maik V.
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Hallo Leute,
am seltsamsten finde ich allerdings den Grove GMK7450. Laut Datenblatt hebt er seine 450t ganze 2,5m von der Drehkranzmitte entfernt, auch nur nach hinten und mit Sonderausstattung. Das bedeutet wenn man sich die Maße des Krans ansieht müsste er sich die 450t hinten auf seinen Unterwagen laden bevor er seine Maximaltragkraft nutzen kann. Das zum Thema Realitätsnähe der Maximaltragkraft bei Teleskopkranen.
Viele Grüße
Maik
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008 — Direktlink
05.01.2004, 11:05 Uhr
nico



Hallo zusammen,

die Kranhersteller sollten sich da echt mal was überlegen. Man sollte einfach sagen können bei 10m Ausladung hebt der Kran 250 to bei max. Drehbühnenballast. Und nicht der eine bei 3m Ausladung der andere bei 2,5m oder 4m, dann eventuell noch mit Spezialausleger. Die ganzen Bezeichnungen sollten nach der Praxis geschehen und nicht nach der Theorie.

MFG Nico
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009 — Direktlink
05.01.2004, 16:04 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
nico postete
die Kranhersteller sollten sich da echt mal was überlegen. Man sollte einfach sagen können bei 10m Ausladung hebt der Kran 250 to bei max. Drehbühnenballast. Und nicht der eine bei 3m Ausladung der andere bei 2,5m oder 4m, dann eventuell noch mit Spezialausleger. Die ganzen Bezeichnungen sollten nach der Praxis geschehen und nicht nach der Theorie.

Ein frommer Wunsch - nur lesen sich die niedrigeren Werte bei praxisgerecheten Ausladungen und Ausstattungen nicht so schön im Werbeheftchen.
Und für jeden einzelnen konkreten Job kommst Du ohnehin nicht umhin, die Nase ins Handbuch zu stecken.


Tschüs,

Sebastian
--
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06.01.2004, 19:56 Uhr
882166
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Hallo Leute,

das lässt mir keine Ruhe.

Mein ´geliebter´LTM 1800 kann also nut 350 to bei 6,5 m Ausladung heben. Auch wenn er seinen Mast noch steiler stellt (4 m?) sind nicht mehr drin?

Zwei LTM 1800 heben also max. im Tandemhub 700 to, schnief ?

Kann der AK 850/1100 von Schmidbauer in Wirklichkeit auch nur viel weniger heben als seine beworbenen 850 to bzw. 1100 to?

Es gab/gibt angeblich auch mal eine Gittermastabspannung, ähnlich einer Teleskopabspannung, lt. Bildern die mein Vater vor ein paar Jahren gesehen hat. Kennt jemand von Euch diese Abspannungen?

Freue mich auf Antworten.

MfG

Sebastian
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011 — Direktlink
06.01.2004, 21:47 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
882166 postete
Mein 'geliebter' LTM 1800 kann also nut 350 to bei 6,5 m Ausladung heben.

Richtig. Bei 85% Kipplast sind noch 385t drin. Aber das war's dann.


Zitat:
882166 postete
Auch wenn er seinen Mast noch steiler stellt (4 m?) sind nicht mehr drin?

Das wird der Telemast wohl in doppelter Beziehung nicht mitmachten. Erstens würde er dabei sehr knapp vor 90°, wenn nicht sogar ganz 90°. (Siehe Datenblatt) - d.h. das Anschlagen einer Last ist dann gänzlich unmöglich.
Zweitens ist unsicher ob der Mast es in Bezug auf seine Belastbarkeit 800t aushält.



Zitat:
882166 postete
Kann der AK 850/1100 von Schmidbauer in Wirklichkeit auch nur viel weniger heben als seine beworbenen 850 to bzw. 1100 to?

IMHO jein. Es handelt sich hierbei ja um einen Gittermastkran mit modularem Mast. D.h. es sollte möglich sein können, den tatsächlich vorhandenen Kran so aufzurüsten, daß er die 850t erreicht. Es könnte höchstens sein, daß der Rollenkopf und der Haken zu klein sind.


Zitat:
882166 postete
Es gab/gibt angeblich auch mal eine Gittermastabspannung, ähnlich einer Teleskopabspannung, lt. Bildern die mein Vater vor ein paar Jahren gesehen hat. Kennt jemand von Euch diese Abspannungen?

Öhm, jeder (größere) Gittermast muß abgespannt werden, da er nicht für die enorme Biegebelastung, wie sie ein Teleskopausleger aushält/aushalten muß, ausgelegt ist.


HTH,

Sebastian

Sebastian
--
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012 — Direktlink
06.01.2004, 22:15 Uhr
882166
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Hallo Sebastian Suchanek,

vielen Dank für Deine schnellen Antworten!

Falls ich mit meinen Fragen nerve bitte sagen, aber ;-) ...

Ab wann brauch man den eine Mastabspannung, mal abgesehen von der Last natürlich?

Ich habe vor einiger Zeit die zwei LG´s 1550 von Thömen bei einem Einsatz in Hamburg gesehen. Die hatten bestimmt 56 m lange Ausleger aber keine Mastabspannung.
Ich habe `Achtung Schwertransport` und `Krane` aber dort hat, für meine Begriffe, kein Gittermastkran ein Abspannung.

Gibt es vielleicht irgendwo Bilder von Gittermastkranen mit Mastabspannung ?

Grüsse aus Niedersachsen

Sebastian
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013 — Direktlink
06.01.2004, 22:20 Uhr
robertd




Zitat:
Sebastian Suchanek postete
Öhm, jeder (größere) Gittermast muß abgespannt werden, da er nicht für die enorme Biegebelastung, wie sie ein Teleskopausleger aushält/aushalten muß, ausgelegt ist.

hmmm... hab bis jetzt noch keinen gittermast mit mastabspannung gesehen.

meinst du damit etwa, dass ein gittermast immer von der Spitze aus an den unterwagen "gehängt" wird ? das ist doch bei jedem so, oder gibts einen, der mit einem Hydraulikzylinder von unten "gedrückt" wird (analog zum Telekran) ?

ich glaube ich hab an deinem post irgendwas nicht verstanden...

gruss robert
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014 — Direktlink
06.01.2004, 23:08 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
882166 postete
Ab wann brauch man den eine Mastabspannung, mal abgesehen von der Last natürlich?

Ich habe vor einiger Zeit die zwei LG´s 1550 von Thömen bei einem Einsatz in Hamburg gesehen. Die hatten bestimmt 56 m lange Ausleger aber keine Mastabspannung.
Ich habe `Achtung Schwertransport` und `Krane` aber dort hat, für meine Begriffe, kein Gittermastkran ein Abspannung.

Mir dämmert da was. Kann es sein, daß Du eine Superlift-Einrichtung, a.k.a "Maxilift", a.k.a. "Derrickmast" meinst, an den Schwebeballast gehängt wird?

Sowas wird halt immer dann montiert, wenn die Kombination aus Traglast und Auslage es erfordert. Näheres verraten Dir die Datenblätter der Hersteller.


Tschüs,

Sebastian
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06.01.2004, 23:13 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete

Zitat:
Sebastian Suchanek postete
Öhm, jeder (größere) Gittermast muß abgespannt werden, da er nicht für die enorme Biegebelastung, wie sie ein Teleskopausleger aushält/aushalten muß, ausgelegt ist.

hmmm... hab bis jetzt noch keinen gittermast mit mastabspannung gesehen.

meinst du damit etwa, dass ein gittermast immer von der Spitze aus an den unterwagen "gehängt" wird ? das ist doch bei jedem so, oder gibts einen, der mit einem Hydraulikzylinder von unten "gedrückt" wird (analog zum Telekran) ?

ich glaube ich hab an deinem post irgendwas nicht verstanden...

Irgendwie verstehe ich Dich jetzt nicht.

Also nochmal langsam: (Fast) jeder Gittermast muß abgespannt werden. Damit meine ich die mehr oder weniger dicken Seile, i.d.R. von der Mastspitze zum Oberwagen führen.

Ich glaube allerdings, auch schon kleine Gittermaste (meist solche, die auf Baggern montiert waren) gesehen zu haben, die nicht abgespannt, sondern frei tragend waren. Auch manche Gittermast-Spitzen von Telekranen (z.B. der LTM-1160/1) werden nicht abgespannt.


Tschüs,

Sebastian
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016 — Direktlink
06.01.2004, 23:43 Uhr
robertd




Zitat:
Sebastian Suchanek postete
Irgendwie verstehe ich Dich jetzt nicht.

Also nochmal langsam: (Fast) jeder Gittermast muß abgespannt werden. Damit meine ich die mehr oder weniger dicken Seile, i.d.R. von der Mastspitze zum Oberwagen führen.

Ich glaube allerdings, auch schon kleine Gittermaste (meist solche, die auf Baggern montiert waren) gesehen zu haben, die nicht abgespannt, sondern frei tragend waren. Auch manche Gittermast-Spitzen von Telekranen (z.B. der LTM-1160/1) werden nicht abgespannt.

aha, jetzt hab ichs verstanden. wir reden aneinander vorbei

also: unter mastabspannung verstehe ich (und anscheinend auch 882166) eine einrichtung, wie sie zb beim LTM1400 von Kibri vorhanden ist.
Also das, was *afaik* bei Liebherr als Teleskopmastabspannung und bei Demag als Superlift verkauft wird (jeweils als Zubehör)

*imho* hat diese Form der Abspannung eine Wirkung, die mit der Abspannung auf den Unterwagen (ggf. über einen Derrick) nicht zu erreichen ist. Die Mastabspannung dient ja nicht zum Abtragen der Last, sondern aussschliesslich zur Erhöhung des max. möglichen Biegemoments im Mast. Im Prinzip wird bei einer MA *imho* das Flächenwiderstandsmoment erhöht durch den zusätzlichen Stahlquerschnitt, der einen (im Vergleich zum restlichen Mastquerschnitt) sehr grossen Abstand zur neutralen Biegefaser und somit in Relation eine vergleichsweise grosse wirkung hat. Das Ganze könnte man theoretisch auch mit abspannstangen realisieren, was aber bei einem Teleskopmast gewisse Probleme beim Teleskopieren mit sich bringen würde Bei einem Gittermast müsste es aber auch fix gehen.

Im Gegensatz dazu bringt die Abspannung die Du meinst ja "nur" den Vorteil, dass weniger (keine ???) Biegung in den Mast eingebracht wird.
Ich bin mir jetzt nicht ganz schlüssig, aber es könnte sein, dass die abspannung einer Wippspitze auf den Unterwagen auch eine ähnliche Wirkung hat.

EDIT:
A) Traglast LTM 1800, 160t Oberwagenballast (200 Tonnen bei Abspannung), Hauptausleger 47,6m / 75,5°, Wippspitze 21m, Ausladung 28m:
Normal: 62 Tonnen
mit Teleskopabspannung: 81 Tonnen
mit Derrick (ohne Schwebeballast): 73 Tonnen

B) Traglast LTM 1800, 160t Oberwagenballast (200 Tonnen bei Abspannung), Hauptausleger 60m / 75,5°, Wippspitze 35m, Ausladung 48m:
normal: 22,7 Tonnen
mit Teleskopabspannung: 27 Tonnen
mit Derrick (ohne Schwebeballast): 32 Tonnen

auch wenn der Ballast nicht der selbe ist: hier sieht man, dass die Mastabspannung da ihre stärken hat, wo die Last hauptsächlich auf den Mast kommt. Mit zunehmender Länge der Wippspitze (und somit Abtragung der Last über die Spitzenabspannung ???) ist dann der Derrick aber unschlagbar.

gruss robert

Dieser Post wurde am 07.01.2004 um 00:12 Uhr von robertd editiert.
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017 — Direktlink
07.01.2004, 00:29 Uhr
robertd




Zitat:
robertd postete
Die Mastabspannung dient ja nicht zum Abtragen der Last, sondern aussschliesslich zur Erhöhung des max. möglichen Biegemoments im Mast.

so, jetzt ist endgültig der wurm drin.

da
A) die Wippspitze ja über eine gelenkige Verbindung am Mast angebracht ist und
B) Gelenke ja keine Momente übertragen -> somit von der Wippspitze kein Moment in den Mast eingetragen wird

warum sollte ich dann das mögliche Biegemoment des Mastes erhöhen (die TA gibts ja lt. Datenblatt beim LTM 1800 nur mit Wippspitze)?

das muss was mit den Verformungen zu tun haben.

ich denke ich gehe jetzt mal schlafen *durcheinanderbin*

gruss robert

Dieser Post wurde am 07.01.2004 um 00:30 Uhr von robertd editiert.
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018 — Direktlink
07.01.2004, 16:09 Uhr
Gast:882166
Gäste


Hallo Leute,

richtig `robertd`! Ich verstehe unter Mastabspannung etwas wie einen SSL oder SL bei Demag`s Teleskopkranen, bzw. Teleskopabspannung bei Liebherr`s Teleskopkranen.
Mein Vater glaubt nun so eine ähnliche Konstruktion wie oben genannt auch für Gittermastkrane gesehen zu haben. Kein Maxilift, Derrick oder ähnliches.

MfG

Sebastian
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019 — Direktlink
07.01.2004, 16:29 Uhr
Ralf Neumann

Avatar von Ralf Neumann

Hallo zusammen,

wahrscheinlich ist eine zusätzliche Abspannung mittels kurzen Seilen gemeint. Wurde bzw. wird üblicherweise bei älteren Gittermastkranen angewandt, die noch keine Abspannung mittels Stangen haben. Dieses Verfahren wird je nach Krantyp und in Abhängigkeit der Länge des Hauptauslegers angewendet um die Durchbiegung zu begrenzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Neumann
--
Gruß
Ralf Neumann

Das (C) der veröffentlichten Bilder liegt bei mir.

Ironie & Sarkasmus helfen mir zuweilen die Dummheit anderer zu ertragen.
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020 — Direktlink
07.01.2004, 19:58 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete

Zitat:
robertd postete
Die Mastabspannung dient ja nicht zum Abtragen der Last, sondern aussschliesslich zur Erhöhung des max. möglichen Biegemoments im Mast.

so, jetzt ist endgültig der wurm drin.

da
A) die Wippspitze ja über eine gelenkige Verbindung am Mast angebracht ist und
B) Gelenke ja keine Momente übertragen -> somit von der Wippspitze kein Moment in den Mast eingetragen wird

MaschBau oder Bau-Ing?
Wenn Du die ganze Konstruktion als stark idealisiertes Fachwerk betrachtest, stimmt es. In diesem Fall bewirkt die Spitze kein Moment im Mast. Aber wenn Du den "Fußblock" (wie heißt das richtig?) der Spitze als Bauteil mit endlichen Abmessungen betrachtest, sieht's anders aus.
Ich hab's jetzt nicht nachgerechnet, sondern nur per Skizze überlegt, aber IMHO sollte da doch ein Moment im Mast entstehen.


Zitat:
robertd postete
warum sollte ich dann das mögliche Biegemoment des Mastes erhöhen (die TA gibts ja lt. Datenblatt beim LTM 1800 nur mit Wippspitze)?


das muss was mit den Verformungen zu tun haben.

ich denke ich gehe jetzt mal schlafen *durcheinanderbin*

Und? Jetzt ausgeschlafen?
--
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021 — Direktlink
07.01.2004, 21:03 Uhr
robertd




Zitat:
Sebastian Suchanek postete
MaschBau oder Bau-Ing?
Wenn Du die ganze Konstruktion als stark idealisiertes Fachwerk betrachtest, stimmt es. In diesem Fall bewirkt die Spitze kein Moment im Mast. Aber wenn Du den "Fußblock" (wie heißt das richtig?) der Spitze als Bauteil mit endlichen Abmessungen betrachtest, sieht's anders aus.
Ich hab's jetzt nicht nachgerechnet, sondern nur per Skizze überlegt, aber IMHO sollte da doch ein Moment im Mast entstehen.

hallo,

bin jetzt ausgeschlafen.
evtl. funzt das ganze sogar mit einem idealen fachwerk. Zwar wird über das gelenk kein moment übertragen, aber der Telemast isoliert gesehen ist ja im prinzip ein gelenkig gelagerter träger, der zwei schräge kräfte bekommt - die eine vom unterwagen, die andere von der wippspitze.
Und die exzentrische eintragung der kraft, die du meinst (wenn ich dich richtig verstanden habe) trägt - insbesondere mit der Mastduchbiegung, die ja immer da ist (allein aufgrund der notwendigen Toleranzen) - trägt natürlich auch ihren teil dazu bei.

im prinzip denke ich, dass man das gesamte mastsystem inkl. oberwagen als fachwerk sehen muss - und das gar nicht mal so unideal, schliesslich sind alle verbindungen gelenkig.
ich muss mir das ganze bei gelegenheit mal aufzeichnen - ist wieder mal so ein nettes beispiel von trockener statik zum anfassen

gruss robert

ps: mb.
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022 — Direktlink
09.01.2004, 16:15 Uhr
BUZ



Hallo,

jetzt fehlt uns noch ein eigenes Forum für Ing., Techniker, Dr. und Professoren

Gruß
BUZ
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das beste was ein Mensch werden kann, ist HESSE!
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023 — Direktlink
09.01.2004, 16:41 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete

Zitat:
Sebastian Suchanek postete
MaschBau oder Bau-Ing?
Wenn Du die ganze Konstruktion als stark idealisiertes Fachwerk betrachtest, stimmt es. In diesem Fall bewirkt die Spitze kein Moment im Mast. Aber wenn Du den "Fußblock" (wie heißt das richtig?) der Spitze als Bauteil mit endlichen Abmessungen betrachtest, sieht's anders aus.
Ich hab's jetzt nicht nachgerechnet, sondern nur per Skizze überlegt, aber IMHO sollte da doch ein Moment im Mast entstehen.

hallo,

bin jetzt ausgeschlafen.
evtl. funzt das ganze sogar mit einem idealen fachwerk. Zwar wird über das gelenk kein moment übertragen, aber der Telemast isoliert gesehen ist ja im prinzip ein gelenkig gelagerter träger, der zwei schräge kräfte bekommt - die eine vom unterwagen, die andere von der wippspitze.

Einspruch, Euer Ehren.
Einen Telemast kannst Du IMO normalerweise nicht als ideales Fachwerk modellieren. Jedenfalls nicht, wenn man den kompletten Mast auf einen einzigen Stab reduzieren will.
Wie Du schon schreibst, wird ein Telemast ja üblicherweise direkt am Fuß gelagert und durch die Hubzylinder ebenfalls nahe am Fußpunkt gestützt. Der Rest trägt "frei weg" und wird dadurch zwangsläufig zum Biegebalken. (Es gibt ja teilweise schöne Fotos von den Testfeldern oder extremen Einsätzen, wo man das "Biege-" sehr schön sieht.)
aber Biegebalken kann's im idealen Fachwerk per Definition nicht geben. Q.e.d.

Anders sieht es aus, wenn man entweder einen Gittermast betrachtet, den Telemast durch ein aufwändiger(es) Fachwerk modelliert oder eine Telemastabspannung vom Rollenkopf zum Oberwagen (oder Derrickmast) vorsieht. Dann kommt man wieder mit einem idealen Fachwerk hin.


Zitat:
robertd postete
Und die exzentrische eintragung der kraft, die du meinst (wenn ich dich richtig verstanden habe)

Jupp, hast Du.


Zitat:
robertd postete
ps: mb.

Hmm, auf einmal bin ich froh, daß "Mechanik I" auch bei ET/iT zum Pflichtprogramm gehört.


Tschüs,

Sebastian
--
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09.01.2004, 16:42 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
BUZ postete
jetzt fehlt uns noch ein eigenes Forum für Ing., Techniker, Dr. und Professoren

Sagt Bescheid, wenn unsere Diskussion langweilig wird.


Tschüs,

Sebastian
--
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