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28.06.2005, 23:20 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Zitat: | cool-svenny postete Und gleich mal ein paar fragen:
Wie lötet man am besten die Messing- Vierkant-Hohlprofile zusammen?
Wie würdet Ihr den Ausleger bauen? Zu bedenken, dass der Ausleger der TDK's aus 3 Vierkantprofilen besteht und die Diagonalen im Original daran angeschweißt sind. Wie kann man das im Modell hinbekommen, damit das hebt?
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Ich weiß nicht, wieviel Ahnung Du vom Löten hast, deswegen fange ich niveaumäßig 'mal etwas weiter untern an.  Generell solltest Du Dir einen Lötkolben zulegen, der erstens viel Leistung und zweitens eine möglichst massive Lötspitze hat. (Evtl. könnte auch ein Gaslöter interessant sein.) Beides dient dazu, möglichst viel Hitze möglichst schnell auf die Lötstelle zu bringen, denn Messing ist leider ein rel. guter Wärmeleiter und transportiert die Wärme schnell ab. Vor großen Lötspitzen sollte man auch nicht allzuviel Angst haben. Man auch mit normalen Lötspitzen prima SMD Löten. 
Bei der Hitzezufuhr darf man aber auch nicht übertreiben: Wenn das Material zu großflächig warm wird oder zu heiß wird, kann es sich durch die unterschiedlichen Längenausdehnungen verziehen, was zun krummen Ergebnissen und unschönen Spannungen im Material führen. (Bisweilen hört man's dann beim Abkühlen knacken...)
Die Sache funktioniert auch besser, wenn Du 1.) einen kleinen Spalt zwischen den beiden zu verlötenden Teilen lässt, in den das flüssige Lötzinn fließen kann. (zw. 0,05 und 0,2mm) 2.) das umgebende Material erhitzt und dann nur das Lötzinn daran hälst, statt Messing, Lötzinn und Lötkolben irgendwie aufeinander presst.
BTW: Daß Du zum Löten Flußmittel brauchst, ist Dir hoffentlich klar. 
Und nun noch etwas zum Thema "Vorrichten": Da Du einen TDK bauen willst, hast Du etliche identische Teile (also jeweils die Mast- und Auslegerschüsse) zu bauen. Das wird einerseits schnell langweilig andererseits kannst Du Dir eine relativ effektive Mini-Serienproduktion aufbauen: Baue Dir Schablonen, in denen Du die Einzelteile in Ruhe ausrichten und fest(!) fixieren kannst. Dann kannst Du darin relativ bequem löten. Diese Vorrichtungen können z.B. Brettchen mit Nägeln darin sein. Die Luxusvariante wäre ein Brett mit eingefrästen Nuten, in die genau die Messingteile eingelegt werden können. (Du erwähntest ja einen "CNC-fähigen Bekannten", damit dürfte das kein größeres Problem darstellen.) Bei den Mastschüssen mit viereckigem Querschnitt böte es sich z.B. an, erstmal Vorder- und Hintergurt separat zu verlöten und dann diese beiden Teile dann später zu verbinden.
Zitat: | cool-svenny postete Was meint Ihr zum Ballast: Ist ein Stahlballast (diesen müsst ich dann per CNC zufräsen lassen besser oder soll ich mir aus Modelliergips den Ballast selbst gießen?)
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Schwierig. Gips könnte wegen der feinen Struktur besser aussehen. Allerdings hätte ich da Befürchtungen, daß der einem "Spielbetrieb" auf dem Diorama nicht standhält und schnell Ecken abbplatzen...
Evtl. gibt's auch noch eine Metall-Eigenbauvariante: Aus Messing einen hohlen Kasten in Ballastplattenform bauen und den mit Blei auffüllen. (Walzblei in passende Streifen geschnitten, Bleikugeln aus dem Angel- oder Modellbaugeschäft oder sogar mit flüssigem Blei ausgießen. (Achtung, giftige Dämpfe!)
HTH,
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