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20.02.2005, 09:31 Uhr
BUZ
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Die Fa. Maschinenfabrik Ernst Halbach aus Leer/Ostfriesland gründete 1906 in Düsseldorf die "Zweigniederlassung der Firma Ernst HALBACH". Gefertigt wurden Dampfwinden, Dampflokomobile und Dampfkrane für den Schiffbau.
1912 wurde die Düsseldorfer Niederlassund umgewandelt in die selbstständige "Maschinenindustrie Ernst Halbach AG, Düsseldorf". Im gleichen Jahr wurde die Kranfabrik KÖRTING aus Lintorf übernommen. 1917 wurde erneut umfirmiert, die Firma hieß jetzt "Maschinen- und Kranbau AG - MUKAG"
In den 20er Jahren erwarb das Bankhaus SCHLIEP & Co. Düsseldorf einige Anteile der MUKAG, und war seit 1928 Alleinbesitzer der Aktien und Aufsichtsratvorsitz . Generalkonsul Leo Gottwald, Hauptgesellschafter und geschäftsführender Komplemetär von Schliep & Co., übernahm noch im gleichen Jahr den Vorsitz der Gesellschaft. 1935 übernahm Leo Gottwald die alleinige finanzielle Verantwortung der MUKAG.
1938 wurde wiedermal umfirmiert: Leo Gottwald KG, mit Werken in D'dorf-Reisholz, Gößnitz, Hattingen und Regis-Breitingen. Alle Fäden liefen im Bankhaus Schliep in Düsseldorf zusammen.
Der Krieg brachte die totale Zerstörung des Werkes; nach dem Ende des 2. WK....
Zitat: | Hendrik postete: ....In der Wirtschaftswunderzeit: Das übliche Spielchen - die Leo Gottwald KG läuft zu Hochform auf; zusätzlich erweist sich Leo Gottwald als generöser Geschäftsmann: Er unterstützt, zusammen mit anderen Geschäftsleuten, den dringend notwendigen Wohnungsbau der Stadt Düsseldorf mit großzügigen Krediten.
1950 erster gummibereifter Mobilkran. 1958 erster Hafenmobilkran. 1967 erster Teleskopkran. Dazwischen - nicht so erfolgreiche - Experimente mit Baggern, Walzen, Turmdrehkranen und Schmalspurlokomotiven. In den 70-ern steigt Gottwald zum größten Teleskopkranhersteller Europas auf - von den Stückzahlen her. Gottwald hat zusätzlich oftmals den größten Teleskopkran der Welt im Programm - immer abwechselnd mit Demag & Krupp, und auch einmal mit Rheinstahl (1973) und auch mit Grove (1981). Gottwalds Gittermastkranprogramm in den 60-ern und 70-ern war gigantisch, und hatte quasi keine Konkurrenz - von Bohne/Rosenkranz abgesehen, die aber lediglich für den Eigenbedarf bauten. 1978 wird der MK 1000 in Auftrag gegeben - der zweite 1000-Tonner Deutschlands und der Welt überhaupt - und 1980 ausgeliefert.
1982 wird die "Leo Gottwald KG" in "Gottwald GmbH" umbenannt. Der Teleskopkran durchbricht die 500-Tonnen Marke, und bereits 1985 die für unnerreichbar geglaubte Marke von 1000 Tonnen.
Gleichzeitig beginnt der Anfang vom Ende von Gottwald, und zwar rapide: Der Geschäftsbereich Teleskopkrane fährt ab Mitte der 80-er Jahre gigantische Verluste ein. Die Stückzahlen brechen dramatisch ein (Liebherr ist mittlerweile mit großem Abstand die Nr. 1 auf dem Teleskopkransektor, gefolgt von Krupp & Demag); und weitere Folgeaufträge für den AMK 600/1000 bleiben aus.
Gottwald produziert zwar noch Gittermastkrangiganten, Hafen- und Eisenbahnkrane sowie "Sonderfahrzeuge für Bergbau", gerät jedoch auch hiermit in rauhes Fahrwasser. Der deutsche Binnenmarkt für Gottwald ist - schlicht und ergreifend - weg!
Mitte 1987 sieht sich Gottwald gezwungen, die verlustreiche Teleskopkransparte zu verkaufen - sie geht an Krupp.
Die Gittermastkransparte erlebt grundsätzlich das Gleiche, trotz einiger interessanter Aufträge in den 80-ern: Verluste ohne Ende. Profitabel bleiben lediglich Hafen- und Eisenbahnkrane (100% Export).
Gottwald sieht keinen Sinn darin, sich auf diese profitablen Kernfelder zu konzentrieren, und verkauft mit einem Schlag - zum 01. Oktober 1988 - alle Geschäftsanteile der Gottwald GmbH (Gittermast, Hafenkran, Eisenbahnkran) an die Mannesmann Demag AG.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen (Mannesmann Dematic, Siemens Dematic, Vodaphone sei Dank) heißt die Hafenkransparte jetzt "Gottwald Port Technology GmbH" und gehört mehrheitlich der Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR). |
Gruß BUZ -- das beste was ein Mensch werden kann, ist HESSE! --------------- www.schwerlast-rhein-main.de |