018 — Direktlink
31.01.2005, 22:32 Uhr
Kalla
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Zitat: | Christian postete auch wenn ich den thread etwas hijacke, aber: Wie wird sowas denn eigentlich gereinigt? also nicht unbdingt der kran, aber prinzipiell alles was so den fall-out abbekommen hat?
Christian
PS ein leuchtender Kran, mann das ist mal ne herausforderung für modellbauer! und ich dachte Keller+Hess-Design wäre aufwendig :-) |
Hallo Christian,
schrubben, schrubben, schrubben schrubben, ...... und nochmals schrubben, bis Du schwarz wirst. Das ist kein Sch..., aber eine andere Lösung gibt es nicht.
Für alle die es vergessen haben sollten oder noch nicht wissen:
Das schlimme an dem "Fall-out" ist der hohe Bestandteil an harten Gamma-Strahlern, zu denen Insbesondere Plutonium gehört. Plutonium hat nicht nur eine unheimlich hohe Halbwertszeit von über 24000 Jahren (nach dieser Zeit ist erst die Hälfte des Materials in andere, mitunter ebenfalls radioaktive Isotope zerfallen), sondern gibt auch die sehr starke Gamma oder auch Neutronen-Strahlung ab, gegen die nur eine sehr dicke Blei-Panzerung oder Abschirmung mit Wasser hilft. Desderwechen sind die Brennstäbe im KKW auch im Wasserbecken.
Hinzu kommt noch das Plutonium ein sehr starkes Zellgift ist. Die Aufnahme eines Partikels aus wenigen Atomen Plutonium über die Atemwege reicht beim Menschen aus um binnen weniger Wochen den Tod eintreten zu lassen. Bei Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt tritt der Tod binnen weniger Tage ein. Sowohl durch das Gift als auch durch die Verstrahlung.
Der Tschernobylreaktor hat mehrere hundert Kilo Plutonium an die Umwelt freigesetzt.
So jetzt kannst Du Dir ausrechnen, was für eine Gefährdung von dem geborstenen Reaktorblock ausgegangen ist.
Ein Kran der in Tschernobyl eingesetzt war, hinterher zu reinigen muß eine Heidenarbeit gewesen sein. So zerklüftet wie ein Gittermastkran nun mal ist. Schon bei den Castoren haben die Jungs in den KKWs mitunter Probleme beim Reinigen, bevor das Ding auf die Reise gehen darf. Die werden nämlich unter Wasser in den Abklingbecken mit den verbrauchten Brennstäben gefüllt. Dabei können radioaktive Partikel an den Aussenseiten anhaften. Manchmal muß ein Castor 4 bis 5 Mal gereinigt werden, bevor die Strahlung soweit runter ist, dass er "in die freie Wildbahn" darf.
So und wenn nunmehr feststeht das wenigstens ein Kran aus Tschernobyl den Weg zurück in die restliche Welt gefunden hat, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was das für eine Schweinearbeit gewesen sein muß, den zu dekontaminieren. Und was für ein Geld das gekostet haben muß.
So nu is aber gut. -- Viele Grüße aus dem Rödertal, wo das gute Radeberger herkommt
Thomas |