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01.01.2005, 16:38 Uhr
Stephan
Moderator
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Hallo Emma
Wie Michi schon sagte, erlaubt ist alles, wenn der Platz dafür ausreicht. Normalerweise fahren in Deutschland Transporte bis etwa 14 oder 16 Achslinien. Um sich viel Arbeit mit einer Brückenüberquerung zu sparen, hat man bei BAUMANN mal 36 Linien zusammen gebaut und gleich nach der Überquerung wieder demontiert, weil man sonst um keine einzige Kurve mehr herum gekommen wäre. Man kann die Linien pallel kuppeln oder aber mit definiertem Abstand parallel laufen lassen. Dann kann man, wie z.B. in Köln geschehen, 136 Achslinien auf sechs Transportlinien verteilen und damit sieben Eisenbahnbrücken mit zusammen 2500 t auf einen Streich um sage und schreibe 3 m versetzen... Das hat dann schon gereicht, um eine zusätzliche Brücke daneben zu legen. Der bisherige Gipfel dürften wohl die Transporte von Ölbohr-Plattformdecks aus der Montagehalle heraus ans Wasser sein. Dabei werden Distanzen von rund 800 m zurück gelegt mit einem Ladungsgewicht von gut und gerne 11000 t... Solche Aktionen werden heut zu tage ausschließlich mit Selbstfahrern erledigt, während man vor 15-20 Jahren noch Zugmaschinen davor kuppelte. Die mußten dann aber auch schön gleichmäßig anfahren, was ich mir nicht unbedingt einfach vorstelle.
Der Unterschied zwischen einer Zug- und einer Schubmaschine ist eigentlich kein großer, jedenfalls nicht von der Bauart her. Geht es darum, Leistung auf die Straße zu bringen, spielt es keine all zu große Rolle, ob zwei ZGM ziehen oder eine zieht und eine schiebt. Zuweilen erfüllen solche Fahrzeuge außer der reinen Zugarbeit aber noch andere Aufgaben, wie etwa die Versorgung einzelner bzw von einander getrennter Transporteinheiten mit Bremsluft. Wird mechanisch nachgelenkt, so muß das eine ZGM am Heck des Transports erledigen, die über die Anhängerschere den Lenkeinschlag vorgibt. Werden Gefällestrecken befahren, kuppelt man gerne mehrere ZGM hinter dem Transportgut zusammen, um hier die erforderliche Bremsleistung aufbringen zu können.
Bei der Wahl zwischen Hänger- oder Sattelbetrieb geht es zum einen um die Wendigkeit, die sich mit dem Hänger erhöht, damit aber auch die Transportlänge. Beim Sattel kann man dagegen auch noch einen Teil des Ladungsgewichtes auf die ZGM bringen.
In diesem Sinne, gut gerutschten Gruß vom Rhein Stephan -- Gruß vom Rhein Stephan
"Hätten Sie aber können!!!" |