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05.01.2016, 20:46 Uhr
thomsen
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Nachdem ich mich bereits lange Zeit mit einem großen, roten Kran (AMK 1000) beschäftigt habe, wollte ich zwischendurch etwas Anderes sehen und habe mich für einen kleinen grünen Kran entschieden
Ein „iron fairy garnet“- Kran des englischen Herstellers British Hoist & Crane aus Compton, Berkshire (BHCC) sollte es sein. Die ersten Abbildungen dieses Kranes aus der Kategorie Industrie- / Hofkran hatte ich im Jahrbuch 2010 „Schwertransporte und Autokrane“ gesehen.
In besagtem Jahrbuch ist der Kran auf S. 32 und 33 abgebildet. Ein Exemplar nahm dort zusammen mit diversen anderen kleinen Kranen an einem friedlichem Wettstreit der belgischen Streitkräfte teil. Diese dachten an die Anschaffung einer Anzahl von geeigneten Kranen und hatten aus diesem Grund verschiedene Hersteller mit ihren Produkten zu einem mehrtägigen Leistungsvergleich geladen. Die „eiserne Fee“ konnte dort aber nicht überzeugen.
Die Abbildungen aus dem Jahrbuch und diverse Bilder aus dem weltweiten Netz dienten als Vorbild für diese Durcharbeitung. Insgesamt ist die Recherche für diesen speziellen Typ etwas dürftig ausgefallen, doch selbst da konnte man sehen, dass nicht ein (Vorbild-) Kran dem anderen gleicht. Wer also etwas Erhellendes beitragen kann oder will oder etwas korrigieren kann - immer gerne !
Abgesehen von verschiedenen Tragkraftklassen gab es fast überall im Detail abweichende Ausführungen von z.B. der Kabine und deren Schutzgitter, der Verblechung der Karosse, der Ausbildung des Gegengewichtes, der Kragen an den Teleskopen, der Rollenköpfe, der sichtbaren Hydraulikkomponenten etc. Einige Punkte, die nicht ganz klar erkennbar waren, habe ich deswegen nach eigenem Ermessen ausgebildet bzw. abgewandelt.
http://tractors.wikia.com/wiki/BHCC_Iron_Fairy
https://c3.staticflickr.com/7/6089/6110927622_1b7f6778c6_z.jpg
Allzu riesig ist der Kran nicht, meines Wissens ist die dargestellte Variante die kleinste Version mit der geringsten Hubkraft von max. 4 t. Der Kran kommt gänzlich ohne Abstützungen aus und kann angehobene Lasten wohl auch langsam verfahren. (pick and carry- crane). Für höhere Hubleistungen gab es diesen Typ auch mit Abstützungen an Front und Heck.
Ob der Kran wohl jemals eine Straßenzulassung in Deutschland bekommen würde, müsste wohl kritisch betrachtet werden. Egal. Ob das HB nun für die freie und Hansestadt Bremen oder für „Hansebube“ steht, soll jeder für sich entscheiden ...
Neben „normaler“ Ausführung des Rollenkopfes gibt es bei den Vorbildern - so auch im Jahrbuch - die Variante mit einem Gestell, das augenscheinlich beim Aufwippen des Auslegers mit der Hakenflasche immer senkrecht nach unten pendelt. Hier bin ich nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden und umgesetzt habe :
Bei der Recherche hatte ich Vorbildkrane gesehen, die im Bereich des vorderen Teleskopes scheinbar über zwei Hubseile verfügen, bei einigen Exemplaren ist eindeutig eine liegende Seilrolle auf dem Anlenkstück zu erkennen. Die Hakenflasche ist dort viersträngig eingeschert, zwischen Hakenflasche und Rollenkopf augescheinlich ohne jeglichen Schräglauf des Seiles.
Für mein Verständnis verläuft das Hubseil dann von der Winde kommend über den Rollenkopf zur Unterflasche, zurück zum Rollenkopf und von dort über die liegende Seilrolle erneut zum Rollenkopf und über die Hakenflasche zurück zum Festpunkt.
Nachteilig an dieser Einscherung wäre aber, dass - vor allem wenn nur das Gewicht der Hakenflasche am Seil zieht - die Seile nicht so schön straff gespannt wie in den Renderings verlaufen würden, sondern beizeiten auf der Oberseite des Auslegers schleifen würden. Den Punkt sehe ich noch kritisch - wer dazu etwas sagen kann wird gerne gehört !
Als Besonderheit verfügt der Kran im Jahrbuch über zwei gelenkte Achsen (Allradlenkung). Die Kabine für den Bediener scheint hier auch ebenfalls abweichend mittig angeordnet zu sein, sonst ist augenscheinlich zu wenig Platz in den Radhäusern für den erforderlichen Lenkeinschlag, dazu später mehr. Ferner könnte dieses Exemplar auch über Allradantrieb verfügen, die Felgen auf beiden Achsen sind gleich ausgebildet. Exemplare mit vier angetriebenen Rädern waren definitiv erhältlich. Die Vorbilder, an denen ich mich orientiert habe, verfügen über je eine Antriebs- und eine Lenkachse. Die Frontscheibe gibt es in Natura in geteilter und in ungeteilter Version, die Schutzgitter an der Kabine sind dann augenscheinlich von dem jeweiligen Betreiber angepasst bzw. geändert worden.
Von zierlich bis robust gibt es die verschiedensten Varianten der Schutzgitter. ROPS / FOPS genügt wohl keines von diesen, in erster Linie sollen die Gitter eine Beschädigung der Frontscheibe verhindern, sollte die angehängte Last ins Pendeln geraten oder sich schlimmstenfalls vom Haken lösen.
-01 von 04- -- Wir bauen auf und reissen nieder, so haben wir Arbeit - immer wieder ! Dieser Post wurde am 05.01.2016 um 23:05 Uhr von thomsen editiert. |