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17.08.2017, 06:48 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Als ich mir gestern 'mal in Google Earth die Umgebung der Baustelle anschauen wollte, habe ich gesehen, dass auf den Luftbildern die Baustelle schön zu sehen ist. Dabei ist auffällig, dass mehr oder weniger auf der kompletten Länge die Baugrube für den Tunnelteil in offener Bauweise geflutet ist - und zwar nicht mit braunem Schmutzwasser, wie es ein zufällig kurz zuvor stattgefundener Starkregen hinterlassen hätte, sondern mit eher klarem, grünlich-blauem Wasser. D.h., der komplette Tunnel steht offensichtlich im Grundwasser! (Wie ich gerade sehe, findet man bei Google auch "normale" Fotos von den gefluteten Baugruben.) Damit bekommt die ganze Sache für mich eine völlig neue Dimension: In Sandboden (so hieß es, wenn ich mich richtig erinnere, in einem der Videos), bei stark anstehendem Grundwasser, mit derart geringer Überdeckung im laufenden Betrieb unter einer stark befahrenen Bahnstrecke hindurch bohren zu wollen, halte ich schlicht für Wahnsinn.
Damit wird aber auch das Gesamtgeschehen für mich deutlich plausibler: Die TBM war ja kurz davor, den Zielschacht zu erreichen bzw. hatte ihn evtl. mit dem Schneidrad schon erreicht. Da halte ich es für durchaus plausibel, dass sich durch (bevorstehenden) Durchstich die Strömungs- bzw. Druckverhältnisse im Grundwasser verändert haben. Wenn ich die Bilder richtig in Erinnerung habe, hat man zwar an den Start- und Zielschächten die Verisungslanzen auf dem vollen Umfang der Tunnelröhren gebohrt, aber wenn be der Kühlung irgendetwas schiefgeht, könnte ich mir eine Unterspülung des Tunnels durchaus vorstellen. Denn "aufgeben" tut ein Tübbingverband, wie andere schon geschrieben haben, meiner Meinung nach nur bei stark ungleichmäßiger Belastung entlang seines Umfangs.
Tschüs,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 17.08.2017 um 07:10 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |