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11.10.2014, 15:01 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Zitat: | robertd postete In einer normalen Dreizimmerwohnung hat man heute sagen wir mal 3 mit jeweils 16A abgesicherte Stromkreise sowie einen Herdanschluss mit 3x16A. Somit also 6x16x230 = 22080 W oder 22,08 kW.
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Nur für die "End"-Stromkreise. Die erste Überraschung lauert bereits im Keller: Die Steigleitung, die vom Hausanschluss und den Stromzählern nach oben in die Wohnung geht, ist wahrscheinlich schon mit nur 20A oder 25A abgesichert. Damit ist die "Summenleistung" in der Wohnung schon mal auf 13,8..17,25kW begrenzt.
Zitat: | robertd postete Hätte man nun z.B. einen Wohnblock mit 50 solcher Wohnungen, dann hätte man somit eine abgesicherte Leistung von insgesamt 1104 kW, also schon über 1 MW.
Wieviel Leistung wird hier aber nun tatsächlich vom Energieversorger zur Verfügung gestellt? So aus dem Bauch raus würde ich schätzen, dass allerhöchsten ein Drittel der theoretisch abgesicherten Leistung tatsächlich gleichzeitig genutzt wird - und das auch nur, wenn alle zur gleichen Zeit kochen. Das wären also so rund 350 kW, die in so einem Fall dann tatsächlich zur Verfügung stünden. Weiß da jemand, wie das tatsächlich gehandhabt wird? Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass in so ein Haus eine Leitung gelegt wird, über die man 1600 A pro Phase leiten kann. |
Es ist definitiv so, dass die Zuleitung zu einem solchen Wohnblock nicht für 1,6kA pro Phase ausgelegt ist. Da wird, wie Du schon richtig vermutest, bei der Dimensionierung ein Gleichzeitigkeitsfaktor eingerechnet. Was die Ortsnetzbetreiber da konkret rechnen, kann ich Dir aber leider nicht sagen, mit Orts- und Verteilnetzen bin ich bislang nicht in Berührung gekommen.
Zitat: | robertd postete Beim Tesla ist das nun so, dass zum Laden in der heimischen Garage üblicherweise ein Drehstromanschluss mit 3x16 oder 3x32 A genutzt wird (mit 1x16A Schuko gehts zwar auch, aber das würde nur bei sehr kurzen täglich zurückgelegten Strecken funktionieren, ist also nicht praktikabel). Dabei fließen dann 11 oder 22 kW in den Fahrzeugakku. [...] Nachdem nun diese Stationen oft auf bereits vorhandenen Parkplätzen von Supermärkten, Tankstellen o.ä. errichtet werden hab ich mich nun, in Verbindung mit obiger Frage, gefragt, ob es seitens der Energieversorger so einfach möglich ist, in einem bereits aufgeschlossenen Gebiet mal eben 600 kW zusätzliche Leistung anzubieten, oder ob in so einem Fall dann gröbere Leitungsverlegungsaktionen nötig sind.
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Du hast gerade einen wichtigen Grund herausgefunden, warum flächendeckende Elektromobilität mit aktuellen Elektroautos und unserem aktuellen Stromnetz nicht funktioniert. ![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Es ist in der Tat so, dass die aktuellen Ortsnetze das so nicht verkraften würden. Eine größere Supercharger-Station würde man zwar sicherlich mittels eines eigenen Trafos direkt aus dem Mittelspannungsnetz (je nach Ort typischerweise 3..20kV) versorgen, aber auch dafür muss natürlich erst einmal ein entsprechendes Kabel zur nächsten Mittelspannungsschaltanlage gelegt werden. (Und ggf. die Einspeisung der Schaltanlage ertüchtigt werden usw. usf...)
HTH,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 11.10.2014 um 15:03 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |