011 — Direktlink
30.01.2011, 19:12 Uhr
robertd
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Hallo Thomsen,
Nach den wenigen Informationen, die bislang über diese Ausrüstung ans Licht kamen, würde ich inzwischen ja eher vermuten, dass es den Schwerlastausleger zum 1000er selbst auf dem Papier bestenfalls als grobe Idee gab. In diesem Zusammenhang wäre es natürlich interessant, die in Band 2 erwähnte Zeichnung 1.0160.0240.0 zu sehen, wo ja alle Varianten drauf sein sollen.
Das größte Fragezeichen beim Schwerlastausleger ist für mich nach wie vor die Anzahl der Rollen. Für die serienmäßigen 350 Tonnen braucht der Kran bei 180 kN Windenzugkraft 20 Stränge - also sollte der normale Rollenkopf 10 oder 11 Rollen haben (Ich habe gerade kein Bild oder ähnliches gefunden, um das zu verifizieren). Wie oben schon erwähnt braucht man für 1000 Tonnen dann aber 55 Stränge und somit fast drei Mal soviel Rollen wie in der Standardversion. Nun ist der Standard-Rollenkopf ja verhältnismäßig schmal. Für den Seildurchmesser des AMK 1000 habe ich jetzt keine Quelle gefunden, aber wenn man von verschiedenen Kranen interpoliert (die Demag-Datenblätter sind da recht ausführlich), dann müsste sich ein Seildurchmesser von 30-32 mm ergeben. Eine entsprechende Seilrolle mit Profil lt. DIN 15061 T1 hätte eine Breite von min. 76 mm - das würde bei 28 Rollen also 2128 mm ergeben. Rechnet man für den Abstand zwischen den Seilrollen, Haltebleche etc. noch 50% dazu kommt man auf rund 3,2 Meter Breite des Rollenpakets. Wenn man nun eine Anordnung wählt, wie es Demag beispielsweise beim AC 650 praktiziert (Bild von www.kranfahrer.de), und einfach unter das feste Rollenpaket noch ein "fliegendes" zweites Paket hängt, dann würde das bei 1,6 Meter Breite schon realistischer aussehen. Allerdings braucht man dann immer noch eine ganz spezielle Hakenflasche mit zwei Rollensätzen zu je 14 Rollen, und das Einscheren der 55 Stränge dürfte lustig werden.
Nachdem nun ohnehin schon ein spezieller Ausleger, und lt. Buch auch eine Maxilift-Einrichtung her muss, um die 1000 Tonnen stemmen zu können, würde mir dabei sowas vorschweben: - Maxi-Lift wie im Buch, Seite 153 beschrieben (also Anbolzung da, wo normalerweise der Ballast hängt). Als Maxi-Lift-Winde dient die normale Hubwinde, wobei man sich bei der Seilführung was überlegen muss - evtl. Winde -> HA-Spitze -> Maxi-Lift-Spitze
- Schwerlastausleger ähnlich wie beim AMK 306-83, also aus Rundrohren in Fachwerkbauweise (siehe Buch Seite 121). Da das Teil ja nicht teleskopierbar sein muss, ist eine geschlossene Kastenbauweise im Allgemeinen, bzw. das HPC-Profil im Speziellen im Grunde reiner Luxus. Darauf auf- oder eingebaut eine Winde in der Leistungsklasse von AK 850 oder AK 1200 (300 kN Zug, Seildurchmesser ~40 mm), mit entsprechend dickerem Seil. Betrieb der Winde entweder über die Teleskopierhydraulik oder, falls diese zuwenig Volumenstrom liefert, über die der Winde II, die in diesem Fall ja nicht verwendet wird.
- Folglich auch am Rollenkopf größere Rollen (17 Stück, Breite pro Stück min. 100 mm, Gesamtbreite rund 17x100x1,5= 2550 mm), und eine Hakenflasche ebenfalls vom AK 850 oder AK 1200.
Und fertig wäre der Schwerlast-AMK
Aber erstmal bin ich gespannt, wie Du dieses Teil konstruierst
gruss robert Dieser Post wurde am 30.01.2011 um 19:17 Uhr von robertd editiert. |