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02.10.2009, 15:11 Uhr
BUZ
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zu erst mal das hier: in der Fahrzeughöhe gibt es absolut keine Toleranzwerte! Das liegt dann im Ermessen des Beamten, ob er wegen 5 cm Wellen macht oder nicht!
Ich habe 1987/88 eine Jumbozug gefahren, Luftfracht ab Frankfurt nach Nürnberg und Stuttgart, große Spedition vom Niederrhein mit Niederlassung in Kelsterbach. Zeitweise hatte ich einen 2ax Jumboanhänger mit 4,08 m Höhe, eingetragen im Fahrzeugschein, aber ohne Genehmigung §70 und §29 bzw. 46. Das gab nie irgendwelche Probleme, vermessen worden bin ich auch nie.
So um 2000 waren R&E mit der LR 1800 und LGD 1800 in Mannheim, Rheinau Hafen. Dort wurde eine Brücke über ein Hafenbecken gehoben. Nach mehr oder weniger erfolgreichem Einsatz (Insider: A-Bock LR 1800), wurde die Krane demontiert und nach MZ transportiert. Noch im Hafengelände wurden die Fahrzeuge kontrolliert. Actros 1843 LS mit 3ax Kögel, beladen mit einem S/L14 Paket vom Spacelifter, Ladungsicherung perfekt, Genehmigung okay, Lenk- und Ruhezeiten in Ordnung, wie gesagt, Mannheim...
aber dann die Höhenvermessung..., ergab 4,05 m! Es gab keinen Knollen, nur mündliche Verwarnung mit dem Hinweis zurück zur Baustelle und umladen!! Also wurde die Holzdielen unter dem 14er Paket herausgeholt und nur Antirutschgummis untergelegt. Das ergab dann lt. Vermessung der Polizei 4,01 m und die Jungs durften fahren!
Ich war zu diesem Zeitpunkt als Disponent im Büro, und war froh das es glimpflich abgelaufen ist
Anders sieht es bei Länge, Breite und Gewicht aus, da gibt es Toleranzwerte bis zu 3%
40,00 t= max. 41,20 t 41,21 bis 42,00 t sind bis 5% mehr Gzg: € 30,-- mehr als 42,10 t dann € 50,-- und ein Punkt, nach oben wird dann selbstverständlich teuer bis seeehr teuer.
Wenn sich jeder etwas an die Gesetze hält, ohne dies zu übertreiben, würde öfter mal ein Auge zugedrückt werden. Aber es gibt zu viele schwarze Schafe, die müssen ohne wenn und aber aus dem Verkehr gezogen werden. Meinentwegen kann alle 10 km eine Polizei oder BAG-Kontrolle sein, um so besser, dann fliegen die ganzen preisdrückenden Billigunternehmen mal auf. Ich habe null Mitleid!
Bei uns in der Entsorgungsbranche werden die Abrollzüge zu 95% immer gewogen, doch die wenigsten Fahrer laden ab bei Überladung. Ich habe schon Fremdspediteure, event. Selbstfahrer, bei uns auf der Waage gesehen, denen war selbst 49 t Gzg noch zu wenig, total hirnlos. Selbst das Waagenpersonal begreift oft nicht, das es mit im Boot sitzt!
Ein Erlebnis hatte ich mal in Ochtendung, da habe ich zwei Abrollcontainer mit Sperrmüll geladen. Auf der Waage zeigte der Computer 40,4 t, also ein Prozent zuviel, ich durfte das Gelände erst nach Entladung verlassen. Ein Fahrer von dieser Firma sagte mir dann: "die Idioten von der Waage..., wenn ich mit dem 3ax Solo Abroller auf der Waage bin, lassen die mich mit 33 t fahren, Hauptsache nicht über 40 t" (O-Ton Fahrer)!!
Und wenn ein Fahrer der Meinung ist, das er entlassen weil wird, weil er die Gesetze einhält, dann taugt die Firma nichts. Ein Disponent, der sagt die Relation WI->KS->HH->FL ist in 6 Stunden reine Fahrzeit zuschaffen, der wird immer einen Dummen finden, der dies auf Teufel komm raus probiert. Jeden Tag und jeden Morgen steht irgendwo ein Dummer auf! In fünf Jahren werden für diese Tour nur noch 4 Stunden kalkuliert, weil die Konkurrenz ja 8-9 Std. benötigt, und wieder ist einer dabei, der es kann! Jeder Fahrer ist selbst daran Schuld, wenn er sich auf solche Spielchen einlässt!
Deswegen stehe ich dazu: mehr Kontrollen auf Deutschlands Straßen!
Gruß BUZ -- das beste was ein Mensch werden kann, ist HESSE! --------------- www.schwerlast-rhein-main.de |