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15.03.2008, 09:58 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
die Frage, wie man so was aufbaut und vorher transportiert, stelle ich mir bei Manitowoc schon immer. Wie man an meinem Username sieht bin ich zwar emotional ein Manitowoc-Fan, aber als Masch-bauer stehen mir beim Anblick der Ami-Krane die Haare zu Berge.
Der 31000 hat die Ausmaße eines PTC, aber bei Transport und Montage wohl nicht vergleichbar. Die ganzen Konstruktionen von Manitowoc sind in meinen (technischen) Augen weit hinter dem Stand der Technik zurück.
Einige Beispiele:
Modell 888 Raupenkran, vorgestellt auf der Bauma 95. Transportbreite 3,3 m, obwohl der Kran für den Transpoprt komplett zerlegt wird. Da war bei Liebherr und Demag die Transportbreite von 3,0 m schon lange heilig. Und das, obwohl bereits der M250 (1992) auf 3 m transportierbar war.
M-250 Raupenkran. Vorgestellt 1992. Erster (!) hydraulischer Raupenkran von Manitowoc. Antrieb der Raupen nicht wie bei uns üblich mit Planetengetriebe und Hydromotor im Antriebsturas (im Bodenplattenquerschnitt der Raupe untergebracht), sondern Stirnradgtriebe und Hydromotor weit herausreichend, sodaß es beim Transport der Raupe immer schon wegsteht.
M1200 Ringer. Längsgeteilter Hauptausleger. Also müssen alle Gitterteile erst umständlich einzeln zusammengebaut werden.
Ausleger mit Winkelprofilen statt Rohren als Gurte.
Der Raupenkran M250 (1992) so etwa 300 metric Ton-Klasse wird auf 13 (!) Tiefladern transportiert und zwar nur für die Basismaschine mit ca. 80 m Hauptausleger + kleinem festen Hilfsausleger. Da wird nichts ineinander geschoben oder ist volumen- und gewichtsoptimiert.
Obwohl die Amerikaner gerne über die deutsche Mentalität lästern, die Kundenwünsche zu ignorieren und technische Highlights am Markt vorbei zu konstruieren, kann ich nicht so recht erkennen, wo denn der Kundennutzen von Manitowoc-Konstruktionen liegt - geringerer Preis hin oder her. Auch die amerikanischen Kranvermieter haben kein Geld zu verschenken, indem sie mit erhöhtem Aufwand ihre Krane transportieren und betreiben.
Bei Manitowoc kommt das wahrscheinlich aber auch von der hohen Fluktuation der Mitarbeiter, die das Rad immer wieder neu erfinden müssen. Da ist keine so richtige Kontinuität drin; sieht man ja auch an den Typenbezeichnungen, bei denen alle paar Jahre mal die Nomenklatur wieder geändert wird.
Gruß Christoph -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) |