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06.01.2008, 12:35 Uhr
Rotexx
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Die Freiwillige Feuerwehr Nordhorn hat ein neues, hochmodernes Fahrzeug in Betrieb genommen. Künftig können die Einsatzkräfte in bis zu 32 Metern Höhe auf einer Hubrettungsbühne arbeiten, die mit vielen technischen Raffinessen ausgerüstet ist. Das rund 555000 Euro teure Gefährt ersetzt die im Dezember 2006 ausgefallene Drehleiter. Seinen ersten Einsatz hat das Hubrettungsfahrzeug HRB 32 bereits hinter sich gebracht – auch wenn es nicht die eigentliche „Feuerprobe" war, für die es konzipiert ist. „Es gab einen Verkehrsunfall in Klausheide auf der Bundesstraße 213, bei dem wir die Unfallstelle von der Bühne aus beleuchtet haben", sagt Nordhorns Stadtbrandmeister Heinz Niemeyer. Obwohl die meisten Anlässe, zu denen der 330 PS starke Mercedes-Benz mit dem Metz-Aufbau in Zukunft gerufen wird, wohl eher dramatisch bis traurig sind, schwärmt der Stadtbrandmeister von den stark verbesserten Einsatzmöglichkeiten des neuen „Flaggschiffs". „Es ist in erster Linie die Zeit, die wir sparen. Mit der bisherigen Drehleiter hat es immer ein wenig gedauert, bis der Rettungskorb eingehängt und sämtliche Rohre verlegt waren", erzählt Niemeyer. Dies gehe nun deutlich schneller, da nicht nur die eigentliche Bühne, sondern auch die Wasser- und Atemluftleitungen fest installiert sind. Das bedeutet für die Feuerwehrleute, dass sie nun nicht mehr in luftiger Höhe mit den schweren Atemluftflaschen hantieren müssen. Auf der Hubrettungsbühne ist außerdem nicht mehr nur für zwei, drei Einsatzkräfte, sondern für vier bis fünf Feuerwehrleute genug Platz. „Der neue Rettungskorb trägt bis zu 400 Kilogramm, während der alte nur mit 280 Kilogramm belastet werden konnte", erklärt Niemeyer. Auch lässt sich die neue Bühne öffnen, sodass nun auch Rollstühle aufgenommen werden können. Das Fahrzeug, das gut 18 Tonnen wiegt und im Funkruf auf den Namen „Florian Bentheim 20/30" hört, kann den Rettungskorb auf bis zu 32 Metern Höhe ausfahren. Der obere Teil lässt sich ferner auf fünf Metern absenken, sodass auch Unterflurarbeiten möglich sind, beispielsweise beim Einsatz an einem Ufer. Der Rettungskorb ist auch mit einer Seilwinde ausgerüstet, um zum Beispiel das Feuerwehrboot wie ein Kran aufs Wasser zu setzen. Die HRB 32 kann mit bis zu drei Feuerwehrleuten besetzt werden, ist 2,55 Meter breit und etwa neun Meter lang. „Die Aufstellfläche hat sich gegenüber der früheren Drehleiter nicht verändert. Das neue Fahrzeug kann also überall in Nordhorn zum Einsatz kommen", berichtet der Stadtbrandmeister. Die Investitionskosten in Höhe von gut 555000 Euro übernimmt die Stadt, der Landkreis ergänzt die Finanzierung mit einem Beitrag aus der Feuerschutzsteuer. Der Kauf eines Drehleiterfahrzeugs, der auch zur Diskussion gestanden hatte, wäre gut 20 Prozent teurer ausgefallen, sagt Niemeyer. Die Anschaffung des neuen Fahrzeugs war erforderlich geworden, nachdem der alte Drehleiterzug schon im Dezember 2006 mit einem Hydraulikschaden ausgefallen war. Eine Reparatur des 22 Jahre alten Gefährts der Marke Iveco Magirus habe sich nicht mehr gelohnt, erläutert der Stadtbrandmeister. Die Zeit bis zur Ankunft des neuen Hubrettungsfahrzeugs hatten die Feuerwehrleute mit einer Leihdrehleiter überbrückt. Zur offiziellen Inbetriebnahme ihres HRB 32 am 04.01.2008 hatte die Nordhorner Feuerwehr Vertreter der Stadt, des Kreisverwaltung sowie der benachbarten niederländischen Feuerwehren und den Kreisbrandmeister eingeladen. Ein Bild von dem neuen Hubrettungsfahrzeug machten sich auch die Nordhorner Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, des Deutschen Roten Kreuzes sowie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.
Hier sind Bilder von unserer neuen Bühne HRB 32 -- Gruß Carsten |