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06.08.2010, 15:46 Uhr
Menzitowoc
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Zitat: | saschz postete Hi, hab ich das richtig verstanden das bei diesem System der Turm an sich seine länge nicht ändert, sonder der Kran selbst im Gebäude hochklettert so das er am Ende nichtmehr auf dem festen Boden aufsteht sondern im Gebäude selbst hängt?
MfG |
Hallo Saschz,
auf der Bauma 2010 hat Liebherr ein Innenklettersystem vorgestellt, welches für sehr kleine Krane vorgesehen ist, etwa 71EC. Normalerweise sind diese Klettersystem ja immer in den Aufzugschächten unsichtbar versteckt, aber dort war es mal sichtbar, indem ein offenes Stahlgerüst zwei Stockwerke simulierte. Das ganze war dann am Turm des richtig großen 1250HC Turmkrans befestigt.
Leider habe ich nur zwei Bilder gemacht, aber daran kann man auch schon einiges erklären.
Zunächst wird der Kranturm auf Fundamentanker aufgebaut, solange noch kein Gebäudeschacht zum Klettern vorhanden ist - siehe die 4 Füße im Bild. Mit dem ersten Kletterschritt verläßt er dann diese und das untere Ende des Turmes hängt ab diesem Zeitpunkt in der Luft.
Im Inneren des unteren Turmstückes - das eigentliche Kletterturmstück - befindet sich zentral der Hydraulikzylinder, der eine Traverse nach unten drückt. Auf dem Bild sieht man an der Traverse rechts und links kleine Rollen, die diese in der Mitte des Turmstückes führen. Die Traverse greift mit jeweils einem beweglichen Haken rechts und links in eine sogenannte Kletterleiter ein und drückt über diese den Turm nach oben. Die beiden Kletterleitern sieht man jeweils unten über das Turmstück an den Seiten hinausragen - auf dem Foto etwas schlecht zu sehen. Es handelt sich dabei einfach um lange Stahlblechstreifen mit Langlöchern, in die die Traverse und die Rückfallhaken eingreifen. Mehrere Kletterschritte zusammen überwinden erst eine Etage, weil der Zylinderhub etwa 1 m beträgt.
Oberhalb der Traverse sieht man auf dem Foto in Silber die Rückfall- bzw. Sicherungshaken. Diese schiebt der Monteur nach jedem Kletterschritt / Zylinderhub manuell ein, um den Zylinder wieder zurückziehen zu können. Beim Zurückzug ruht der Kran auf diesen Verriegelungshaken. Zusätzlich gibt es noch Verriegelungshaken, die den Kran auf den Gebäuderahmen dauerhaft im Betrieb abstützen. Ein Gebäuderahmen ist in gelb am oberen Bildrand zu sehen.
Auf diesem Bild sieht man den oberen Teil des Turms mit dem Kranaufbau am oberen Ende. Jeweils zwei gelbe Rahmen halten den Turm im Betrieb und führen während des Klettervorganges. In den Ecken der der beiden Rahmen befinden sich Führungskufen, eine davon jeweils einstellbar - siehe Schrauben an den Ecken. Damit werden die Lagefehler dieser Rahmen im bezug auf den Kranturm ausgeglichen, der sich ja nicht zwischen dem unteren und oberen Rahmen verdrehen kann.
Wie oben schon mal geschrieben, stellt das grau-schwarze Gerüst das Gebäude dar, also in Realität ist dies meistens eine Betondecke mit Aussparung.
Gruß Christoph -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) Dieser Post wurde am 06.08.2010 um 15:52 Uhr von Menzitowoc editiert. |