041 — Direktlink
10.08.2011, 07:33 Uhr
robertd
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Hallo Felix,
bei dem, was Du im Thread bislang so geschrieben hast, kann ich Dir auch nur davon abraten, Dir ein Auto zu kaufen. Dass Du diesen Wunsch hast verstehe ich - hatte ich damals auch, nur konnte ich mir es ohnehin nicht leisten. Im direkten Vergleich kannst Du es eigentlich ja auch nicht - den Kaufpreis hast Du, den Unterhalt würde Deine Mutter zahlen, und den Sprit würdest Du vom Kindergeld zahlen - letzten Endes zahlen also im Prinzip Deine Eltern alles. Ich weiß nicht, wie es so allgemein üblich ist, aber vom Kindergeld (oder Kinderbeihilfe nennt sich das bei uns glaube ich) habe ich keinen Cent (damals noch Groschen) gesehen - was ich letzten Endes auch fair finde, da meine schulische Ausbildung ja auch nicht wenig gekostet hat. Wenn Deine Eltern sich es leisten können und wollen, Dir das Kindergeld zu überlassen, dann ist das natürlich völlig in Ordnung, schön für Dich und geht vor allem mich erst mal gar nix an. Aber ich sag mal so: Benzin ist nicht unbedingt die beste Investition, die man mit sowas tätigen kann (Kranmodelle übrigens auch nicht). Ich weiß nicht, was Du so für Deine Zukunft geplant hast, ob Du nach der Schule direkt arbeiten gehst oder noch studieren willst. Aber irgendwann wird z.B. der Zeitpunkt kommen, wo Du in eine eigene (Studenten-)Bude umziehen wirst, und dann ist es beispielsweise ein angenehmes Gefühl, sich Möbel oder einen Fernseher vom eigenen Geld kaufen zu können, ohne dass einem die Eltern dabei noch Vorgaben machen oder kluge Ratschläge geben. Und auch sonst ist es einfach nett, wenn man nicht den letzten Cent für Sprit ausgegeben hat und für jedes "Extra" wieder bei den Eltern antanzen muss
Ich würde Dir folgenden Rat geben: Spar Dir das Geld und fahre weiterhin mit dem Fahrrad oder Bus. Und wenn Du dann genug eigenes Einkommen hast, dass Du ein Auto wirklich selbst finanzieren kannst, dann schlag zu. Bei mir war das während meines Zivildienstes - gezwungenermaßen, da die Bahnfahrpläne so schlecht waren, dass ich am Freitag abend nicht mehr nach Hause, bzw. am Montag früh nicht mehr zur Dienststelle gekommen bin. Da hatte ich dann aber schon ein schmales Einkommen, mit dem ich das Auto vollständig selbst finanzieren konnte, und ich musste auch nicht überlegen, ob das Taschengeld noch reicht, um die nächste Tankfüllung zu bezahlen. Mit dem ersten richtigen Job ein halbes Jahr später wurde es dann noch einfacher. Bei mir wurde es ein damals 6 Jahre alter Fiesta mit einem 60 PS Dieselmotor 120.000 km auf der Uhr. Das war zwar kein über-drüber-Auto, aber ich war trotzdem stolz wie ein König, weil es war MEINS Den habe ich danach noch 5 Jahre bzw. weitere 90.000 km gefahren, und im Schnitt so ca. 500 EUR an Reparaturen pro Jahr hineingesteckt.
(Ja, er hatte auch Rennstreifen an der Seite ) Das größte Problem bei dem Auto war der Rost, weshalb ich ihn dann auch gegen einen neuen Ford Focus Kombi ausgetauscht habe, der jetzt noch bis 2017 Garantie auf Durchrostung hat Zwischenzeitlich hatte ich zwar auch mal den Wunsch nach einem Youngtimer (Mercedes W126), letzten Endes hat aber dann doch die Vernunft gesiegt und ich hab eingesehen, dass so ein Auto nicht unbedingt sinnvoll ist, wenn man weder eine Garage noch eine Möglichkeit, selber dran rumzuschrauben hat. Mal abgesehen davon, dass der in der Basisversion doppelt so viel Leistung hat wie mein jetziges Auto, was sich empfindlich bei Versicherung und Steuer bemerkbar machen würde
Gruß Robert Dieser Post wurde am 10.08.2011 um 07:36 Uhr von robertd editiert. |