028 — Direktlink
14.02.2009, 15:29 Uhr
ulrich
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Zitat: | Schmidti postete ... Man braucht, wie BUZ schon sagte, natürlich leichtere Mastteile im oberen Bereich. ... |
Ich glaube, du mußt das aus der anderen Richtung betrachten, d.h. oben anfangen. Man brauchte im oberen Teil des Hauptmastes den großen Querschnitt zur Realisierung der angestrebten Traglasten bzw. Torsionssteifigkeit. Eine Vergrößerung des Querschnitts im unteren Bereich hat man unter Brücksichtigung der ungünstigen Transportmaße unterlassen und stattdessen die Materialstärke erhöht. Torsionsbeanspruchungen können durch einen größeren Querschnitt viel effektiver aufgefangen werden als durch eine Materialverdickung bei kleinerem Querschnitt. Insbesondere im oberen Bereich des Auslegers muß ja der Stabilitätszuwachs immer im Verhältnis zum Eigengewichtszuwachs betrachtet werden. (Große Torsionsbeanspruchungen treten bei langer Wippe und gleichzeitig steil stehendem Hauptausleger auf. Die auf die Torsion stabilisierend wirkenden Kräfte in den Abspannstangen des Hauptauslegers sind dann gering)
Zitat: | RmKrane postete ... Es gibt zwei Punkte die mir jede Theorie zerschlagen. 1tens: die CC8800 hat nicht nur einen Mastqerschnitt Durchgängig, nein Die Wippe ist auch noch aus dem Gleichen Mastteilen wie der Hauptmast. Das gilt auch für die CC8800-1 und CC8800-Twin. ... |
Vielleicht sieht das bei der Planung zugrunde gelegte typische Einsatzprofil (Windkraft / schwerer Anlagenbau für die Chemie- und Petro-Industrie: Aufstellen von Reaktoren, Kolonnen, ...) so aus, dass man eigentlich immer den "schweren" Hautausleger braucht und eher selten mit langer Wippe abreitet und sich daher die Anschaffung einer leichten Wippe nicht lohnt, und diese deshalb auch nicht entwickelt wurde.
Zitat: | RmKrane postete ... 2tens: Der TC3200 (ein 600to Kran) hat je zu 50% zwei Querschnitte im Mast. Das im HA als auch in der Wippe. Die dann auch wieder alle ineinander geschoben werden können. Wie beim AK450. |
Das Auslegersystem kann nahezu optimal an (fast) jeden Einsatz angepaßt werden und ermöglicht gleichzeitig den wirtschaftlichen Transport der Auslegerteilstücke, was insbesondere bei langen Systemlängen hohe Bedeutung hat. Bei langen Systemlängen und weiter Ausladung z.B. ist die Standsicherheit des Krans gefordert und weniger die maximale Belastbarkeit des schweren Auslegerteils d.h. es sind leichte, "schlanke" Ausleger gefragt. In solchen Fällen den gesamten Ausleger aus leichten Stücken (gleichen Querschnitts) aufzubauen wäre wieder zu unwirtschaftlich beim Transport.
Mein Fazit bezüglich der Frage: "Warum werden manche Gittermasten mit Verjüngung und andere ohne gebaut ?" Diese variablen (verjüngten) Auslegerstysteme wurden entwickelt, um den Kran nahezu optimal an den jeweiligen Einsatz (Hochbau, Windkraft, Anlagenbau, Schiffbau, ...) anpassen zukönnen und gleichzeitig einen wirtschaftlichen Transport zu ermöglichen. Die Gittermastkrane ohne Verjüngung im Hauptausleger bzw. Wippausleger (z.B. CC8800, AK850 ...) sind Ausnahmefälle, die aufgrund ihrer Leistungsklasse eigentlich immer mit "schwerem" Hauptausleger arbeiten müssen. Bei diesen Kranen kommt man zu einem verjüngten System, wenn der Querschnitt im unteren Bereich des Auslegers wächst, was jedoch, wie oben schon angesprochen, zu ungünstigen Transportmaßen führt.
Deshalb überlegt man, ob man vielleicht auch zusammenklappbare Auslegerstücke für größere Auslegerquerschnitte einsetzten kann. Dieser Post wurde am 14.02.2009 um 15:50 Uhr von ulrich editiert. |