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03.04.2019, 23:50 Uhr
Stephan
Moderator
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Zitat: | simon brandt postete Stephan zum Thema Sennebogen. Conrad macht auch nur das was man ihnen als Auftrag gibt. Vielleicht hat Sennebogen das ja so vorgegeben kann man dann Conrad einen Vorwurf machen? |
Ja, doch, über diese wirklich gute Frage hab ich erst noch ein bisschen nachdenken müßen ... ![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Und ich würde dabei bleiben wollen: ja, man kann dem Modellhersteller durchaus den "Vorwurf" machen. Schließlich dreht es sich aus meiner bzw. unserer Sicht ja genau um dessen Produkte, oder ...?
Bleiben wir mal beim Beispiel des besagten SENNEBOGEN 5500 G-Modells: ich kann zwar nur erahnen, wie die Uhren bei CONRAD tatsächlich so ticken, aber eine Frage, die ich mir als Hersteller vorstellen könnte zu stellen wäre diese: muss ich mein Modell so gestalten, wie der Kunde es wünscht? Oder will ich es ... ?
Für den 5500er würde ich gerne folgenden Vergleich heranziehen, um mal möglichst bildlich zu verdeutlich, wie diese Nummer auf mich als potentiellen Käufer wirkt. Schließlich wird dieses Modell ja zum freien Verkauf angeboten. Wenn ich einen VW Golf I in meinem Angebot hätte, dann könnte ich ein solches Modell durchaus farblich und drucktechnisch als Golf VII deklarieren, wenn mein Kunde das so bestellt. Das würde nur ziemlich komisch aussehen, weil es zwei völlig unterschiedliche Vorbilder sind. Damit komme ich wieder zu meiner voran gegangenen Frage, ob ich als Modellhersteller aus irgendwelchen guten Gründen so ein Modell machen muss, oder ob ich es nur grad will ... ![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Der 5500 Star-Lifter von CONRAD ist ein solides Modell nach typischer, und auch von mir geschätzer Manier des Hauses. Es gibt jedoch die erste Version dieses Raupenkranes wieder, mitsamt einiger markanter Details, die schon früher am Vorbild abgeändert worden sind, beispielsweise die Anordnung des Einziehwerkes für den Wippausleger. Hinzu kommt etwa auch der fehlende Grundballast ...
Ich bin von CONRAD bislang immer gut behandelt worden mit meinen Anliegen, obwohl man mein herzliches "Onkel Conrad" auch als Respektlosigkeit verstehen könnte, wenn man das wollte ... Auch hab ich schon einige Modellbeschreibungen verfasst, in denen ich mit deutlicher Kritik an CONRAD-Produkten nicht gespart habe. Hinzu kommen Einblicke aus der Umsetzung von Werbemodellen. Alles zusammen verleitet mich dann zu der These, dass dieses aktuelle 5500er-Modell nur ein weiters in einer langen Reihe von Modellen quer durch alle Maßstäbe ist, die es eigentlich gar nicht geben sollte, so weit, wie sie von ihrem Vorbild entfernt sind.
Wie sie dann trotzdem zustande kommen, kann ich mir zumindest an dem einen oder anderen Beispiel nur so erklären, dass hier weder der Auftraggeber, noch der Hersteller wirklich gewusst zu haben scheinen, worüber sie tatsächlich sprechen. Und nein, das hat nichts mit Dummheit zu tun, nein. Da gehts eher um solche Attribute wie Erfahrungen und Sachkenntnis, doch die sind scheinbar nicht mehr so vorrang gefordert und werden dem entsprechend auch nicht mehr abgefragt. Dieser Eindruck bezieht sich aber keinerswegs nur auf einen bestimmten Modellhersteller, sondern scheint mir eher so ein übergreifendes Problem in allen Bereichen zu sein. Groß ist die Angst vor Rangeleien, wenn man sich irgendwo vermeindlich unwissend gibt ...![](templates/default/images/icon/rolleyes_new.png)
Fazit daraus für mich: Sachkenntnis generieren und abfragen ist eigentlich gar keine so komplizierte Sache. Man muß sich dafür aber u.a. mit Menschen beschäftigen ... ![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Und ja, ich will es auf jeden Fall genau so sagen: ich halte das aktuelle 5500er-Modell, so wie es nun präsentiert wurde, für eines der uninteressantesten BAUMA-Modelle 2019 überhaupt. Ich brauche sowas "billiges" jedenfalls nicht ... ![](templates/default/images/icon/biggrin_new.png)
. -- Gruß vom Rhein Stephan
"Hätten Sie aber können!!!" |