135 — Direktlink
22.08.2017, 18:03 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Zitat: | percheron postete Zitat aus Sven´s Link:
...Vorbereitungen für eine zirka 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte getroffen werden. Diese soll den Baugrund gegen Lasten von oben statisch stabilisieren und als Grundlage für die neuen Gleise dienen. ....
Ist dies nun die Alternative zu den hier angestellten Überlegungen eines Brückenüberbaus? Und soll dann unter dieser Platte der Tunnel wieder hergestellt werden? |
Das ist eine verdammt gute Frage. Grundsätzlich sehe ich zwei mögliche Ansätze:
1. Die Platte soll nur als eine Art Lastverteilerplatte dienen, um die Belastungen, die die auf der Bestandsstrecke fahrenden Züge darstellen, gleichmäßiger in den Boden zu leiten. Da dürften - wie Hendrik und ich schon weiter oben diskutiert haben - wahrscheinlich die dynamischen Lasten das größere Problem darstellen. Die eigentlichen Tunnel will man dann wahrscheinlich irgendwie unterirdisch weiterbauen, siehe dazu die Optionen 2-4 in meinem früheren Post.
2. Die Platte soll gleich den Deckel für ein "offenes" Fertigbauen des Tunnels darstellen. Dazu müsste man sich dann sozusagen von oben her, sprich recht flach beginnend unter diese Platte graben und dann Stück für Stück immer tiefer ausheben, während man gleichzeitig die späteren Tunnelwände fertigstellt. Im Prinzip halte ich das für machbar, ähnliches hat man ja z.B. in S21 mit der alten Bundesbahndirektion gemacht, wie User "eisenbahn.tv" ja so schön im Nachbarthread dokumentiert hat. Das Problem dabei: was in trockenem Boden schon anspruchsvoll ist, dürfte innerhalb der Grundwasserschicht von Rastatt irgendwo in der Nähe von "unmöglich" liegen. Vor allem die Abdichtung der Baugrube unter der Bestandstrasse sehe ich als Problem: Man müsste dazu wahrscheinlich noch vor dem Bau der Betonplatte Spundwände rammen, was zeitlich wahrscheinlich knapp würde. Besser wäre eine überschnittene Bohrpfahlwand, die könnte man gleich als Tunnelwand nehmen - das halte ich aber im genannten Zeitrahmen erst recht nicht für möglich.
Für Option 1 spricht meiner Meinung auch die Länge der Betonplatte von "nur" 120m. Das dürfte nach dem einschlägigen Blick auf Google Earth gerade so reichen, die havarierte Tunnelröhre zu überbrücken. Die Betonplatte könnte dann insbesondere dabei helfen, die Schadstelle des Tunnels zu entlasten, um mehr Sicherheiten bei der Reparatur zu haben. Oder, wenn man sich halbwegs sicher ist, dass die Schadstelle nur vergleichsweise klein ist und man auch deren genaue Lage kennt: Man gräbt im Zuge der Betonplattenaktion die Schadstelle punktuell von der Erdoberfläche her auf und klebt salopp gesagt schon mal ein großes Betonpflaster von außen drauf.
Tschüs,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de |