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04.01.2013, 22:31 Uhr
robertd
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Danke Ulrich für die interessante Bilderfolge!
Diese Bauweise ist hierzulande eher ungebräuchlich. In Österreich wurden in den 70er Jahren zwei Brücken nach diesem System (und französichem Vorbild) gebaut. Die erste davon war relativ kurz, diente u.a. der Erprobung der Methode und wurde vor ca. 5 Jahren aufgrund eines Umbaus abgerissen. Die zweite ist die Hangbrücke Puchreit (Objekt L32) und befindet sich auf der Tauernautobahn in Kärnten. Direkt daneben stand bis vor ein paar Jahren eines der Segmente als Anschauungsobjekt, welches aber inzwischen auch abgebrochen wurde. Bei diesen Brücken wurde aber jeweils nur ein Segment auf einmal eingebaut. Der Verlegeträger wurde dabei teilweise auskragend verwendet. Ein Bild von dieser Brücke gibt es hier auf Seite 5 (590): http://www.baumaschine.de/fachzeitschriften/baumaschinen/bauportal_dateien/2008/heft10/a586_593.pdf/at_download/file
Zitat: | Tatra 141 postete
Zitat: | ulrich postete
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Was wird da zwischen den Elementen (vor dem Einschalen?) eingesetzt? Im Untergurt der Brücke müssen ja gewaltige Zugkräfte vorhanden sein. |
Was das ist wurde oben schon erklärt, nämlich die Muffen für die in den Segmenten befindlichen Hüllrohre, in die später Spannglieder eingezogen werden.
Zu den Kräften: in jedes der zu sehenden Hüllrohre werden so grob zwischen 12 und 25 Litzen mit je 150 mm² Querschnitt eingezogen. Diese Litzen werden dann mit einer Kraft von rund 200 kN (~20 Tonnen) pro Litze gespannt. Somit ergibt sich für jedes der zu sehenden Spannglieder (Hüllrohre) eine Gesamtkraft von rund 2400 bis 5000 kN bzw. rund 240 bis 500 Tonnen.
Zitat: | ulrich postete
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Auf diesem Bild sind noch schön die Verankerungen der Spannglieder zu sehen - nämlich die 4 Stahlplatten mit dem Loch in der Mitte in jeder Hälfte des Hohlkastens. Hier werden die besagten Litzen eingeschoben bzw. -gezogen, und dann verankert und gespannt.
Gruß Robert Dieser Post wurde am 04.01.2013 um 22:32 Uhr von robertd editiert. |