041 — Direktlink
27.08.2017, 11:36 Uhr
Graf Koks
|
Wir das Volk können nur hoffen, das diese unendliche Diskusion um die Emissionen vom fließenden Verkehr irgendwann einmal in ein richtiges Verhältnis gesetzt wird, zum weitaus größeren Rest der anfallenden Emissionen aus Energiegewinnung, Heizwärme, Schiffahrt, Luftfahrt etc.
Man hat zur Zeit manchmal den Eindruck, es gibt zuviele Leute in Politik, Umweltverbänden, bei den Lobbyisten, Idiologen, die mit aller Macht versuchen wollen, die Mobilität auf Strom, Gas, Wasserstoff umzustellen und das in einem Zeitraum, der so einer Volkswirtschaft wie der unseren, die zu hohen Maß von der Automobilindustrie lebt, das Rückgrat brechen kann.
Vielen derjenigen, die momentan irgendwelche Verbote und Strafen fordern, den Dieselmotor sowie den Ottomotor um jeden Preis versuchen schlecht zu reden, denen fehlt es gewaltig an Fachwissen und vor allen dingen an der Fähigkeit, realistisch denken zu können.
Die Energiewende in der Massenmobilität hätte mindestens zwei Jahrzehnte früher beginnen müssen, hätte man früher und mehr Geld in die Forschung gesteckt und hätte schonWeichen gestellt in die dafür notwendige Infrastruktur, hätte man heutzutage einige Probleme weniger.
Hierbei sind jahrzehntelange Fehlentwicklungen bei der Bahn AG auch ein Thema, Güterverkehre auf der Schiene, sowie der Personenverkehr in der Fläche wurden in den letzten Jahren immer mehr zurückgefahren und Bahninfrastruktur in sträflichen Maßstab abgebaut, was teilweise zu absurden Verhältnissen führt, siehe dazu momentan die Rheintalbahn. Prestigeobjekte und Hochgeschwindigkeitstrassen werden dagegen bevorzugt. Auch das trägt seit vielen Jahren immer mehr dazu bei, das sich der Fahrzeugbestand auf den Straßen und folglich Emissionen erhöhen.
Wären Politik und Industrie in der Lage, mal mehr über den Tellerrand zu schauen in manche andere Länder, so hätten diese vieleicht eher bemerkt, das man endlich dazu übergehen sollte nicht nur hohe Gewinne und Befriedigung von Aktionären um jeden Preis in den Vordergrund zu stellen, sondern sich viel aktiver mit der Massenmobilität der Zukunft zu befassen.
Wir haben nicht mal gesetzliche Grundlagen dafür, das z.B. bei Arbeiten an der Energieinfrastruktur in Städten Maßnahmen zu berücksichtigen sind, für ausreichend Ladestellen für E-Autos, geschweige denn diese zur Pflicht zu machen bei Bauanträgen für Gebäude und Parkplätze.
In den Niederlanden z.B. ist das seit Jahren schon gängige Praxis, wo gegen hier lieber munter darüber diskutiert wird, wie man am besten das automobile Volk mit Fahrverboten drangsalieren kann.
Die Versäumnisse, die den Dieselskandal ausgelöst haben, müssen uneingeschränkt bei den Herstellern und der Politik gelöst werden, diese haben über Jahrzehnte total versagt durch fehlenden politischen Druck und Kapriolen durch kriminelle Vorstände und Manger die den Hals nicht voll bekommen können.
So nebenbei gesagt wünschte ich mir für diese Leute genauso eine Strafverfolgung, wie es in den USA derzeit geschieht.
Kurzfristig wird man die Stickoxidemissionen nicht senken können, da bin ich fest von überzeugt. Stuttgart wird 2018 hoffentlich dafür ein Beweis werden und so manchen verblendeten Idiologen den Wind aus den Segeln nehmen. Alleine die vielen tausende notwendige Ausnahmegenehmigungen werden einen Erfolg untergraben.
Ferner ist es doch so, wenn der Anteil an Dieselmotoren sinkt, steigt der an Ottomotoren, solange nicht der Prozentsatz an E-Mobilität erheblich zunimmt, das hat dann wiederum einen Anstieg der Kohlendioxidemissionen zu Folge, dem man ja ursprungs durch den Dieselmotor begegnen wollte.
Sinken die Stickoxidemissionen, dann steigen die Kohlendioxidemissionen weiter an und wieder werden es dann irgendwann, die selben schlauen Herrschaften sein, die mit wahnwitzigen Forderungen die Welt retten wollen.
Was einzig hilft und dem mobilen Volk nützt, ist ein Bestandsschutz aller jetzt auf der Straße befindlichen Fahrzeuge ohne irgendwelche Verbote, Einschränkungen oder Abstrafungen durch Steuererhöhungen, dafür muß die Industrie ohne wenn und aber dazu genötigt werden, ab sofort die richtigen Maßnahmen zu treffen für die mobile Zukunft. Wenn die Politik das nicht geregelt bekommt, dann werden es die Märkte regeln, ein Blick dazu nach China, Norwegen, Schweden in Sachen zukünftige E-Mobilität genügt.
Abwrackprämien sind in Zusammenhang mit dem Dieselskandal ökologischer Wahnsinn auf der ganzen Linie, genauso wie es 2008 auch schon einmal war, ein Neuwagen der über so eine Prämie verkauft wird und ein womöglich technisch gutes gebrauchtes Fahrzeug von der Straße in die Presse gehen lässt, hat eine verheerende Energiebilanz. Die Emissionen die hierdrüber entstehen, stehen in keinem Verhältnis zu denen die so ein Gebrauchtwagen noch über einige Jahre ausstößt. Eine Ausblühung der Wegwerfgesellschaft, die von Nachhaltigkeit nichts hält und wirtschaftliche Ziele über jede Vernunft gestellt werden.
Einzig positiv hier bei uns sehe ich die Entwicklung der E-Mobilität bei den leichten Nutzfahrzeugen und beginnend auch teils bei den schweren Nutzfahrzeugen. DHL und sein kommendes Jointventure mit Ford und dem E-Transit sowie DHL´s Eigenentwicklung des E-Scooter, genauso wie große Fortschritte bei Volvo und MAN in Sachen Gasmotoren in Verbindung mit E-Antrieben und einiges mehr, lässt auch für die Pkw´s ein bischen Hoffnung auf sinnvolle Alternativen.
Was den Dieselskandal angeht, schauen wir mal was nach der Wahl passiert und ob Wirtschaft/Industrie und Politik, deren Glashaus in dem sie sitzen anfängt in den Ecken Risse zu bekommen, wirklich fähig sind umzudenken und man allgemein wieder etwas mehr zur Sachlichkeit zurück kehrt.
Eines ist Fakt, es wird nichts anderes übrigbleiben als die momentane Situation dei den Emissionen ein Stück weit auszusitzen, solange wie es notwendig ist zum Anschub anderer Technologien, die Massenmobilität kann man nicht ausbremsen nur etwas steuern, unsere ganze Volkswirtschaft basiert darauf und das auch in vielen anderen Nationen der Welt... Dieser Post wurde am 27.08.2017 um 11:46 Uhr von Graf Koks editiert. |