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23.10.2020, 10:41 Uhr
baukranate
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Zitat: | Markus K postete Moin Ich bin jetzt ja nicht der Spezialist fürs Krane demontieren, aber bei Materialermüdung fallen mir in diesem Fall 2 Sachen ein. Zum einem kann das Hebezeug wie Ketten oder Endlosschlaufen sich verabschiedet haben. Eine andere Idee wäre es, da es es ja eine Demontage war, das eventuell schon ein paar Bolzen demontiert waren, sodass ich sag mal als Beispiel nur noch 2 statt 4 Bolzen vorhanden waren. Ok das ist dann eher Überbeanspruchung, manche Versuchen sowas aber als Materialermüdung zu verkaufen... Das sind nur meine Ideen dazu.
Ich hoffe den Verletzten geht es rasch besser.
Mfg Markus K |
In einem Video kann man im Hintergrund den Moment erkennen, als der komplette Kran umgefallen ist. Der Autokran war in diesem Moment nicht involviert.
Dem Polizeibericht kann man entnehmen, daß sich einer der verletzten Bauarbeiter (eher wahrscheinlich ein Kranmonteur) zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Ausleger bzw. in einem an der Laukatze befestigten Montagekorb befand. Der Kranfahrer (wahrscheinlich auch Monteur) befand sich in der Kabine. Daher vermute ich, daß man zum Zeitpunkt des Unfalls damit befasst war, mit der Laufkatze zur Auslegerspitze zu fahren, um dort den Hubseilfestpunkt zu lösen.
Die Laufkatze bei einem Obendreher hat ein geschätztes Gewicht von 500-600kg + dem Gewicht vom Monteur. Bei maximaler Auslegerlänge fahren also ca. 700kg 60m Richtung Auslegerspitze. Da der komplette Gegenballast zu diesem Zeitpunkt bereits entfernt war (was auch den korrekten Montageabläufen entspricht), wir der Kran dadurch extrem Kopflastig bzw. entstehen Richtung Ausleger sehr hohe Eckdrücke auf 2 Stützfüße. Vielleicht hat dabei der unter dem Kreuzrahmen verbaute Stahlträger nachgegeben!? Andererseits hat dieses gleiche Szenario ja bereits beim Kranaufbau in umgekehrter Montagefolge stattgefunden.
Ich möchte jetzt nicht mit dem Sachverständigen tauschen wollen, der ein entsprechendes Gutachten zur Unfallursache erstellen muß.
Man kann nur hoffen, daß es den verletzten Monteuren bald wieder besser geht. Die haben Anscheinend eh sehr viel Glück im Unglück gehabt. |