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24.04.2012, 17:32 Uhr
Gast:Kraenchen
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Zitat: | Adrian postete Vorteile hat dieses System auf jeden Fall:
- keine Sondertransporte - kein großer Kranstandplatz - arbeiten bei höheren Windgeschwindigkeiten - Anschaffungskosten günstiger - Stundensatz günstiger - keine Anlieferung von bis zu 500 to Ballast - keine große Aufstellfläche
Aber es gibt halt auch ein paar Nachteile:
- längere Montagezeit des Krans - eingeschränkter Radius mit schweren Gewichten - Fundament muss fest verbaut sein - zwischendurch Klettern (personalaufwand) - Hilfskran der 300/400 to Klasse - kein Verfahren von Anlage zu Anlage in Teilrüstung
In engen Waldgebieten kann dieses System sicher seine Vorteile ausspielen, solange man aber mit dem voll aufgerüsteten Kran von WEA zu WEA verfahren kann sehe ich ihn nicht als Alternative. Dann wird das TDK-System ja auch nur bei der Betonringmontage einsetzbar sein, da dort lange Standzeiten erforderlich sind. Bei den Repower- oder Vestas-Türmen mit max. 5-6 Stahlsegmenten würde das Rüsten und das Klettern ja viel zu lange dauern.
Ein sehr interessantes System das sicher noch weiterentwickelt und optimiert wird.
Gruß Adrian |
Zu Deiner Antwort Adrian möchte ich gerne die folgenden Dinge komentieren.
-längere Montagezeit des Krans...
Bei einem eingespielten Team, insofern alle Kranbauteile auf der Baustelle sind, ist der Kran innerhalb eines Arbeitstages montiert und auf 98 Meter geklettert und zugbereit. Ob man das bei einem herkömmlichen Kran mit 150 Meter Ausleger auch schafft wage ich zu bezweifeln... Die Kranmontage dieses 630 EC-H unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von der auf einer herkömmlichen Baustelle. Der Hauptausleger und Gegenausleger werden in einem Stück transportiert und brauchen an der Baustelle nicht erst noch zusammengebaut werden, lediglich das Hubseil muß eingescheert werden und diverse Anschlüsse hergestellt werden.
-eingeschränkter Radius mit schweren Gewichten...
Der Kran hebt die Höchstlast bis auf eine bestimmte Ausladung und mehr ist hier auch nicht notwendig, der Abstand der Lasten zum Kran bleibt hier immer der selbe und ich denke mal nicht das der Kran hier eine Schwenkradiusbegrenzung hat, der wird auch unter voller Last 360 Grad schwenken können.
-Fundament muß fest verbaut sein...
So ein Fundament einer WEA wiegt im schnitt über 600 tonnen und ist breit genug den Ankerquerschnitt des Turmankers aufzunehmen, das einbinden des Ankerrahmens in den Bewehrungskorb und dessen Materialkosten dürften dabei in sehr erträglichen Dimensionen liegen zu den Gesamtkosten der WEA.
-Personalaufwand für das klettern...
ich vermute mal diese Bauteams von Max Bögl sind so geschult, das die nicht nur die WEA bauen können, sondern auch in der Lage sind den Kran zu klettern ohne das da zusätzliche Monteure anrücken müssen. Zudem stehen neben dem Kranführer vier Leute auf der Kletterstulpe, 4 Mann, 4 Ecken sozusagen und unten noch ein Anschläger für die Turmstücke, somit geht das klettern ganz fix...und auch die Turmabspannung wird sicherlich sehr einfach ohne große Mühe zu händeln sein.
-Hilfskran der 300/400 tonnen Klasse...
Die Autokrangröße ist so gewählt, das alle Lastfälle an diesen Baustellen bewältigt werden können incl. auf -und abbau des Tdk´s, somit werden in keiner weise weitere Autokrane benötigt. Die TEREX AC 350 verbleiben auch die ganze Zeit beim Montagetrupp.
-kein verfahren in Teilausrüstung von Anlage zu Anlage
im gewissen Sinn ist eine Teilausrüstung durch den kompletten Hauptausleger und Gegenausleger schon vorgegeben. Aufgrund der erheblich geringeren Massen die von Anlage zu Anlage bewegt werden müssen und dem überwiegenden Einsatz normaler Sattelzüge relativiert sich das ganze dazu, das der Kran nicht selbst verfahren kann.
Nun wird es sicherlich nicht eintreten, das in einigen Jahren alle WEA´s nur noch mit Tdk´s gebaut werden, aber dieses System wird sich wohl ein großes Stück vom Kuchen des WEA Marktes abschneiden. Die anderen Betonturmhersteller scharren bestimmt auch schon kräftig mit den Hufen, müssen aber ihre WEA Türme erstmal so umkonstruieren, das man dort einen Tdk verwenden könnte und bei reinen Stahltürmen ist man mit herkömmlichen Kranen sicherlich schneller, das sehe ich genauso. |