436 — Direktlink
07.03.2010, 15:53 Uhr
Gast:Kränchen
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Zitat: | andy b postete
Zitat: | Thesing postete Was mich im gezeigtem Fall arg ins Grübeln bringt, ist die scheinbar relativ glatte Bruchstelle des Teleskops, ohne das eine Querschnittveränderung stattgefunden zu haben scheint, soweit man das auf den Briefmarken großen Bildern erkennen kann. Ist das schon des öfteren passiert? Bisher kenne ich ´Hobbyist` nur Bilder von geknickten Teleskopauslegern.
Genau das ist der springende Punkt über welchen ich am Samstag auch sofort gestolpert bin. Ich vermute mal, das könnte in Zusammenhang stehen mit dem extrem harten Feinkornstahl der für diesen Telemast verwendet wird. Die Bruchfestigkeitsgrenze liegt sehr, sehr hoch, aber wenn es passiert geschieht der Bruch wohl punktuell so wie es hier passiert ist.
Wünsche allen einen schönen Sonntag
Jörg |
Genau so sieht es aus. Der Stahl ist sehr fest, und damit auch sehr spröde, das eine zieht das andere nach sich. Selbstverständlich verbiegt auch dieser Stahl in einem gewissen Rahmen, aber lange nicht mehr so stark wie früher. Wenn die Streckgrenze überschritten wird bricht der Stahl schnell und sauber ab! |
Ich habe extrem harten Feinkornstahl geschrieben, meinte aber extrem zähen Feinkornstahl, ansonsten wäre der Mast ja nur auf Druck und Zug belastbar!. Grundsätzlich hat dieser Stahl eine sehr hohe Belastungsfähigkeit auch im Bezug auf die Biegung, nur verkürzt sich die Differenz von der beginnenden Überbeanspruchung bis zum tatsächlichen Bruch ( reißen ) des Materials. Leider gibt es ja beim Stahl noch nicht die "Eierlegendewollmilchsau", die alle Belastungskriterien gleichzeitig erfüllt. Was den Telemast des 11200er angeht, ist mir aufgefallen das dieser an blanken Stellen nicht mal Rost ansetzt obwohl er monatelang Draußen liegt, so wie die Verlängerung zum T(Y) 7 Mast von unserem Kranvermieter. Das Material kommt somit wohl sogar Edelstahl recht nahe. Wenn man vor so einem Telemast steht und das doch recht dünnwandige Material der Ausschübe sieht im Zusammenhang mit den Belastungen die hier zum tragen kommen, kann man schon ins grübeln kommen. Hinzu kommt noch, das bei so einer ausgereizten massigen und zugleich filigranen Konstruktion schon kleine Fehler in der Handhabung unter Umständen große Folgen haben können. Ein leistungsgleicher, vergleichbarer Gittermastkran flößt mir jedenfalls mehr Vertrauen ein als dieser gewaltige "Stahlfinger". Ich hoffe nur, das solche Unfallbilder in Zukunft die Ausnahme bleiben bei den ganz großen Telemastkranen.
Bis demnächst mal... |