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06.12.2006, 13:27 Uhr
Sebastian L.
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Wenn wir hier schon off Topic sind:
Ich bin doch erstaunt, was immer noch an Binsenweisheiten über digitale Fotografie und Bildbearbeitung im Umlauf ist.
Thema jpeg wäre das Schlechteste von allen: Stimmt in dieser Form ganz und gar nicht. Jede Bearbeitung des Bildes ist zwar mit Verlusten behaftet, allerdings hängt das Endergebnis voel entscheidender von der endgültigen Speicherung mit der gewählten Kompression ab. jpeg ist nun mal dazu gedacht, Bilder in relativ kleiner Größe darzustellen, wie es im Internet erforderlich ist.
Thema gif wäre besser: Mit gif lassen sich Bilder zwar verlustfrei bearbeiten und komprimieren, allerdings werden nur 8 Bit pro Kanal unterstützt, was dann letzendlich 256 darstellbare Farben ergibt. Für Fotos denkbar ungeeignet...
Thema png: Ja, ist eine sehr gute Alternative zu jpeg und gif -aber keine Kombination aus beiden, sondern als Ersatz für gif entwickelt. Großer Vorteil: verlustfrei komprimierbar mit 16 pro Farbkanal und zusätzlichem Alpha-Kanal (ebenfalls 16 bit), was echte transparenz ermöglicht. Entscheidender Nachteil: wird von einigen Browsern nicht unterstützt bzw nur fehlerhaft dargestellt, insbesondere der Alpha-kanal macht Probleme. Für's Web also auch nicht wirklich geeignet. Weiterere Nachteile wären die Inkompatibilität zu den Standard-Metaformaten EXIF und IPTC sowie die nicht optimale Speicherung durch viele Grafik-Programme, was zu unnötig großen Dateien führt.
Thema RAW: Ist mit Sicherheit das Ideale, wenn man bereit ist, für entsprechende Bildqualität auch ein wenig Arbeit zu investieren. Bietet sich vor allem deshalb an, weil es sich dabei um die unkomprimierten Roh-Daten der Kamera handelt. Es ist quasi wie das analoge Negativ anzusehen, aus dem das Bild erst entwickelt wird. Und mit dem RAW-Konverter (entweder vom Hersteller selbst oder von Drittanbietern) entwickelt man das Bild, wie das analoge Positiv (Farbe, Kontrast, Sättigung usw. ...). Dabei gibt man dann auch an, in welchem Format (tiff oder jpeg), mit welcher Kompression bzw. mit welcher Auflösung und Größe das Bild abgespeichert werden soll. Für zusätzliche Nachbearbeitung bietet es sich dann natürlich an, tiff zu verwenden, weil unkomprimiert und verlustfrei.
@Ralf: Zum Streit zwischen analog und digital, sei noch einmal gesagt, dass die Qualitätsunterschiede nicht mehr so groß sind, wie noch vor ein paar Jahren. Aicher, wer einen digitalen 10x15 Print mit der Lupe betrachtet, wird Streifen- und Karomuster finden, auf einem analogen Abzug in gleicher Größe aber auch das Muster des Korns. Auch kann man ein digitales Bild einer 8 oder 10 MP Kamera problemlos auf eine Postergröße von 50 x 70 cm ausbelichten lassen. Aber wer sich dann 20cm davor stellt und über die Qualität schimpft, sollte dies mal bei einem analogen Posterabzug vom Kleinbild machen - dort ist die Qualität auch nicht besser. Das Problem der fehlenden Schärfeniefe ist eines, ja, aber kein neues. Und das es von der Sensorgröße abhängt, ist auch allgemein bekannt (zumindest sollte es so sein). Wer sich ambitioniert mit der Fotografie beschäftigen möchte und Gefallen am Spiel mit der Schärfentiefe findet, wird mit Sicherheit nicht zu einer Kompaktkamera greifen, sondern sich eher zwischen einer Bridgekamera oder einer DSLR mit größerem Sensor entscheiden. Dort ist nicht nur das Signal-/Rauschverhältnis um Welten besser, auch die Schärfentiefe lässt sich sehr gut steuern. Dein Argument der Bildanzahl ist im eigentlichen Sinn auch keines mehr. Ich habe in meiner DSLR einen Akku mit 1350 mAh und der verlangt erst nach 900 bis 1200 Bildern nach einer Steckdose. Auch bei der Kompaktkamera meiner Halbschwester sind 600 Aufnahmen ohne neue Akkuladung problemlos möglich. Das heißt dann alle 2 bis 3 Monate mal den Akku laden, eine drei-wöchige Keniareise mit 9 Tagen Safari war bei uns beiden mit zwei voll geladenen Akkus mehr aus ausreichend abgedeckt. Und mit dem Copyright sieht es bei digitalen Bildern auch nicht anders aus - derjenige, der die Originaldatei hat mti den entschrechenden Metainformationen, der ist auch hier der Chef. By the way: auch Dias udn Negative lassen sich ohne all zu großen Aufwand kopieren... ;-)
MfG, Sebastian Dieser Post wurde am 06.12.2006 um 13:31 Uhr von freak editiert. |