123 — Direktlink
17.12.2020, 15:26 Uhr
M154
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Eigentlich sieht das Modell gut aus, aber der Aufbau geriet zu einer einzigen Fummelei. Neben dem mitgelieferten Werkzeug wurden noch ein kleiner Akkuschleifer und eine Rohrzange benötigt. Phasenweise mutete der Aufbau an, als hätte ich mir einen Bausatz gekauft.
Die Stütze hinten rechts ließ sich nicht genügend abspreizen, um die Stabilisierungsstange einbauen zu können. Ziemlich schnell war klar, dass es nicht am Hydraulikzylinder lag, sondern die Stütze selbst stieß am Chassis an. Mit einer Feile arbeiten führte nicht zum Ziel. Die Idee war nun, die Stütze gegen die vorne links zu tauschen in der Hoffnung, dass sie da passt. Hier ließ sich jedoch der Stift nicht ganz durchstecken. Die Ursachenforschung ergab, dass die Bohrung in der Stütze für den Stift schief ist. Nun half nur noch rohe Gewalt; mit dem Akkuschleifer wurde richtig Substanz abgeschliffen, bis die Stütze hinten passte, und bereits nach 1 1/2 Stunden waren die Stützen montiert.
Weiter ging es mit der SSL-Abspannung. Es erübrigt sich fast zu erwähnen, dass der Endpunkt der Abspannstangen komplett von Farbe befreit werden musste, bis er auf die Aufnahme passte (wie etliches andere auch). Die Schrauben, mit denen die meisten Teile der Abspannstangen miteinander verbunden werden, sind unsinnig kurz (Insider wissen: Beutelchen 2). Dafür ist die Aufnahme für die Mutter im entsprechenden Werkzeug unsinnig tief. Die Mutter verschwindet darin, und die kurze Schraube ist nicht lang genug, um dann noch die Mutter überhaupt zu erreichen. Bei der Befestigung der Umlenkrollen am System waren die Schrauben dann definitiv zu kurz; sie füllten das Gewinde der Mutter nur zu einem Bruchteil. Also habe ich längere genommen, die eigentlich für etwas anderes gedacht sind.
So weit, so schlecht. Die Trommeln für die Seile des SSL-Systems saßen fest. Mit aller Kraft und dem Risiko, etwas zu beschädigen, gelang es schließlich, eine gangbar zu machen. Bei der anderen half auch das nicht. Also kam die Rohrzange zum Einsatz, was bedeutet, dass der aufgesteckte Windenschlüssel mit selbiger gepackt und dann mit Hebelkraft gedreht wurde. Auch so war die Trommel nur mühsam zu lockern. Es wundert mich, dass bei dieser Übung nichts kaputt gegangen ist.
Schließlich war der Kran dann doch zusammengefummelt, und es ging ans Einscheren der Hakenflasche. Die mutet verglichen mit YCC-Flaschen ziemlich leicht an. Sicherungsbügel am Haken wären übrigens ein nettes Detail gewesen. Die Flasche war schnell eingeschert, wobei es unergründlich war, wie nach dem Versetzen des Fixpunktes für das Seil am Mastkopf die entsprechende Schraube wieder einzudrehen ist. Ein kleiner gebogener Draht musste schließlich anstatt dessen genügen.
Die Rollen des Auslegerkopfes sind prinzipiell drehbar, aber wirklich nur prinzipiell. Dies wurde klar, als ich die nach dem Einscheren etwas schief hängende Flasche gerade rücken wollte. Normalerweise ist ein kleiner Stups ausreichend, aber hier genügt das Seil nicht, um die Rollen zum drehen zu bringen. Also hieß es, unter kräftigem Zug minutenlang mit der Flasche vorsichtig hin- und her zu wackeln, bis sie schließlich gerade hing. Wieviel Gewicht an die Flasche gehängt werden muss, wenn man sie verstellen will - keine Ahnung.
Wenn ich gewusst hätte, wie es hier um die Qualität bestellt ist, dann hätte ich das Modell nicht gekauft.
Schöne Grüße, Jakob |