007 — Direktlink
08.02.2012, 22:06 Uhr
Gast:duppdidupp
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Zitat: | Tobi postete Gut das die Frage hier gerade gestellt wurde, dass hat mich die Woche nämlich auch schon beschäftigt. Ist das bei der Zwangslenkung eigentlich rein mechanisch über ein Ventil oder Elektrisch über eine Sensor o.ä. ? Zwangslenkung findet man heutzutage doch hauptsächlich bei Semis während man bei den Achslinien die Achsen einzeln steuern kann. Ist das so richtig? |
Die Zwangslenkung ist vom Prinzip her eine Verdrängerlenkung.Der Königszapfen befindet sich an einer drehbaren Platte. Im inneren des Schwanenhalses befinden sich zwei doppeltwirkende Hydraulikzylinder,die auf der einen Seite fest mit dem Hals verbunden sind und auf der anderen Seite mit der drehbaren Platte.Hinter dem Königszapfen sitzt ein Sogennannter Lenkkeil,dieser dient dazu das die Platte sich im aufgesattelten zustand nicht frei drehen kann,also quasi als eine Art Führung.Verändert sich nun der Winkel zwischen Zugmaschine und Auflieger bei Kurvenfahrt wird der eine Hydraulikzylinder über die Platte eingeschoben und der andere ausgeschoben. Durch das ein bzw ausschieben der Zylinder wird Hydrauliköl über Leitungen nach hinten zu den Achsen des Aufliegers gedrückt.An den Achsen sitzen ebenfalls zwei Zylinder die dadurch ein bzw ausgeschoben werden und so den Lenkeinschlag der Achsen verursachen.
Bei den Modulfahrwerken sitzen jedoch im Schwanenhals vier Hydraulikzylinder,je zwei für die hinteren Achsen und zwei für die Vorderen Achsen. In jedem Modulfahrwerk sitzen zwei Zylinder die die Lenkbewegung über Spurstangen auf die Achsen übertragen.Allerdings werden wenn mehrere Fahrwerke zu einem Auflieger verbaut werden nur jeweils die Zylinder im ersten und im Letzten Fahrwerk an den Hydraulische Lenkkreis angeschlossen und die dazwischen liegenden Fahrwerke werden dann über Spurstangen mit dem vorderen bzw hinteren Fahrwerk verbunden. Die Lenkzylinder der Fahrwerke die zwischen dem ersten und letzten Fahrwerk liegen werden über Ventile auf durchlauf geschaltet.
Werden die Module als Anhänger gefahren wird der Vordere Teil rein Mechanisch über die Anhängerschere gelenkt.Dazu ist zwischen der Schere und den Lenkzylindern im ersten Fahrwerk ein Gestänge angebracht.Also wenn man die Schere nach links zieht wird diese Bewegung über das Gestänge an die Zylinder im ersten Fahrwerk übertragen und diese werden dann ein bzw ausgeschoben,dabei wird wieder Öl verdrängt,der Rest ist dann wieder wie oben.
Desweiteren habe ich bei der Zwangslenkung immer die Möglichkeit manuell nachzulenken wenn eine Druckquelle(Zugmaschinenhydraulik,Hatz Motor oder Elektropumpe) vorhanden ist. Bei den Modulfahrwerken habe ich die Möglichkeit die Zylinder im Hals so zu schalten das sie auf durchlauf stehen und kein Öl mehr zu den Achsen geht,dann kann ich frei nachlenken ohne permanent die Lenkbewegung der Zugmaschine mit zu korigieren oder ich schalte es so das die lenkbewegung der Zugmaschine weiter übertragen wird ich aber trotzdem nachlenken kann. das Gleiche gilt für die Modulfahrwerke wenn sie als Anhänger betrieben werden,nur das man das dann im Fahrwerk umschaltet.
Bei den Semis ist es Ähnlich,bei den neueren Semis von Goldhofer z.b. kann man direkt nachlenken ohne Ventile oder Hähne zu öffnen,allerdings wird auch generell dann die Zugmaschinenbewegung nach hinten Übertragen,also muss man beim Rangieren immer die Bewegung der Zm mit ausgleichen.Bei Älteren Semis muss man ein Ventil öffnen zum Nachlenken. Und bei fast allen neuen Semis und Modulfahrwerken sitzen Sensoren an den Achsen und am Hals um einen das Einspuren zu erleichtern.dazu gibt es veschiedene Systeme,Herstellerspezifisch.
Ich hoffe das ich es verständlich erklärt habe und man versteht was ich meine. |