018 — Direktlink
23.10.2006, 23:18 Uhr
robertd
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Zum Ballast:
Freundlicherweise wirkt ja die Schwerkraft in vertikaler Richtung. Das heisst: wenn man mal zur Vereinfachung die Windkräfte usw. vernachlässigt wirkt jedes Kilogramm, das von oben draufgesehen innerhalb der 4 Stützen liegt positiv für die Standsicherheit. Dabei ist es auch unerheblich, ob dieses Gewicht in Bodennähe oder in 50 m Höhe liegt. Zum Kippen trägt "nur" der über die Kippachse (= Stützen) ragende Teil des Teleskoparms sowie die last bei. Wenn man sich dann noch anschaut, dass das ganze Gerät lt. obigen Plänen auf insgesamt 29 Achsen daherkommt kommt da doch ganz schön viel "Gegengewicht" zusammen. Was natürlich der (mutmaßlich) höhere Schwerpunkt im Vergleich zu einem normalen Kran bewirkt: Wenn er kippt, kippt er schnell, einfach weil der Schwerpunkt schneller über die Kippachse wandert. Aber kippen sollte er ja im Normalbetrieb nicht.
Man kann das ganze ja mit den Modellen daheim mal ausprobieren: Einfach bei einem Telekran den Mast genau vertikal stellen und ein Gewicht an die Wippspitze hängen. Das ganze dann mit kurz und lang teleskopiertem Mast. An und für sich sollte der Kran immer bei gleicher Last kippen (Vorausgesetzt natürlich die Ausladung bleibt die selbe). Als Vergleich kann man dann ja noch das selbe Gewicht bei selber Ausladung anhängen und den Mast dabei (vorbildgerecht) schräg stellen - also auf 82° oder so. Dann sollte der Kran eigentlich früher kippen.
Natürlich sind das wie oben schon erwähnt vereinfachte Ansichten - in Realität kommen dann noch Windlasten, Verformungen usw. dazu, die dann die Kippsicherheit noch vermindern. Ausserdem gibts dann noch schöne Biegemomente im Hauptmast, die sich bei einem normalen Kran auch nicht in dieser Form finden.
Und weiters: wie schon jemand zuvor geschrieben hat wird sich Grove ja sicher was überlegt haben bei der Konstruktion dieses Gerätes.
gruss robert Dieser Post wurde am 23.10.2006 um 23:31 Uhr von robertd editiert. |