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08.08.2024, 10:31 Uhr
Menzitowoc
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Bildquelle: Bekannt
Bildquelle: Bekannt
Hallo,
ergänzend zu dem Beitrag oben möchte ich noch auf ein Detail eingehen: Wie dort bereits geschrieben, verwendet der Peiner SMK 203/1 die Einseiltechnik. Jeder Freiheitsgrad am Kran, der aktuell nicht aktiv ist, muß blockiert werden, damit sich die Seilkräfte nicht unkontrolliert auf mehrere Bewegungen aufteilen. Zwischen dem Turmaufrichtflaschenzug und dem Turmteleskopierflaschenzug ist deshalb diese Seilbremse mit zwei verbolzbaren Seilscheiben und 4-fach-Umschlingung eingebaut.
Die 4-fach-Umschlingung um die beiden Seilscheiben sorgt für einen sehr große Reibung – vgl. auch z.B. Spillwinden im maritimen Bereich, die Rotzler Treibmatic-Winden oder einfache Festmacherpoller am Hafen oder auf einem Schiff. Vorteil dieser Konstruktion hier: Wenn die Steckbolzen an den beiden Seilscheiben gezogen sind, läuft das Seil einfach durch. Im Gegensatz zu einer Seilklemme, die auf das Seil gepresst wird, wird das Seil viel weniger geschädigt.
Die Kräfte zwischen auf- und ablaufenden Seil in Abhängigkeit des Umschlingungswinkels und des Reibkoeffizienten lassen sich nach der Euler-Eytelwein-Formel berechnen. Bei einem Umschlingungswinkel von a = 4 x 2 x 180° = 1440° - im Bogenmaß: a = 8 x PI = 25,13 und einem (trockene) Reibungskoeffizient zwischen Polyamid und Stahl ist nach dieser Angabe mit ca. my = 0,3 ergibt sich ein Kraftverhältnis zwischen auf- und ablaufendem Seil von näherungsweise ca. Fauf / Fab = 1862. Mit einer sehr kleinen Kraft kann somit eine sehr große Kraft gehalten/gebremst werden.
Gruß Christoph P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit allen Bildern von Untendreher-Turmkranen in voller Auflösung. -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) Dieser Post wurde am 08.08.2024 um 10:34 Uhr von Menzitowoc editiert. |