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25.02.2022, 11:42 Uhr
Menzitowoc
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KSD CKK 5014 city von BBL Cranes – Teil 1 von 5
Hallo,
in Frankfurt-Niederursel habe ich neulich mal wieder ein „Fliegenklatsche“ gesehen – richtigerweise ein KSD CKK 5014 city vom Vermieter BBL Cranes und zwar mit dem auf 45m verkürzten Ausleger und in der mittleren Turmstellung für 28m Hakenhöhe. An einem eingerüsteten Wohnblock wird dort gearbeitet. Der Kran ist mit Baujahr 2018 recht neu – siehe Typenschild.
Der Kran ist mit einem Lastmoment von ca. 84mt in der 45m-Konfiguration (6,0t x 14,5 m) etwa in der Größenklasse des Liebherr 81K.1 (80mt = 5,3t x 15,0m). Vom Betriebsgewicht sind auch beide Krane vergleichbar: der KSD CKK 5014 city wiegt ca. 59,2 t (23,8t Konstruktionsgewicht, 5,4t Gegengewicht und 30t Zentralballast) und der Liebherr 81K.1 wiegt 60,3t (20,3 t Konstruktionsgewicht und 40t Ballast). Beim Standplatz ist der KSD-Kran mit 4,2 m x 4,2 m kompakter als der Liebherr, der bei voller Drehung eine Fläche von 5,5 m x 5,5 m beansprucht (kleiner Schwenkradius von 2,75m). Trotz der schlechteren Wirkung von Zentralballast auf das Standmoment gegenüber mitschwenkendem Ballast ermöglicht die Verwendung des Gegengewichtes beim KSD CKK am Gegenausleger eine so kompakte Bauweise.
Gesamtansicht des KSD-Citykrans mit Ausleger für 45m Ausladung. Mit seinen Auslegerabspannungen dreht sich der Kran mit einem Heckradius von ca. 1,65 m. Erst auf Auslegerhöhe werden knapp 16m Heckschwenkradius für den Gegenausleger benötigt. Darüber hinaus befinden sich alle Teile des drehenden Oberwagens innerhalb des Zentralballaststapels. Eine versehendliche Quetschgefahr ist somit im unteren Kranbereich ausgeschlossen.
Der recht lange Gegenausleger mit dem Gegengewicht ist das entscheidende Konstruktionsmerkmal dieser Pekazett/KSD-Citybaukranreihe. Bei geeigneter Baustellensituation – 360° Schwenkraum auf Auslegerhöhe – kann der gesamte Kran im unteren Bereich deutlich kompakter und etwas leichter als ein konventioneller Untendreher ausgeführt werden. Der Gegenausleger ist mit einer eigenen Winde ausgestattet, damit er sich an der Turmspitze an die Horizontalstellung hochziehen kann. Bei diesem CKK 5014 ist das Gegenauslegerwindwerk nahe der Turmanlenkung auf dem Gegenausleger angeordnet. Aus Gewichtsgründen wäre es zwar besser am Gegengewicht positioniert, jedoch ist auch die Schwerpunktlage im Transportzustand bei der Konstruktionsentscheidung zu berücksichtigen. Bei den Vorgängermodellen war diese Winde nicht im Gegenausleger angeordnet (möglicherweise im Turmkopfbereich (?)). Diese Gegenauslegerkonstruktion ist so austariert, dass der vollständig entfaltete Ausleger ohne die vertikale Auslegerabspannung gehalten werden kann. Wie im Montagefilm ab 3:00 min zu sehen, wird zunächst der Ausleger hochgezogen und dann anschließend der Turm in die Endhöhe gefahren; dabei spannt sich die Auslegerabspannung erst ganz zum Schluß.
Der Ausleger ist in konventioneller 3-teiliger Bauweise mit Z-Faltung ausgeführt. Zum Transport werden die Auslegerteile 2 und 3 aufeinander geklappt und zur Seite gedreht. Dazu wird die Katzfahrbahn zwischen dem Anlenkstück 1 und Mittelstück 2 getrennt. Das 4. Auslegerstück, welches die Verlängerung von 45m-Ausladung zur 50m-Ausladung darstellt, ist hier nicht montiert und wird normalerweise fest an der Auslegerspitze montiert.
KSD hat sich unter der Nummer EP 2 100 843 B1 dieses Kranprinzip im Jahr 2009 patentieren lassen.
Gruß Christoph P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit allen Bildern von Untendreher-Turmkranen in voller Auflösung. -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) |