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03.11.2014, 18:20 Uhr
michael.m.
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Hallo!
Letztens hatte ich ein besonderes Erlebnis. Bei einer Bootstour verweigerte einer der Schiffsdiesel während der Fahrt seinen Dienst. Sofortiges Nachschauen am Filterglass der Einspritzpumpe lies böhses erahnen. Trotz Reinigung vor drei Wochen war der Filter wie zugewachsen. Also schnell gereinigt und mit der Handpumpe versucht, wieder anzupumpen ( wie immer nach der Reinigung). Leider ohne Erfolg. So wurde dann erst einmal ein Liegeplatz gesucht, um der Sache auf den Grund zu gehen. Bei einem Blick durch das Schauglass vom Tank dann der Schreck, auf dem Boden alles voll mit schwarzen glibberigem Schleim. Also Diesel abpumpen und Filtern, den Schleim durch die Mannlöcher entfernen, dann den Tank richtig säubern. Danach sauberen Diesel wieder eingefüllt, und weiter ging es.
So weit noch einmal Glück gehabt, in meiner Lage gerade kein Schiff überholt oder entgegen gekommen. Zuhause habe ich mich dann entsprechend informiert. Wie kam es dazu?
Seid dem seid ca. zwei Jahren dem normalen Diesel bis zu 15% Ökodiesel zugesetzt werden darf ( also der normale Diesel an der Tanke), geht dieses Problem nun weit verbreitet seinen leisen Gang. Im Diesel befindet sich ja auch ein Wasseranteil. Im Bioanteil befinden sich Bakterien, die sich dort sehr wohl fühlen und als Lebensraum die Trennline Wasser / Diesel bevorzugen. Da ein Schiff (Sportboot) ja nicht immer in Bewegung ist, haben die Bakterien genug Zeit sich zu vermehren und zu "essen". Ihre Ausscheidungen sinken dann langsam zu Boden und bilden diese Schlerkschicht, die, einmal in Gang gekommen, immer weiter anwächst. Diese Pilze werden sogar so groß, dass sie Verbindungsleitungen in den Tanks zu setzen. Nur, wer weis das und wer schaut in seinen Tank? Im Internet befinden sich jede Menge Berichte, wo von solchen Maschinenausfällen berichtet wird, erst letztens ist eine Familie in Hamburg kurz vor einem 300 Meter langen Containerschiff von Bord an Land geschwommen, weil es direkt auf sie zu kam... Meißtens passiert ja so etwas immer dann in solch ähnlichen Situationen, wenn man es nicht braucht.
Viele (auch ich) wußten bis dato da nix drüber. Habe mich dann bei Aral erkundigt, und jetzt kommt der Hammer. Dort wurde mir mitgeteilt, dass der normale Diesel nur 3 Monate nach Raffineriedatum seine zugesagten Sollwerte hat, danach beginnt er massiv zu altern, verändert seine Farbe von ganz hell gelb nach dunkel gelb. Und nicht nur die Farbe ändert sich, auch die Verbrennungsgüte. Also alter Diesel gleich mehr Verbrauch und mehr Qualm / Ruß. Hat das einer von euch schon mal gehört?
Bei den landwirtschaftlichen Lohnunternehmen hat man neuerdings zu Saisonstart erst einmal damit zu tun, den Diesel überhaupt wieder ans Laufen zu bekommen, entgegen den alten Gepflogenheiten soll man nun den Tank zu Saisonende komplett leeren und nicht voll machen, weil dann da nix mehr geht.
Letztens hatte das THW in der Nähe von Herford eine Übung, wo auch Fahrzeuge mit fuhren, die eine Zeit gestanden haben, zwei blieben nach einem Kilometer liegen, Dieselpilz....
Wer seinen Tank alle zwei Wochen leer fährt, hat nichts zu befürchten, aber wer sein Gefährt mal längere Zeit parkt....
Es gibt momentan ein Mittel, das nach erfolgter Tankreinigung dann als Schockimpfung in den Tank bei gegeben werden kann. Dann soll das Wachstum der Bakterien gestoppt werden. Lt. Testberichten taugt aber nur ein einziges Mittel....
Bei Shell gibts ja diesen Ultra Diesel..... das soll nix anderes sein, wie normaler Diesel ohne Biokrams....
Wer ist also auf diese glorreiche Idee gekommen mit dem Biokrams (bis zu 15%)? Und warum wird nicht mehr davor gewarnt? Wir als Endverbraucher sind mal wieder die Dummen.....
Also, aufpassen!
Ach, und neuerdings soll auch bei der neuen Benzinsorte (die keiner will) so etwas in der Art auch auftreten...
Gruß
Michael -- Wenn man schwankt hat man mehr vom Weg ! Dieser Post wurde am 03.11.2014 um 18:30 Uhr von michael.m. editiert. |