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06.05.2014, 23:09 Uhr
thomsen
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Na, dann führe das Thema mal fort : Noch mal ein Museumsbau zum Thema Verkehr - Das Mercedes- Museum in Stuttgart von UN- Studio / Ben van Berkel.
Oftmals gibt es seitens des Bauherrn (männlich : Der Bauherr, weiblich : Die Bauherrin - kein Witz !) einen strengen Kostenrahmen, verbunden mit einem ebenso stringenten Zeitrahmen für die Ausführung eines Objektes. So liegt es nahe, dass die allermeisten Bauwerke, auch wenn sie solide geplant und ausgeführt worden sind, in der Masse der Bauten untergehen. Da ist es dann ein Glücksfall, wenn der Bauherr ein Gespür und Verständnis für gute Architektur hat, und in der Lage ist, dem Planer / der Planerin gegenüber seine Vorstellungen zu äussern, so dass als Ergebnis der Zusammenarbeit ein gutes Bauwerk entstehen kann.
Als „Leuchttürme“ oder „Meilensteine“ der Architektur stechen dann aber trotzdem oftmals nur Gebäude wie Museen, Theater, Bibliotheken, Kirchen, Bahnhöfe, Flughäfen usw. heraus. Ein Grund dafür ist natürlich - bedingt durch die Funktion - das reine Bauvolumen, das die Gebäude schon allein durch ihre Größe von der Masse abheben lässt. Daneben bietet der Entwurf vor allem eines solchen Gebäudetypus für Architekten und Tragwerksplaner aber auch die Möglichkeit, sich abseits der sonst üblichen baulichen Standards zu bewegen, ganz einfach auch deshalb, weil z.B. die Dachspannweiten eines Flughafenterminals oder die akustischen Anforderungen einer Oper ganz andere Lösungen erfordern und auch ermöglichen, als wie sie z.B. im Geschosswohnungsbau üblich sind.
Daneben haben es mittlerweile viele Firmen erkannt, dass gute Architektur auch imagefördernd sein kann, ein Erscheinungsbild für die Firma prägt, somit auch Werbung für die Firma macht und so im Idealfall auch verkaufsfördernd sein kann. Ein gewisser Grad Selbstdarstellung, Darstellung wirtschaftlicher Potenz und der Ausdruck der Firmenphilosophie bzw. der Firmenkultur sind dabei natürlich auch immer vorhanden.
Ist dann die Entscheidung für einen Entwurf gefallen, und ist der Bauherr auch bereit, sich auf ggf. neue Bautechniken und -Materialien und damit verbundene überhaupt erstmals zu lösende Konstruktionsdetails und Bauausführungen einzulassen, dann KANN großartiges entstehen.
Ein solches Gebäude ist in meinen Augen auch das Mercedes- Museum in Stuttgart, das ich mir kurze Zeit nach seiner Eröffnung angesehen habe. Beeindruckend ist neben dem bautechnisch anspruchsvollen Gebäude bisweilen auch das Ausstellungskonzept und die Art der Präsentation der gezeigten Objekte, die mitunter nicht einfach in eine Halle gestellt werden, sondern regelrecht inszeniert werden.
Zu Beginn seines Besuches fährt der Besucher in den silbernen Aufzügen im Auge des Gebäudes nach oben und kreiselt sich dann über die beiden ineinander verschlungenen Rampen nach unten. Verbunden mit der Niveauänderung vom Erdgeschoss bis oben unter das lichte Dach ist auch eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit zu den Anfängen des Automobils : Beim Einsteigen ertönt in den Aufzugskabinen moderner Straßenlärm - Krach, Gehupe und Getöse, auf der Fahrt nach oben werden die Geräusche leiser, das Knattern von einzelnen Oldtimern ist zu hören, bis oben beim Ausstieg aus der Aufzugskabine nur noch Hufgetrappel zu hören ist.
Auf dem Weg nach unten, langsam zurück in die Gegenwart, bietet der offene Gebäudekern immer wieder spektakuläre Ausblicke in noch folgende Ausstellungsflächen. Durch einige Querverbindungen gibt es nicht nur einen, vorgegebenen Pfad durch das Museum, der Besucher kann sich auf verschiedenen Wegen durch die Ausstellung bewegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Welt
http://www.museum-mercedes-benz.com/downloads/PDF_Museum_Architekturinformation.pdf
http://blog.mercedes-benz-passion.com/2010/05/mercedes-benz-museum-stuttgart-impressionen-der-bauabschnitte-von-dazumal/
Im obigen Link gibt´s auch Bilder von der Baustelle zu sehen, abschließend einige Bilder von mir :
Teil 01 von 05 -- Wir bauen auf und reissen nieder, so haben wir Arbeit - immer wieder ! |