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Hansebubeforum » Dies und Das ... » Architektur - interessante und bemerkenswerte Gebäude » Threadansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000 — Direktlink
04.05.2014, 12:12 Uhr
robertd



Hallo,

Abgesehen von Maschinen kann ich mich auch für schöne oder interessante Gebäude begeistern. Nachdem es bei den hier im Forum gezeigten Aktionen oft auch um den Bau verschiedener Gebäude geht bin ich damit ja vielleicht nicht alleine.
Ich möchte daher hier mal das eine oder andere Gebäude zeigen, vielleicht bekommt ja einer von Euch Lust, auch was zu zeigen.

Den Anfang macht das Luftfahrtmuseum in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens.
Nachdem es direkt am Flughafen und in Sichtweite der Autobahn E70 liegt, dürften es die meisten Besucher Belgrads zumindest von außen schon mal gesehen haben.
Das Gebäude wurde von Ivan Štraus entworfen und zwischen Mitte der 1970er Jahre und 1988 gebaut. Das Museum öffnete dann am 21. Mai 1989 seine Pforten.
Soweit erst mal kurz zur Geschichte. Hier vorab noch ein paar Links:
Offizielle Seite: http://www.muzejvazduhoplovstva.org.rs bzw. http://www.aeronauticalmuseum.com - hier findet man ein mit einer Drohne aufgenommenes Video, in dem man weitere Details der Konstruktion sehen kann. Direktlink dazu: http://vimeo.com/46368570
(Noch) Offizielle(re) Seite: http://www.mjrv.mod.gov.rs - unter "istorijat" findet man ein paar Bilder vom Bau. Den Text dazu kann ich leider nicht lesen. Es scheint aber mehr um das Museum (also die Ausstellung) als um das Gebäude zu gehen.
Hier gibt es einen virtuellen Rundgang durch das Gebäude.
Bei Google Maps findet man das Gebäude hier. Bei Google Earth gibt's das Museum auch als 3D-Gebäude.

So, und nun die Bilder. Als begleitenden Soundtrack dazu empfehle ich "Equinoxe" von Jean Michel Jarre.

Die Bilder lassen sich alle anklicken, um eine größere Version zu betrachten.



[URL="https://www.daro.at/hbf/lufamub/gross/IMG_2749.jpg"]

Von außen erkennt man bereits die grundlegende Struktur des Gebäudes: Auf einen Sockel, der die zentralen Räumlichkeiten wie Eingangsbereich, Museumsladen, Büros, Veranstaltungsräume, Archiv, Bibliothek, Toiletten usw. beinhaltet, ist der zweistöckige Ausstellungsteil gesetzt. Dieser ist mit einer Glasfassade in Form einer torusförmigen Schale auf der gesamten Raumhöhe verglast und wird von unten bzw. oben durch entsprechende Stahl- oder Spannbetonkonstruktionen gestützt. Der ganze Grundriss ist kreisrund, ebenso dominieren auch sonst runde Formen das Gebäude.


Der Reinigung der Glasfassade sowie vermutlich auch dem Wechseln der Werbebeklebung dient dieses auf Schienen rund um das Gebäude verfahrbare Gerüst.


Hier ein Detail vom Laufwerk des Gerüsts.

https://www.daro.at/hbf/lufamub/gross/IMG_2677.jpg https://www.daro.at/hbf/lufamub/IMG_2677.jpg


Die Ausstellungsebene wird von unten durch geschwungene, in Dreier-Einheiten rundum angeordnete Stützen getragen. Den Bildern nach denke ich, dass es insgesamt 12 solcher Stützen-Trios gibt. Zwischen die Stützen ist hier - ebenso wie symmetrisch zum Eingang auf der anderen Seite - das Treppenhaus gebaut, das vom Eingangsbereich nach oben in die Ausstellung bzw. nach unten in den Keller führt.

Dieser Post wurde am 05.05.2014 um 21:40 Uhr von Burkhardt editiert.
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001 — Direktlink
04.05.2014, 12:13 Uhr
robertd






Hier zwei Anschlussdetails der Stützen. Die runde Form beginnt bereits in diesem Bereich.




Die Auskragung des Ausstellungsgeschosses wird auch zum einigermaßen wettergeschützten Abstellen von Ausstellungsstücken im Außenbereich genutzt.


Hier ein Blick auf den Eingang. Von der Straßenebene, wo eine kleine Parallelstraße für am Museum haltende Autos und Busse geschaffen wurde, geht es über eine breite Treppenanlage zum Eingang. Die Anlage ist am Fuß rund 50 Meter breit und führt über drei Treppenläufe mit jeweils 8 Stufen zum Eingang. Bis dahin verjüngt sie sich auf ca. 10 Meter Breite.
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002 — Direktlink
04.05.2014, 12:14 Uhr
robertd






Die Anlage verfügt über große Flächen, die vermutlich auch als Warte- bzw. Aufenthaltsbereich für gemeinsam ankommende, große Gruppen dienen. Für diesen Zweck gibt es auch ohrenförmige Ausbuchtungen mit betonierten Sitzbänken.




Der Eingang ist auf jeden Fall nicht für die Aufnahme großer Menschenmengen ausgelegt.


Hier nochmal der Schriftzug mit dem ursprünglichen Namen - Muzej Jugoslovenskog Vazduhoplovstva, oder Museum der jugoslawischen Luftfahrt. Alternativ lautet der Name heute Muzej Vazduhoplovstva Beograd - Luftfahrtmuseum Belgrad.
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003 — Direktlink
04.05.2014, 12:14 Uhr
robertd










Unterhalb der Treppenanlage befinden sich auch noch Räumlichkeiten, ich würde mal vermuten Werkstätten oder Lagerräume. Zu diesen führt eine lange, flache Rampe.


Innen kommt man vom Eingangsbereich über eines der beiden Treppenhäuser in die Ausstellung.
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004 — Direktlink
04.05.2014, 12:15 Uhr
robertd








Die Geländer bestehen aus relativ wuchtigen, bronzefarbenen Rohren und Rauchglasscheiben - dem damaligen Geschmack und Stil entsprechend.




Während der äußere Teil komplett als eine Ebene genutzt wird ist im inneren Bereich eine weitere, kleinere Ebene eingezogen, die über die weiterführenden, hier auskragenden, Treppen erreicht wird. Von dort hat man dann auch einen guten Blick auf die von der Decke hängenden Flugzeuge und Hubschrauber.

Dieser Post wurde am 04.05.2014 um 12:25 Uhr von robertd editiert.
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005 — Direktlink
04.05.2014, 12:16 Uhr
robertd






Die obere Ebene steht auf einem Ring von Stützen, die auch die Dachkonstruktion tragen. Sie ist kreisringförmig, so dass man in der Mitte bis zum Dach durchsieht. Die Roste im Boden dienen vermutlich der Belüftung.






Im ganzen äußeren Bereich hat man einen guten Blick auf die Dachkonstruktion, die aus gewölbten Betonschalen, gestützt von darüberliegenden Trägern, besteht. Schalungstechnisch sicher eine relativ anspruchsvolle Konstruktion.

Dieser Post wurde am 04.05.2014 um 13:30 Uhr von robertd editiert.
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006 — Direktlink
04.05.2014, 12:16 Uhr
robertd




Auf der Rückseite gibt es ein zweiflügeliges Schiebetor (auf dem Bild im Hintergrund zu sehen), durch das die Ausstellungsstücke transportiert werden können.


Den oberen Abschluss des Stützenrings (weiß) bildet ein kreisfömiger Balken (blau), der dem Dach (grau) als Basis dient. Nachdem es außer der Glasfassade und dem Stützenring keine vertikale Verbindung zwischen Dach und Sockel gibt und ich annehme, dass die Fassade keine tragende Funktion hat, liegt hier also das gesamte Gewicht des Daches drauf.





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007 — Direktlink
04.05.2014, 12:17 Uhr
robertd





[URL="https://www.daro.at/hbf/lufamub/gross/IMG_2677.jpg"]

Im Innenbereich, also über der oberen Ebene spannt sich das Dach ähnlich wie außen. Den Abschluss in der Mitte bildet ein von einem Betonring eingefasstes Kuppelauge mit einem kegelförmigen Glasdach, das auch hier Licht einlässt.


So, fürs erste war's das mal. Ich bitte um Meinungen zu so einem Thread - ein, zwei Gebäude hätte ich noch im Talon, ansonsten würde ich mich aber natürlich freuen, wenn auch andere hierzu was beitragen würden.


Gruß
Robert

Dieser Post wurde am 05.05.2014 um 18:39 Uhr von Burkhardt editiert.
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008 — Direktlink
04.05.2014, 19:52 Uhr
torquemaster



Hallo,
toll! Spektakuläres Gebäude!! Danke für die Bilder!

Noch ein kleiner Tipp von mir am Rande:

Wer sich für Architektur im näheren/weiteren Osten interessiert, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt: Klick fürs Buch und Klick für Beispielbilder!

Da passt das von dir fotographierte Beipiel bestens mit dazu …


Sebastian

Dieser Post wurde am 04.05.2014 um 19:52 Uhr von torquemaster editiert.
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009 — Direktlink
06.05.2014, 23:09 Uhr
thomsen



Na, dann führe das Thema mal fort : Noch mal ein Museumsbau zum Thema Verkehr - Das Mercedes- Museum in Stuttgart von UN- Studio / Ben van Berkel.

Oftmals gibt es seitens des Bauherrn (männlich : Der Bauherr, weiblich : Die Bauherrin - kein Witz !) einen strengen Kostenrahmen, verbunden mit einem ebenso stringenten Zeitrahmen für die Ausführung eines Objektes. So liegt es nahe, dass die allermeisten Bauwerke, auch wenn sie solide geplant und ausgeführt worden sind, in der Masse der Bauten untergehen. Da ist es dann ein Glücksfall, wenn der Bauherr ein Gespür und Verständnis für gute Architektur hat, und in der Lage ist, dem Planer / der Planerin gegenüber seine Vorstellungen zu äussern, so dass als Ergebnis der Zusammenarbeit ein gutes Bauwerk entstehen kann.

Als „Leuchttürme“ oder „Meilensteine“ der Architektur stechen dann aber trotzdem oftmals nur Gebäude wie Museen, Theater, Bibliotheken, Kirchen, Bahnhöfe, Flughäfen usw. heraus. Ein Grund dafür ist natürlich - bedingt durch die Funktion - das reine Bauvolumen, das die Gebäude schon allein durch ihre Größe von der Masse abheben lässt. Daneben bietet der Entwurf vor allem eines solchen Gebäudetypus für Architekten und Tragwerksplaner aber auch die Möglichkeit, sich abseits der sonst üblichen baulichen Standards zu bewegen, ganz einfach auch deshalb, weil z.B. die Dachspannweiten eines Flughafenterminals oder die akustischen Anforderungen einer Oper ganz andere Lösungen erfordern und auch ermöglichen, als wie sie z.B. im Geschosswohnungsbau üblich sind.

Daneben haben es mittlerweile viele Firmen erkannt, dass gute Architektur auch imagefördernd sein kann, ein Erscheinungsbild für die Firma prägt, somit auch Werbung für die Firma macht und so im Idealfall auch verkaufsfördernd sein kann. Ein gewisser Grad Selbstdarstellung, Darstellung wirtschaftlicher Potenz und der Ausdruck der Firmenphilosophie bzw. der Firmenkultur sind dabei natürlich auch immer vorhanden.

Ist dann die Entscheidung für einen Entwurf gefallen, und ist der Bauherr auch bereit, sich auf ggf. neue Bautechniken und -Materialien und damit verbundene überhaupt erstmals zu lösende Konstruktionsdetails und Bauausführungen einzulassen, dann KANN großartiges entstehen.

Ein solches Gebäude ist in meinen Augen auch das Mercedes- Museum in Stuttgart, das ich mir kurze Zeit nach seiner Eröffnung angesehen habe. Beeindruckend ist neben dem bautechnisch anspruchsvollen Gebäude bisweilen auch das Ausstellungskonzept und die Art der Präsentation der gezeigten Objekte, die mitunter nicht einfach in eine Halle gestellt werden, sondern regelrecht inszeniert werden.

Zu Beginn seines Besuches fährt der Besucher in den silbernen Aufzügen im Auge des Gebäudes nach oben und kreiselt sich dann über die beiden ineinander verschlungenen Rampen nach unten. Verbunden mit der Niveauänderung vom Erdgeschoss bis oben unter das lichte Dach ist auch eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit zu den Anfängen des Automobils : Beim Einsteigen ertönt in den Aufzugskabinen moderner Straßenlärm - Krach, Gehupe und Getöse, auf der Fahrt nach oben werden die Geräusche leiser, das Knattern von einzelnen Oldtimern ist zu hören, bis oben beim Ausstieg aus der Aufzugskabine nur noch Hufgetrappel zu hören ist.

Auf dem Weg nach unten, langsam zurück in die Gegenwart, bietet der offene Gebäudekern immer wieder spektakuläre Ausblicke in noch folgende Ausstellungsflächen. Durch einige Querverbindungen gibt es nicht nur einen, vorgegebenen Pfad durch das Museum, der Besucher kann sich auf verschiedenen Wegen durch die Ausstellung bewegen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Welt

http://www.museum-mercedes-benz.com/downloads/PDF_Museum_Architekturinformation.pdf

http://blog.mercedes-benz-passion.com/2010/05/mercedes-benz-museum-stuttgart-impressionen-der-bauabschnitte-von-dazumal/

Im obigen Link gibt´s auch Bilder von der Baustelle zu sehen, abschließend einige Bilder von mir :











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06.05.2014, 23:10 Uhr
thomsen













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06.05.2014, 23:11 Uhr
thomsen













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06.05.2014, 23:11 Uhr
thomsen













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06.05.2014, 23:12 Uhr
thomsen













Auch das darf nicht fehlen : Der Wackeldackel nebst der umhäkelten Klopapierrolle.

Gruß Thomsen
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