009 — Direktlink
06.08.2005, 15:54 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Zitat: | Marco postete Hallo Sebastian, und wie, wo und womit mache ich das? |
Jetzt hast Du 'was angerichtet - die Antwort könnte länger werden.
Aaalso...
Backup-Medien Zunächst 'mal gibt es mehrere (mehr oder weniger sinnvolle) Möglichkeiten, welche Speicher-Medien man verwendet:
Festplatten Damit meine ich externe Festplatten und keine, die fest im PC eingebaut sind! Auch RAID-Verbünde sind kein Ersatz für Backups! Funktionsprinzip: Alle zu sichernde Datein auf die externe Festplatte kopieren. Nach dem Backup die Platte vom Rechner abstöpseln! Vorteile: + Bei leistungsstarkem Bridge-Chip (von IDE/S-ATA nach USB 2.0 / Firewire) schnelle Datentransferrate + Inzwischen auch große Platten (>=250GB) extern für vergleichsweise schmales Geld verfügbar + Teilweise Lösungen mit "On-Touch-Backup" erhältlich: Also ein Knopf an der Platte, der den Backupvorgang startet. (Keine Ahnung, wie leistungsfähig die dazugehörige Software - siehe unten - ist.) Nachteile: - Festplatten sind stoßempfindlich. Einmal vom Tisch fallenlassen kann den Tod der Platte bedeuten. - Externe Festplatten verhalten sich wie interne Festplatten. Daher im Vergleich zu anderen Medien erhöhte Gefahr für Aktivität von Viren, Trojanern etc.
Speicherkarten Sofern man einen Kartenleser sein Eigen nennt, kann man auch Digitale Speicherkarten wie z.B. Compact-Flash als Backupmedium nutzen. (Prinzip siehe Festplatten.) Vorteil: + Kleine, unempfindliche Medien Nachteile: - Hohe Preise pro Speicherplatz - Ziemlich langsam beim Lesen und Schreiben
CD-R/RW Das Prinzip dürfte klar sein: Zu sichernde Dateien auf die CDs brennen. Vorteile: + CD-Brenner i.d.R. ohnehin vorhanden. + billige Medien Nachteile: - Nicht langzeitstabil - CD-Rs sind oft nach einigen Jahren nicht mehr lesbar - Kapazität von "nur" 700MB relativ knapp => u.U. viele CDs nötig => viel Platzbedarf - Zumindest CD-Rs sind nicht wiederverwendbar => u.U. in der Summe über die Zeit doch teuer (Ich setze CD-Rs als "schnelles Backup zwischendurch" für meine Digitalfotos ein.)
DVD+/-R/RW Im Prinzip das selbe wie bei CDs. Vorteil: + Medien größer, pro Kapazität billiger Nachteil: - noch "instabiler" als CDs
Streamer Funktionsprinzip: Mit einem speziellen Laufwerk werden die Daten auf Magnetbänder geschrieben. Dabei gibt's zig verschiedene, zueinander inkompatible Systeme, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Falls das jemanden näher interessiert, kann ich dazu auch mehr schreiben. Vorteile: + Medien pro Gigabyte oft sehr billig + Neuere Geräte meist mit schnellen SCSI-Interfaces ausgestattet Nachteile: - Bandlaufwerk oft sehr teuer. - O.g. SCSI-Anschlüsse erfordern entspechende (teure) Host-Adapter-Karten - Im Gegensatz zu den anderen Lösungen ist der selektive Zugriff auf nur einzelne Dateien relativ zeitintensiv (Für komplette Backups nutze ich einen LTO1-Streamer (100/200GB Kapazität))
Backup-Strategien/Methoden Die schönsten Backupmedien nutzen nichts, wenn man sie nicht oder falsch benutzt.
Voll-Backup Wie der Name schon sagt: es wird einfach alles gesichert Vorteil: + Man kann aus einem Backup Dateien grundsätzlich "direkt" wiederherstellen. Nachteil: - Viel Platz- und Zeitbedarf
Inkrementelles Backup Es wird nur das gesichert, was sich seit dem letzten (Teil-)Backup verändert hat. Vorteil: + Wenig Platz- und Zeitbedarf Nachteil: - Man muß sich zum Wiederherstellen u.U. durch eine lange Kette von Backupsätzen "hangeln"
Differentielles Backup Es wird nur das gesichert, was sich seit dem letzten Voll-Backup verändert hat. Vor- und Nachteile sind hier ähnlich wie beim inkrementellen Backup.
Insbesondere bei der Benutzung von Streamern haben sich im professionellen Umfeld über die Jahre Backupstrategien entwickelt, die recht effizient sind. Zum Beispiel: Am Sonntag der ersten Woche wird ein Vollbackup gemacht. Montag bis Freitags dann inkrementelle oder differentielle Backups. In der zweiten Woche wird wieder am Sonntag wieder ein Vollbackup gemacht - auf ein neues Band! Montag bis Freitags ebenfals "kleine Backups" auf neue Bänder. In der dritten Woche schließlich verwendet man dann die Bänder der ersten Woche mit dem gleichen Rhythmus. Dadurch hat man dann immer zwei Backups zur Hand - wichtig, falls das letzte 'mal doch virenversucht sein sollte oder kaputte Daten enthalten sollte. Bei Bedarf kann man den Zyklus natürlich noch um zusätzliche Medien erweitern, damit man drei, vier,... Wochen gleichzeitig auf Vorrat hat.
Backup-Software Irgendwie müssen die Daten ja auf die Backup-Medien kommen.
Windows-Explorer, CD/DVD-Brenn-Software Für Festplatten, CDs und DVDs kann man diese Programme verwenden, indem man die fraglichen Dateien einfach kopiert bzw. brennt. Vorteil: + Bei Windows bzw. beim CD/DVD-Brenner sowieso dabei Nachteil: - Inkrementelles und differentielles Backup schwierig/aufwendig.
Windows-Backup-Software Seit spätestens Windows 98 ist ein Backup-Programm dabei, das auch mit Streamern umgehen kann. (Muß von der Windows-CD "von Hand" nachinstalliert werden.) Zusätzlich kann auch auf Disketten und sonstige Dinge gesichert werden, die unter Windows als Wechseldatenträger gelten (Speicherkarten, externe Festplatten...) Vorteile: + Bei Windows gratis dabei + Kann auch inkrementelle und differentielle Backups Nachteil: - Teilweise untereinander inkompatible Datensätze (z.B. Win98 <=> WinXP)
Sonstige Software Daneben gibt's noch jede Menge andere Software. Das reicht von Freeware bis zu Preisen weit über 1.000€ und von "Schrott" bis "super komfortabel und leistungsfähig". Google hilft.
So, das war's erstmal. Wenn Du noch Fragen hast (und nicht abgeschreckt worden bist ) kannst Du die natürlich gerne noch stellen.
HTH,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 06.08.2005 um 18:40 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |