198 — Direktlink
29.08.2017, 19:20 Uhr
Hendrik
Moderator
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Hier nochmal 2 Bilder von der Baustelle, veröffentlicht in den letzten 2 Tagen durch verschiedene Zeitungen, offensichtlich authorisiert von der Bahn. Ich erlaube es mir mal, das hier einzustellen (Nicht mein copyright!!!)
Frappierend ist, finde ich, dass der Bruch unmittelbar im Anschluss an den Fussgängertunnel stattfand. Damit steht das für mich im Zusammenhang mit diesem Fussgängertunnel, also ich meine, das kann eher kein Zufall sein. Zumal nach meiner Schätzung (genaue Zeichnung fehlt) die Oströhre nicht exakt an dieser Stelle, wo die Löcher sind, zentral unter den Gleisen ist, sondern vielleicht 2-4 m daneben, weiter westlich.
Der Scheitelpunkt des Tunnels unter den Gleisen (oberster Punkt im Tübbingmantel, der genau unter den Gleisen liegt) ist weiter weg vom Fussgängertunnel, Richtung Norden. Eventuell 15-20 m weiter Richtung Norden. Das heisst, der Tunnel hätte theoretisch auch dort zusammenbrechen können, wo er direkt zentral unter den Gleisen ist, wo der obere Punkt des Tübbingmantels den Gleisen am nächsten ist, ist er aber nicht. Der Tunnel ist genau an der nördlichen Kante der Fussgängerunterführung zusammengebrochen. Zumindest sind dort die Löcher im Boden. Und da befindet sich bei der Oströhre die seitliche Tübbing-Wand, und nicht die obere Tübbing-Wand.
Ich denke wirklich, es hängt mit dieser Fussgängerunterführung zusammen, im Zusammenhang natürlich mit den darüberfahrenden Zügen. Aber es sind nicht ausschliesslich die Züge, sondern Züge plus Fussgängertunnel plus Vereisung.
Neue Theorie: Der Boden war ab einer gewissen Tiefe von sagen wir mal 1-2 m grosszügig vereist, und die Vereisung hat wunderbar funktioniert. Das Fundament des Beton-Fussgängertunnels war ebenfalls mit vereist, und dadurch ist es im Bereich dieser Unterführung zu einem harten 1:1 Kontakt (ohne jegliche Zwischendämpfung) der obenfahrenden Züge mit ihren Radsatzlasten bis 22.5 t und dem in 4-5 m Tiefe liegendem Tübbing-Mantel gekommen, dank der Vereisung und der Beton-Fussgängerunterführung, was wie ein "Kurzschluss" zwischen Schiene und Tübbingmantel wirken könnte. Die Beton-Fussgängerunterführung dämpft nicht, und das Schotterbett mit den Schienen obenauf wirkt quasi wie eine "feste Fahrbahn" an dieser Stelle. Worst-Case könnte ebenfalls sogar sein, dass das Beton-Fundament des Fussgängertunnels sogar direkten Kontakt mit dem Tübbing-Mantel hatte (das wäre dann allerdings ein echter Planungsfehler, oder das Betonfundament war viel tiefer als in Zeichnungen angegeben, oder die TVM hat das nicht erkannt etc.)
Ausserhalb der Fussgängerunterführung (nördlich und südlich davon) dämpft wenigstens der nicht vereiste Boden unter dem Schotterbett zumindest noch in dem Bereich, wo er eben nicht vereist ist, also vielleicht bis ca. 1-2 m unter den Schienen. Das hat der Tunnel noch ausgehalten.
Der Tunnel hat nach Angaben der Bahn an dieser Stelle 1 Woche gehalten, dann ist er gebrochen. Die Tübbinge (oder eben mindestens 2) könnten sich aus ihrer Nut-Feder Konstellation losgerödelt haben aufgrund der Vibrationen der Züge zusammen mit der Beton-Fussgängerunterführung und des künstlich vereisten Bodens.
Ich weiss es aber nicht. Die Bahn sagte ja, dass die Ursache Wassereinbruch und ein um 10 cm (anfangs war es sogar 25 cm) verschobener Tübbing war. Die Tunnelmanschaft müsste fast alles wissen, und Videoaufzeichnungen vom Tunnel müssten alles zeigen können. Aber das wird halt nicht rausgerückt.
Dieser Post wurde am 29.08.2017 um 20:43 Uhr von Hendrik editiert. |