172 — Direktlink
09.03.2011, 20:06 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Vorwort
Ihr fragt Euch sicherlich, was denn nun mit der oben zu sehenden Eisenbahnbrücke passiert ist. Nun denn, ich will davon berichten.
Zuvor aber noch einmal eine kurze Zusammenfassung über den Hintergrund der Aktion: Die alte Eisenbahnbrücke über die A3 war für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn an dieser Stelle etwas zu schmal. Die sechs Fahrstreifen hätten zwar gerade noch darunter durchgepasst, allerdings wäre für die Standspuren kein Platz mehr gewesen. Das wäre auf Dauer zu gefährlich gewesen, also hat man sich dazu entschlossen, die Brücke neu zu bauen.
Ursprünglich war anscheinend geplant gewesen, unmittelbar vor und hinter der Brücke in einer relativ kurzen Sperrpause zuerst Behelfsbrücken einzubauen und dann darunter "in Ruhe" den Bahndamm abzutragen und die Fundamente für die neuen Widerlager etc. vorzubereiten. Die Behelfsbrücken lagen schon bereit, ich hatte auch schon Bilder davon gepostet. Offensichtlich beim geplanten Einbau der Behelfsbrücken fand man dann überraschend alte Hilfspfeiler im Bahndamm verborgen, die vom Bau der alten Brücke übrig geblieben waren und die den ursprünglichen Plan zunichte machten.
Daher wurde der Plan geändert und die Sperrpause von einer auf knapp zwei Wochen ausgedehnt: Auf die Behelfsbrücken wurde verzichtet, nun mußte sozusagen "auf einmal" der Bahndamm abgetragen, die alte Brücke komplett inklusive Hilfspfeiler abgerissen und die neuen Widerlager sowie die neue Brücke eingeschoben werden. Laut Zeitungsmeldungen sollten Widerlager jeweils ein Gewicht von 4500t, die Brücke ein Gewicht von 1250t haben.
Da die Bahnstrecke Aschaffenburg-Würzburg, die über diese Brücke führt, eine relativ wichtige und vielbefahrene Strecke im DB-Streckennetz ist, stelle das auch die Bahn vor Herausforderungen: Die Fernzüge wurden für diese zwei Wochen weiträumig über Fulda umgeleitet, für den Nahverkehr wurde zwischen Aschaffenburg Hbf und Laufach ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
In diesem Zusammenhang muß ich auch erwähnen, daß ich eine "Hochsicherheitsbaustelle" wie diese bislang noch nicht erlebt habe. Parallel zur Eisenbahntrasse verläuft an dieser Stelle in einer Entfernung von gut 200m die Kreisstraße AB4. Eigentlich hätte man von deren A3-Brücke aus eine relativ gute Sicht auf die Brückenbaustelle gehabt, jedoch wurde die Straße im Bereich der Baustelle aus Sicherheitsgründen weiträumig gesperrt, da hierüber der Baustellenverkehr mit Muldenkippern etc. von einer Autobahnseite zur anderen lief. Um sicherzustellen, daß diese Absperrung auch von Autofahrern und Fußgängern beachtet wurde, war überall auch Security positioniert. Ohne "Zugangsberechtigungsausweis" kam man (auch aus geographischen Gegebenheiten) nicht mal in vernünftige Sichtweite der Baustelle. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß ich in Besitz eines solchen Ausweises kam (Danke an dieser Stelle nochmal!). Daher kann ich Euch nun einer 23-teiligen Berichtserie 211 Bilder aus den letzten Tagen präsentieren.
Viel Spaß,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 08.10.2012 um 13:04 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |