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21.09.2011, 23:57 Uhr
kranjournal
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Lieber Stefan,
du darfst mir ruhig mehr zutrauen. Ja, du kennst mich zwar persönlich, aber wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen? Ich sage mal locker 10 Jahre, wenn nicht mehr. Was bereitet dir den Bauschmerzen? Das wir täglich über Kranunfälle berichten müssen oder was genau? Meine Aussage zu Unfälle, kommt immer von Quellen, meistens Feuerwehr, Polizei und Staatsanwaltschaft oder auch der Hersteller. Mit denen halten wir stets engen Kontakt, damit wir wissen was Ursache für den Unfall war. Dies finde ich enorm wichtig für eine unabhängige Berichterstattung. Zudem können Kranführer was lernen. Nicht wichtig hingegen sind Haltefirma, Hersteller, Name des Fahrers etc. deswegen kann ich dir kein Interview zur Verfügung stellen. Wir veröffentlichen auch keine Bilder, obwohl ich es gerne möchte. Dies steht im Kran Journal nicht zur Debatte, um Marken und Firmen zu schützen.
Die vollständige News kannst du hier nachlesen. http://kranjournal.de/index.php?id=43&tx_ttnews[tt_news]=8499&cHash=82d8dab51b13a0723492fc7f08a07dfe
Jetzt zu deiner Frage, den Montageprozess kann man natürlich stoppen (sofern man den Fehler bemerkt), da hast du recht. Den Stecker ziehen lasse ich mal weg. Ich glaube der Kran liegt schneller auf dem Boden, als ein Monteur zum Schaltkasten rennen kann. Die Monteure haben aber grade nicht aufgepasst und der Ausleger war zu weit draußen. Der Kran selber hatte nur noch ein Ballaststein auf jeder Seite ballastiert gehabt. Deshalb ist der Kran sofort umgekippt. Schnelleinsatzkrane haben ohne Ballast kein Standmoment mehr, es ist die kritische Phase des Krans wo man sehr aufpassen muss. Deswegen passieren die meisten Kranunfälle bei den kleinen Turmdrehkranen beim Auf- und Abbau des Krans.
@Scaniadriver Auch wenn ich weiß, wieso der Kran beispielsweise Umgekippt ist oder sonst was, zählt dies vor Gericht leider nicht. Deswegen muss immer ein Gutachter ran. Außerdem bekomme ich keine Aufträge von der Staatsanwaltschaft, wo ich dies Untersuchen müsste. Dies überlasse ich mal schön, rechtsfähigen Experten. Wenn ich einen Unfall beobachte (wie kürzlich), sagte ich vor Gericht aus und fertig. Ich möchte zwar Arbeitsunfälle verhindern, dies ist aber nicht möglich. Sonst wäre es ja auch kein Unfall. Ich bin ja nur ein kleiner Journalist, der darüber später berichten darf.
@kranfred09 Es war kein Kran, sondern eine zweiachsige LKW-Arbeitsbühne. -- Kran Journal - Fachmagazin für Hebe-, Transport-, Umschlags- und Höhenzugangstechnik. News rund um die Uhr. |