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15.09.2016, 13:51 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
in letzter Zeit lese ich immer mehr über die Böcker-Dachdeckerkrane mit Aluminiumausleger. Da habe ich mal meine Fotos vom Mai 2009 herausgesucht, die so einen Böcker-Kran auf Mercedes LK 814 Chassis der Dachdeckerei Schulz in Büsum bei Dacharbeiten an einem Mehrfamilienhaus, zeigen. Beim Typ bin ich mir nicht sicher, aber ich meine, damals „Böcker AK 27/1000“ gelesen zu haben.
Der Ausleger wird in dieser gezeigten Krangeneration mit einem innenliegenden Zylinder ausgefahren. Inzwischen wird ein einstufiger, am Untergurt des Grundauslegers angebrachter, Zylinder mit Kettensynchronisation für die weiteren Teleskopstufen, verwendet.
Auf der Ladefläche hinter dem Fahrerhaus wird hier der optionale Mannkorb mitgeführt, der in den Ausleger eingesteckt werden kann und sich einfach durch die Gravitationskraft nivelliert. Inzwischen gibt es bei Böcker aber auch Mannkörbe mit hydraulischer Nivellierung und Drehfunktion, die vergleichbar zu den modernen Bühnenkörben sind – aber die erfordern natürlich auch zusätzliche Hydraulikleitungen zur Auslegerspitze und sind eben insgesamt komplizierter.
Krandrehwerk mit Lagerturm. Natürlich wird der Kran funkferngesteuert. Die notwendigen Hydraulikleitungen zum Knickgelenk erfordern relativ große Schlauchtrommeln.
Es handelt sich naheliegenderweise um ein älteres Modell mit einem 4-teiligen Grundausleger und einer wippbaren Spitze, die aber mit einem außenliegenden Zylinder bewegt wird. Inzwischen hat Böcker die Konstruktion etwas geändert und den Zylinder nach Innen gebaut. Dadurch kann bei den aktuellen Kranen auch das innerste Teleskop nahezu vollständig eingefahren werden und man spart Transportlänge bzw. der Ausleger kann insgesamt länger werden.
Auch die Abstützungen wurden inzwischen von den Klapppratzen zu einer hydraulische Schiebeholm-H-Abstützungen modifiziert. Wie im Prospekt auf Seite 4 unten dargestellt, gibt es auch so etwas wie eine variable Abstützbasis, die in der Überlastsicherung berücksichtigt wird. In wieweit das mit einer Liebherr VarioBase vergleichbar ist, weiß ich nicht, aber für so einen Leichtkran ist das schon mal was.
In der Cranes Today, September 2016, Seite 28-32, gibt es einen längeren Artikel über Böckers Verkaufserfolge in Groß Britainnien. Dort waren solche „Leichtkrane“ bisher ehr unbekannt. Mit dem Rückgang der Kranpopulation der alten Tadano- und Kato-Autokrane eröffnete sich ein neues Marktsegment mit den Dachdeckerkranen. Während in Deutschland diese vorwiegend von Endkunden gekauft werden – siehe Bilder hier im Posting – werden die Krane in England stark von Vermietern gekauft; z.B. auch von Ainscough. Inzwischen gibt es auch einen Böcker-Kran RK 36/2400 auf einem Spiderraupen-Chassis, dessen Entwicklung vorwiegend durch die englische Nachfrage getrieben wurde. Gruß Christoph P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit den Ladenkran-Bildern in voller Auflösung. -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) Dieser Post wurde am 15.09.2016 um 13:55 Uhr von Menzitowoc editiert. |