1279 — Direktlink
04.12.2017, 12:30 Uhr
Patent
|
Danke für die Udates.
Ob in den nächsten Tagen weiter gebaut werden kann, hängt vor allem davon ab, ob der Boden hinreichend auftaut. Ein Verdichtern von gefrorenem Boden geht natürlich nicht. Da wären Setzungen vorprogrammiert.
Ich habe an dieser Stelle schon einmal meine Verwunderung zum Ausdruck gebracht, dass mit dem Bau der Rohrbuchbrücke so spät begonnen wurde. das hätte auch erheblich früher geschehen können, dann wäre nun das erste Teilbauwerk fertig. Der späte Beginn hat aber wahrscheinlich nichts mit der hiesigen Baustelle zu tun und liegt eher am Terminplan der beteiligten Firmen.
Was mir aber bei einem Vergleich der verschiedenen Projekte der ABDNB auffällt, ist der allgemeine Planungsansatz. Bei Projekten dieser Größenordnung gibt es normalerweise einen Pfad, der zeitkritisch und damit Termin bestimmend ist. Damit wären eigentlich nur die Arbeiten im zeitkritischen Pfad problematisch. Alle anderen Arbeiten hätten genügend Puffer, um Überraschungen zu begegnen. Es scheint aber, dass die ABDNB bewusst mit den zeitunkritischen Arbeiten später beginnen lässt, damit alle Arbeiten punktgenau und gleichzeitig fertig sind. Damit werden aber diese ursprünglich zeitunkritischen Arbeiten ebenfalls zeitkritisch. Sehr deutlich wird dies im Bauabschnitt Würzburg Randersacker-Heidingsfeld.
In Rohrbrunn war natürlich das Problem mit der Monobogenbrücke der Hauptauslöser des Zeitverzugs. Beim Einschnitt war nicht klar, wie viel gesprengt werden muss, was diesen Bauabschnitt schwer kalkulierbar macht. Der Strecken- und Unterführungsbau waren aber eigentlich unkritisch. Ein früherer Beginn wäre machbar gewesen. Der Einschnitt hat es ja doch irgend wie knapp geschafft, dann bliebe jetzt nur noch der Gussasphalt auf der Rohrbuchbrücke einzubauen. Durch die Auf-den-Punkt-Planung ist nun der Streckenbau überraschend zum quasi unlösbaren Problem geworden.
Ich verstehe nicht, was denn das Problem ist, wenn einige Bauabschnitte einer Baumaßnahme fertig sind und nicht unter Verkehr genommen werden können, weil andere Bauabschnitt noch nicht so weit sind. Man hätte durch den früheren Beginn doch nur ein paar Wochen länger Baustellenspuren auf der Autobahn.
Es geht übrigens auch anders: Beim 6-spurigen Ausbau der A9 in Thüringen (ÖPP) war eine recht großes Firmenkonsortium am Werk. Der Bau begann gleichzeitig auf der gesamten Ausbaulänge. Verschiedene Abschnitte waren einfacher als andere und waren entsprechend weiter fortgeschritten. Als dann durch einen besonders langen Winter die Bauarbeiten in Verzug gerieten, wurden die Kräfte gebündelt - d. h. Baufirmen wurden von den weit fortgeschrittenen Abschnitten teilweise abgezogen und in den zeitkritischen Bereichen eingesetzt. Durch diese zusätzlich frei gewordenen Kapazitäten konnte das gesamte Bauvorhaben termingerecht abgeschlossen werden. So schafft man sich einen künstlichen Puffer.
Viele Grüße aus Ingolstadt
Manfred |