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28.09.2011, 00:18 Uhr
MSM
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Servus @all,
ich habe mir diesen Thread jetzt zweimal durchgelesen und möchte auch ein wenig meinen "Senf" dazu abgeben. Ich selber habe den BF3-Schein. Selber aber zur Zeit nur ein BF2 Auto.
Ich bin mein eigener Herr, komme aber aus der Ecke Verkehrssicherung und habe den Schein gemacht, da ich öfters für Schwertransporte die Anordnungen im Bezug auf Halteverbote, Verkehrssicherung und so umsetzen musste. Obwohl ich zugebe das mich die Sache schon immer sehr interessiert hat und ich infiziert bin.
Ich fahre aber im Rahmen meiner Arbeit des öfteren für einen Kunden deren BF3 Auto (Eigenbegleitung von Kran und Ballastauto) oder auch manchmal die Ballastautos, wenn da Not am Mann ist, sprich Lenkzeiten voll, plötzliche Krankheit usw. Oft helfe ich dann auch beim Rüsten der Kräne.
Aber ich glaube es ist bei der Begleitfahrerei genau wie bei der Kollegen die vorn sitzen. Die sind doch auch nicht aus der Fahrschule gekommen und hatten sofort 12 oder noch mehr Achslinien unter dem Hintern bzw. 80 oder mehr Tonnen auf dem Sattelteller. Mann kann nicht alles wissen, muss sich "einfuzzeln" (z.B. Nachlenken). Aber andersherum sollte man für seinen Job ein gewisses Maß an Interesse, Herz und Seele mitbringen. Das ist wie mit Azubis. Nur die, die wirklich Bock auf den Lehrberuf haben die bringen was. Und da ist es egal ob die vorher auf dem Zeugnis bei der Bewerbung ne Fünf hatten. Die sich wirklich für was interessieren, die ackern sich auch durch die Theorie, aber die machen das mit Charakter.
Wobei ich denen Recht geben mag die die lasche Ausbildung (also die Kurse in Vallendar oder Linstow) kritisieren. Denn als ich damals in Vallendar die Prüfung gemacht habe, war das eine Angelegenheit von 10 Minuten (dieser Ankreuzbogen). Und dann kannst du auf die Menschheit losgelassen werden. Darfst von Gesetzeswegen begleiten, wo selbst manche Verkehrsteilnehmer nach etlichen Jahren nicht in der Lage sind anständige in eine Autobahn rein zufahren, sprich Ausnutzung des Beschleunigungsstreifens (ich rede da aus Erfahrung, meine Lebensgefährtin, ist mit ihrem Kleinwagen nach zehn Metren auf der rechten Spur und das ganze mit nicht mal 80...und die Frau fährt seit über 20 Jahren Auto). Klar schauen die ob du einen gültigen Führerschein hast, aber keiner weiß wie du fährst. Nicht mal ob du die simpelsten Abfahrkontrollen beherscht, geschweigen denn durchführst.
Und dann sollen irgendwann, gemäß BF4...die Begleitfahrer technische Abnahmen machen??? Die sollen in Hoheitliche Aufgaben der Polizei eingreifen??? Verkehr regeln??? Wo dieser immer komplexer und enger wird. Die Leistungsvermögen der Fahrzeuge stets zunehmen aber die Zustände der Straßen immer schlechter werden.
Ich selbe habe mir immer wenn ich Begleitaufträge hatte die Strecke vorher auf der Karte angesehen, bzw. bin sie abgefahren (da es oftmals nur hier im Stadgebiet Berlin ist) bzw. habe im Büro von allen Behörden mit denen ich jemals zu tun hatte Telefonnummern, Ansprechpartner und so in den Rechner geschrieben und es ist doch ein leichtes als veranwortlicher und umsichtiger Begleitfahrer/in eine Liste mit den entsprechenden Behörden griffbereit zu haben. Egal ob auf Papier oder z.B. im Läppi. Klar kann sich mal was ändern, auch mal was Neues dazu kommen, davor ist keiner sicher. Deshalb sollte meiner Meinung nach auch zur Pflichtausstattung eines BF3 Autos ein Läppi mit Onlinefunktion und Drucker gehören, gerade damit wie oben beschrieben evtl. Änderungen von Anordnungen kurzfristig und zeitnah übermittelt werden können. Auch, für die Baustellenauskünfte die Harry beschrieben hat. Auch das Wetter kann ja manchmal interessant sein, siehe den letzten Winter als plötzlich über Nacht alles still stand.
Zu guter Letzt ist da aber auch wieder die alte Leier, das hat natürlich seinen Preis. Und wenn du für eine Begleitung nicht mal den Sprit heraus bekommst, geschweige denn das Fahrpersonal oder die Kosten vom Auto, dann ist das alles nicht mehr realistisch. Ich bin sehr wohl für die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft mit Angebot und Nachfrage, aber hier sollten die Verlader irgendwie mit in die Pflicht genommen werden, das der Schwerlastunternehmer in seiner Kalkulation und Angebotsabgabe die Kosten für die Begleitleistung offen darlegen muss ob das auskömmlich und gerecht ist. Ich will hier keine Art "Mindestlohn" oder sowas, sondern nur ein Umdenken dahin, das Sicherheit auch mit Sicherheit Geld kostet. Und nur gut ausgebildete, berantwortungsbewusste, ausgeschlafene, regelmäßig geschulte und der Deutschzen Sprache in Wort und Schrift kundige Begleitfahrer können technisch anspruchsvolle, zeitliche komplexe und aufwändige Schwer- und Großraumtransporte sicher und ordentlich begleiten.
In dem Sinnen, freue mich über konstruktive Postings
Martin -- Gruß Martin
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