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Hansebubeforum » Baustellen » Sechsspuriger Ausbau der A3 im Spessart (BAB3) » Threadansicht

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975 — Direktlink
06.06.2017, 11:22 Uhr
Patent



Ausführungen zur Monobogenbrücke
Ich habe mit meinem Architekten-Freund die Angelegenheit nochmals besprochen und dabei festgestellt, dass ich tatsächlich einem Missverständnis aufgesessen bin. Das liegt daran, dass verschiedene Wissenschaften unterschiedliche Fachsprachen haben. Ein Physiker wie ich versteht daher unter dem gleichen Begriff etwas Anderes als ein Architekt. Um die Sache zu verdeutlichen muss ich nun aber etwas weiter ausholen.

Herkömmliche Monobogenbrücken
Um die Erklärungen verständlicher zu machen beginne ich mit einer üblichen Monobogenbrücke, wie die Monobgenbrücke-Gelsenkirchen. Diese Fußgängerbrücke besitzt eine kurze Spannweite und eine geringe Tragkraft. Die Abspannkabel sind annähernd vertikal ausgerichtet, soweit dies bei dem Winkel zwischen dem Bogen und dem Überbau möglich ist.

Der Bogen ist vor dem Verlegen der Abspannkabel quer zur Bogenebene instabil, lässt sich in diese Richtung also einfach verformen. Innerhalb der Bogenebene ist er relativ stabil, da er klein und folglich stark gekrümmt ist. Aus dieser Krümmung bezieht er seine Stabilität. Trotzdem darf der Bogen vor dem Verlegen der Abspannkabel nicht all zu sehr belastet werden, um sich nicht nicht dauerhaft zu verformen.

Bei der in Bezug genommenen Brücke ist dies auch kein Problem, da die Abspannkabel nahezu vertikal verlaufen. Die cosh-förmige Durchhängung eines Kabels wird umso größer, je geringer seine Spannkraft und je vertikaler seine Lage ist. Ein vertikales Kabel hängt gar nicht durch, ein nahezu vertikales Kabel eben nur wenig. Damit ist die von der Durchhängung resultierende Verkürzung des Abstandes der Kabelenden auch bei moderaten Zugkräften klein. Diese Verkürzung ist bei der Montage wichtig, da das Abspannkabel in die Spannhülsen am Überbau eingefädelt werden muss. Aufgrund der nahezu vertikalen Kabelausrichtung und dem relativ stabilen Bogen können die Kabel in diesem Fall recht einfach eingefädelt und montiert werden. Diese Monobogenbrücke stellt daher keine großen Herausforderungen.

ST2312-Brücke
Die wesentlichen Unterschiede zur oben genannten Brücke sind die wesentlich größere Spannweite, die größere Traglast und die nahezu horizontalen Abspannungen.
Diese Unterschiede summieren sich zu erheblichen Problemen, auf die ich im Folgenden eingehen werde:

Die große Spannweite ist eine Folge der breiten A3-Fahrbahn, des Einschnittes im Brückenbereich und des flachen Kreuzungswinkels. Als Folge dieser großen Spannweite ist ein großer Bogen mit geringer Krümmung erforderlich. Nachdem der Bogen seine Stabilität aus der Krümmung bezieht, ist dieser relativ instabil. erst wenn die Abspannkabel montiert sind, wird er stabil, da die Abspannkabel wie ein Fachwerk wirken. Die Brücke muss auch relativ hohe Traglasten verkraften, so dass das Vorsehen von größeren Tragreserven am Bogen richtig teuer wird. Eine Bogenverstärkung kommt daher nicht in Frage. Die Änderung mit den größten Auswirkungen ist aber die Ausrichtung der Abspannkabel. Diese verlaufen eher horizontal als vertikal. Damit ergibt sich bei der Montage eine wesentlich größere Durchhängung.

Genau an diesem Punkt unterlag ich dem angesprochenen Missverständnis. Für einen Physiker ist ein spannungsfreies Kabel ein Kabel mit der Spannkraft null, oder, wenn man wieder einmal die Schwerkraft nicht ausschalten kann, ein Kabel, welches ausschließlich durch die Schwerkraft belastet ist. Für einen Architekten ist dagegen ein spannungsfreies Kabel ein Kabel, welches soweit gespannt wird, dass es in den Spannhülsen montiert werden kann. Die Vorstellungen beim gleichen Begriff weichen also erheblich voneinander ab.

Um das Abspannkabel bei der St2312-Brücke in die Spannhülse einführen zu können, muss man erhebliche Zugkräfte ausüben. Sonst hängt es so sehr durch, dass dessen Ende nicht mehr bis zur Spannhülse reicht. Diese Zugräfte aufzubringen, ist grundsätzlich kein Problem. Man müsste den Kran nur in der Flucht zwischen der Öse am Bogen und der Spannhülse, aber unterhalb zu diesen positionieren und in Abspannrichtung schräg nach unten ziehen. Aber der Bogen hält die dabei ausgeübte, erhebliche Spannkraft nicht aus. Es kann dieser Spannkraft erst widerstehen, wenn eine ausreichende Anzahl von Abspannkabeln montiert ist. Und hier wird nun das Problem offensichtlich. Erst wenn genügend Abspannkabel montiert sind, wird der Bogen so stabil, dass man die Abspannkabel montieren kann. So geht es also nicht.

Man muss bei der Montage der Abspannkabel dafür sorgen, dass deren Enden hinreichend weit entfernt sind, um sie an den vorgesehenen Stellen montieren zu können, darf dabei aber nicht die dafür erforderlichen Zugkräfte auf den Bogen ausüben. Zur Lösung dieses Problems kommen nun die Stahlschienen ins Spiel. Sie sorgen nur dafür, dass die Abspannkabel die erforderliche Länge (=Abstand zwischen den Enden) haben, ohne erhebliche Zugkräfte ausüben zu müssen. Damit können sie in den Spannhülsen montiert werden, ohne den Bogen übermäßig zu beanspruchen. Ist eine ausreichende Anzahl von gegenläufigen Abspannkabeln auf diese Weise montiert, können die Stahlschienen entfernt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Abspannkabel nicht notwendigerweise gespannt werden müssen. Auch im quasi ungespannten Zustand geben sie dem Bogen ausreichend Stabilität, da sie sich spannen, wenn der Bogen aus seiner Neutrallage ausgeschwenkt wird. Sind genügend Abspannkabel montiert, wird die weitere Montage zunehmend unkritischer.

Das Spannen der Abspannkabel ist natürlich alles andere als trivial. Spannt man ein Kabel, so verformt sich der Bogen ein wenig, was die Spannung an anderen Kabeln erhöht. Daher darf man die Kabel nur ein wenig und in einer genau festgelegten Reihenfolge reihum spannen, bis der gesamte Überbau an den Abspannkabeln hängt. Selbst Temperaturänderungen während der Montage können da zum Problem werden.

Zusammenfassung
Die Stahlschienen dienen - wie ich früher geschrieben habe - dem Schutz des Bogens und nicht des Kranes. Falsch war jedoch meine Aussage, dass die Schwere der Kabel ein Problem darstellt. Hier muss ich mich korrigieren. Das Problem liegt in der erforderlichen Zugkraft auf den Bogen, wenn das Kabel montiert wird. Diese Zugkraft wird durch die Versteifung der Kabel mittels der Stahlschienen ersetzt. Damit wird das Problem gelöst, dass man sonst die ersten Kabel erst montieren dürfte, wenn bereits genügend Kabel montiert sind, um den Bogen zu versteifen.

Man sieht, dass die Monobogenbrücke mit all ihren Problemen eine herausragende Ingenieurleistung darstellt. Zugunsten des Designs wurden erhebliche Probleme in Kauf genommen, um ein ansprechendes Bauwerk zu schaffen. Vielleicht sieht nun jeder, der diese Ausführungen gelesen hat und auf der neuen A3 unter der Monobogenbrücke durchfährt diese Brücke mit etwas anderen Augen.

Dieser Post wurde am 06.06.2017 um 18:53 Uhr von Patent editiert.
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976 — Direktlink
06.06.2017, 19:49 Uhr
al



Interessante Ausführung, danke, Manfred.


Zitat:
Patent postete
...
Um das Abspannkabel bei der St2312-Brücke in die Spannhülse einführen zu können, muss man erhebliche Zugkräfte ausüben. Sonst hängt es so sehr durch, dass dessen Ende nicht mehr bis zur Spannhülse reicht. Diese Zugräfte aufzubringen, ist grundsätzlich kein Problem. Man müsste den Kran nur in der Flucht zwischen der Öse am Bogen und der Spannhülse, aber unterhalb zu diesen positionieren und in Abspannrichtung schräg nach unten ziehen. Aber der Bogen hält die dabei ausgeübte, erhebliche Spannkraft nicht aus.
...
Zur Lösung dieses Problems kommen nun die Stahlschienen ins Spiel.
...

Und es fügt sich doch: Die "Spannkraft" fürs unbandagierte Seil, die der Bogen nicht aushalten würde, ist ja auch die, die der Kran nicht aufbringen kann.
Schräg nach unten ziehen kann er auch nicht, zumindest der Mobilkran nicht. Der sollte bestimmungsgemäß weitgehen grade nach oben ziehen. Ich weiß nicht ob der auch anwesende Ladekran das könnte. Der hat immerhin kein Kranseil und könnte theoretich auch drücken. Er war, soweit ich gesehen habe, immer auf der Brückenfahrbahn oberhalb der Spannhülsen unterwegs.

Ein imposantes Bauwerk auf alle Fälle. Wer will, kann sich ja mal überlegen, wie kompliziert die Lasten im Betrieb abgeleitet werden

Grüße

Alex

Dieser Post wurde am 06.06.2017 um 19:51 Uhr von al editiert.
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977 — Direktlink
06.06.2017, 20:22 Uhr
Patent



Danke an Alex für den Kommentar.

Auf der Baustelle liegt das Planum ca. 10 m unter dem Brückenüberbau. Damit steht genügend Platz zur Verfügung. Die Kranspitze müsste nur unter dem Überbau liegen, dann ginge es. Vorausgesetzt natürlich, dass der Kran hinreichend viel Eigenmasse aufweist, die als Gegengewicht dient. Ich kann nicht sagen, welche konkreten Zugkräfte erforderlich wären und welcher Kran hierfür geeignet wäre. Außerdem könnte auch mit Hilfsseilen und einer Presse gezogen werden, die an der Spannhülse angesetzt wird. Dann müsste der Kran nur das Kabelende halten, um es in die Spannhülse einzuführen. Das alles wäre kein Problem, wenn der Bogen mitmachte, was er aber nicht tut.

Der kleine Ladekran könnte durchaus für das Einfädeln der Abspannkabel in die Spannhülsen tauglich sein. dafür ist nicht viel Kraft notwendig. Die überwiegende Last wird entweder von bogenseitigen Kran oder vom Bogen selbst aufgenommen.

Die Verkehrslasten stellen kein wirkliches Problem dar. Die Abspannkabel sind dann ja bereits vollständig gespannt, so dass diese mit dem Bogen eine feste Einheit bilden. Sobald ein Abspannkabel durch den Verkehr verstärkt belastet wird, verursacht dies eine winzige Deformation am Bogen. Diese schwächt die Spannkraft am belasteten Abspannkabel und verstärkt im Gegenzug die Spannkraft an den anderen Abspannkabeln. Damit verteilt sich die Last stets auf mehrere Abspannkabel, was eine sehr stabile und gleichzeitig elastische Konstruktion ergibt. Nur bei der Montage funktioniert dieser Trick leider nicht.
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978 — Direktlink
06.06.2017, 20:46 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik


Zitat:
Patent postete Für einen Physiker ist ein spannungsfreies Kabel ein Kabel mit der Spannkraft null, oder, wenn man wieder einmal die Schwerkraft nicht ausschalten kann, ein Kabel, welches ausschließlich durch die Schwerkraft belastet ist. Für einen Architekten ist dagegen ein spannungsfreies Kabel ein Kabel, welches soweit gespannt wird, dass es in den Spannhülsen montiert werden kannn

Und für einen Elektriker?



Weitermachen,

gruss hendrik
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979 — Direktlink
06.06.2017, 23:53 Uhr
Patent




Zitat:
Hendrik postete:-
Und für einen Elektriker?

0V
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980 — Direktlink
07.06.2017, 06:02 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Hendrik postete

Zitat:
Patent postete Für einen Physiker ist ein spannungsfreies Kabel ein Kabel mit der Spannkraft null, oder, wenn man wieder einmal die Schwerkraft nicht ausschalten kann, ein Kabel, welches ausschließlich durch die Schwerkraft belastet ist. Für einen Architekten ist dagegen ein spannungsfreies Kabel ein Kabel, welches soweit gespannt wird, dass es in den Spannhülsen montiert werden kannn

Und für einen Elektriker?

Wenn's beim Anfassen nicht weh tut.


SCNR,

Sebastian
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981 — Direktlink
07.06.2017, 09:20 Uhr
Schmidti



Schraegzug geht gar nicht. Zumindest nicht fuer Mobilkrane. Genaue Werte kenne ich nicht, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schrieb die Liebherr-Werbeabteilung zum LTR 1100, dass durch die Verwendung von Stahl- statt Kunststoffseilrollen ein grosser Schraegzugwinkel von bis zu einem Grad Abweichung von der Vertikalen moeglich wird! NUr mal um ne Zahl zu nennen.

Der ST2312 Monobogen muss hingegen ausserst robust sein. Wie man auf folgendem Bild sieht, fluchtet kein einziges Kabel in der Bogenebene sondern alle ziehen deutlich quer dazu. Darueber hinaus wird nirgends die entstehende Querkraft durch ein zweites Kabel lokal kompensiert. Der Bogen muss also sehr grossen Verwindngskraeften standhalten.


Zitat:
Anwohner432 postete


Dabei sollte man auch bedenken, dass die sehr flachen Spannkabel kaum vertikale Kraefte aufnehmen, dafuer aber massiv horizontale Kraefte in den Fahrbahntraeger einleiten. Ohne es in 3D gesehen zu haben, wuerde ich auf etwa 4x so viel horizontal wie vertikal tippen. Alles hochgeradig unsymmetrisch natuerlich. Der Fahrbahntraeger duerfte daher auch deutlich robuster ausgefuehrt sein, als dies sonst ueblich ist.

Es mag Bruecken geben, die elegant balanciert werden. Diese gehoert definitiv nicht dazu. Hier wird brutal in alle Richtungen gezerrt. Materialsparend ist das mit Sicherheit auch nicht. Aber egal. Langweilige 0815 Bruecken gibts schon genug. Die hier ist mal was interessanter. Hervorragende Berichte btw.
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982 — Direktlink
07.06.2017, 09:56 Uhr
Patent



Danke an Schmidti für die ergänzenden Hinweise. Da scheidet eine Mobilkran dann wohl aus. Eine Presse würde aber immer noch gehen. Das Verhältnis zwischen der vertikalen und horizontalen Kraft liegt gem. den Fotos aus diesem Forum bei etwa 1:3,5 für die obersten Kabel. Die 4 war recht gut geschätzt. Genau dieses Verhältnis ist das eigentliche Problem dieser Brücke. Es ist klar, dass die vertikalen Kräfte abgestzützt werden müssen, sonst bräche die Brücke einfach zusammen. Die Verwindungskräfte im Überbau und im Bogen müssen gewaltig sein. Beim Bogen wirken diese im Summe aber so, dass sie den Bogen zusammendrücken. Dadurch stabilisieren die Abspannkabel den Bogen.
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983 — Direktlink
07.06.2017, 10:35 Uhr
Patent




Zitat:
Sebastian Suchanek postete:
Da muss ich mich korrigieren: Man hat den "vorderen" (d.h. in Richtung der RA Spessart) Bereich, wo man kürzlich noch relativ tief ausgebaggert hatte, anscheinend mit dem Aushub verfüllt. Man scheint dabei in Richtung des Monobogens auch schon mit einer Art (Grob-)Planum angefangen zu haben. Allerdings erscheint mir das stellenweise etwas hoch zu sein.

Das kann durchaus sein. Auf der Bestandsstrecke gibt es einen recht unharmonischen Steigungsverlauf. Soweit ich mich erinnern kann steigt die A3 kurz vor der Stützbogenbrücke relativ steil an. Dieser Steigungsverlauf soll zwischen der TR-Spessasrt und dem Hochpunkt der Spessartquerung ausgeglichen werden. So etwa im Übergang zwischen der Links- und der Rechtskurve könnte da die Gradiente durchaus geringfügig höher werden.
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984 — Direktlink
07.06.2017, 19:52 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Patent postete

Zitat:
Sebastian Suchanek postete:
Da muss ich mich korrigieren: Man hat den "vorderen" (d.h. in Richtung der RA Spessart) Bereich, wo man kürzlich noch relativ tief ausgebaggert hatte, anscheinend mit dem Aushub verfüllt. Man scheint dabei in Richtung des Monobogens auch schon mit einer Art (Grob-)Planum angefangen zu haben. Allerdings erscheint mir das stellenweise etwas hoch zu sein.

Das kann durchaus sein. Auf der Bestandsstrecke gibt es einen recht unharmonischen Steigungsverlauf. Soweit ich mich erinnern kann steigt die A3 kurz vor der Stützbogenbrücke relativ steil an.

Aus Richtung Würzburg kommend stimmt das. Von der Haseltalbrücke aus geht es vergleichsweise steil hoch zur Bestandsbrücke St2312. Allerdings würde ich schätzen, dass der steilste Abschnitt vor der Rohrbuchbrücke (abermals aus Richtung Würzburg gesehen) ist. Da das östliche Widerlager der neuen Rohrbuchbrücke aber wohl auf der gleichen Höhe liegt wie bei der Bestandsbrücke, würde sich da nicht viel ändern.


Zitat:
Sebastian Suchanek postete:
Dieser Steigungsverlauf soll zwischen der TR-Spessasrt und dem Hochpunkt der Spessartquerung ausgeglichen werden. So etwa im Übergang zwischen der Links- und der Rechtskurve könnte da die Gradiente durchaus geringfügig höher werden.

Nicht nur, dass mir das aktuelle Planum höher als die Bestandstrasse zu sein scheint, es kommt mir auch bezogen auf die Durchfahrtshöhe des Monobogens zu hoch vor. Allerdings muss ich sagen, dass das im Moment ziemlich schwer zu schätzen ist, da ja zur A3 hin die riesige Aushubdeponie und zum Monobogen hin der Behelfsfahrbahndamm der St2312 "im Weg sind". Kann also auch sein, dass ich mich täusche...


Tschüs,

Sebastian
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985 — Direktlink
07.06.2017, 20:27 Uhr
Patent




Zitat:
Sebastian Suchanek postete:
Nicht nur, dass mir das aktuelle Planum höher als die Bestandstrasse zu sein scheint, es kommt mir auch bezogen auf die Durchfahrtshöhe des Monobogens zu hoch vor. Allerdings muss ich sagen, dass das im Moment ziemlich schwer zu schätzen ist, da ja zur A3 hin die riesige Aushubdeponie und zum Monobogen hin der Behelfsfahrbahndamm der St2312 "im Weg sind". Kann also auch sein, dass ich mich täusche...

Erschwerend kommt hinzu, dass es auf dass es auf dieser Baustelle keine verlässlich horizontalen Flächen gibt, an denen man sich orientieren könnte. Ohne diese Referenzflächen versucht das Auge irgend etwas als horizontal zu sehen und den Rest darauf anzupassen. So oder ähnlich funktionieren alle optischen Täuschungen. Die Bestandstrasse der A3 ist auch in keiner Richtung horizontal und führt noch dazu in variierenden Abständen an der neuen Trasse vorbei. Da ist es schwierig etwas abzuschätzen, noch dazu wenn man beide Trassen nur noch stückweise gemeinsam sieht. An der Einschnittbaustelle sollte das leichter gehen.

Da wir gerade beim Schätzen sind: Es kommt mir aus den Bildern vom Zwischenlager so vor, als ob alle Rampen, die derzeit angelegt sind direkt oder indirekt über den provisorischen Damm in die RF-Würzburg eingreifen. Wenn das stimmt, dann müssten alle Rampen vor dem Fahrbahnbau abgetragen werden. Für das Rampenmaterial wird schon irgendwo Platz zur Verfügung stehen. Aber wie baut man im nächsten Jahr das Zwischenlager ab, wenn keine Rampen mehr da sind? Klettert da einfach ein Bagger hoch und wirft das Material unkontrolliert herunter? Außerdem stünde dann im nächsten Jahr zum Räumen des Lagers nicht viel Zeit zur Verfügung. Natürlich kann auch dieser Eindruck täuschen.

Dieser Post wurde am 07.06.2017 um 20:40 Uhr von Patent editiert.
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07.06.2017, 20:50 Uhr
Sebastian Suchanek
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Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Patent postete
Da wir gerade beim Schätzen sind: Es kommt mir aus den Bildern vom Zwischenlager so vor, als ob alle Rampen, die derzeit angelegt sind direkt oder indirekt über den provisorischen Damm in die RF-Würzburg eingreifen. Wenn das stimmt, dann müssten alle Rampen vor dem Fahrbahnbau abgetragen werden. Für das Rampenmaterial wird schon irgendwo Platz zur Verfügung stehen. Aber wie baut man im nächsten Jahr das Zwischenlager ab, wenn keine Rampen mehr da sind?

Am südöstlichen Ende ist das Zwischenlager ja inzwischen höhengleich mit dem Behelfsfahrbahndamm der St2312. D.h., die Zugänglichkeit ist hierüber gesichert. (Notfalls ein paar weitere Leitplanken dort abzumontieren dürfte jetzt kein wirkliches Problem darstellen... )


Tschüs,

Sebastian
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987 — Direktlink
07.06.2017, 20:56 Uhr
Patent



Das stimmt, aber der Behelfsdamm kreuzt die A3-Trasse. Daher muss dieser weg, bevor der Fahrbahnbau beginnt. Natürlich ist das Zwischenlager von der Bestandsbrücke der St2312 aus weiter erreichbar, aber diese führt nicht zur Endlagerfläche, den Bestandseinschnitt. Wenn die Rampen allerdings außerhalb der RF-Würzburg-Trasse lägen, wäre es kein Problem.
Dieser Post wurde am 07.06.2017 um 20:57 Uhr von Patent editiert.
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07.06.2017, 22:27 Uhr
Sebastian Suchanek
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Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Patent postete
Das stimmt, aber der Behelfsdamm kreuzt die A3-Trasse. Daher muss dieser weg, bevor der Fahrbahnbau beginnt.

Naja, weg muss nur der Teil des Damms, der auf der zukünftigen A3-Fahrbahn liegt. Die Kurve im Damm - und damit die Verbindung zur Bestandsbrücke St2312 - gehört nicht dazu.


Zitat:
Patent postete
Natürlich ist das Zwischenlager von der Bestandsbrücke der St2312 aus weiter erreichbar, aber diese führt nicht zur Endlagerfläche, den Bestandseinschnitt. Wenn die Rampen allerdings außerhalb der RF-Würzburg-Trasse lägen, wäre es kein Problem.

Die Böschung auf der "Nord"-Seite des Bestands-Einschnitts der A3 und "östlich" der Bestandsbrücke St2312 hat man relativ großzügig gerodet und der Oberboden dort muss vor dem Verfüllen ohnehin weg, um einen "sauberen" Anschluss herstellen zu können. Außerdem ist diese Böschung in Längsrichtung der A3-Trasse nicht übermäßig steil. Da könnte man meiner Meinung nach durchaus eine Baustraße einrichten.
Und das Zwischenlager kann man ja als erstes so "abbauen", dass noch weitere Rampen entstehen.


Tschüs,

Sebastian
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989 — Direktlink
08.06.2017, 17:40 Uhr
Patent



Aus den Luftaufnahmen der ABDNB von Hajo Dietz kann man die Lagen wenigstens halbwegs abschätzen. Es scheint so, dass die Rampe von der provsorischen St2312 zum Zwischenlager wohl eher nördlich der Trassenmitte liegt. Dann könnte diese Rampe tatsächlich bestehen bleiben. Als Alternative ist mir noch die neue Zufahrt zum Einschnitt von oben eingefallen. Dann müsste aber der Verkehr durch den gesamten Einschnitt auf der Stufe geführt werden. Der Vorschlag mit der Nordseite der Böschung ist natürlich auch interessant. Vor allem, wenn damit ein provisorischer Damm für den Abbruch der Bestandsbrücke geschaffen werden soll.
Dieser Post wurde am 08.06.2017 um 17:42 Uhr von Patent editiert.
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12.06.2017, 00:56 Uhr
Anwohner432

Avatar von Anwohner432


Jedes Tunnelsegment trägt eine ordentliche Plakette mit einer laufenden Nummer - wozu ? Wird der Zustand aller Segmente regelmäßig protokolliert ??


der Bagger ist offensichtlich defekt ? Die Zufahrtstraße von der A3 ist eine Corniche tiefergelegt worden

man konzentriert sich ersichtlich auf die Richtung Würzburg, hier ist die Stufe komplett abgetragen worden und der Einschnitt vollständig ausgeformt





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Dieser Post wurde am 12.06.2017 um 01:03 Uhr von Anwohner432 editiert.
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991 — Direktlink
12.06.2017, 06:07 Uhr
Sebastian Suchanek
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Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
Anwohner432 postete


Sehe ich das richtig - ist der erste Abschnitt des Überbaus der Rohrbuchbrücke schon betoniert?


Tschüs,

Sebastian
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992 — Direktlink
12.06.2017, 10:31 Uhr
Patent



Danke an Anwohner432 für das Bildupdate.
Zu den Schildern im Jägerdurchlass weiß ich leider auch nicht Bescheid. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass es ein begehbarer Durchlass ist. Möglicherweise gibt es da irgend welche Vorschriften, die dem Personal die Orientierung im Durchlass gewährleisten müssen.

Wie Sebastian war ich auch erstaunt, dass das ersten Überbausegment der Rohrbuchbrücke bereits betoniert ist. Sehe ich das im Hintergrund des Fotos richtig, dass die Schalung des Widerlagers Würzburg bereits errichtet ist?

Wie tief liegt eigentlich der Einschnitt geschätzt über dem Niveau unter der Monobogenbrücke? Betrachtet man das Bild http://ab3.lima-city.de/10jun5.JPG, so könnte man meinen, dass es nur noch ein paar Meter sind. Dem Bild http://ab3.lima-city.de/10jun7.JPG könnte man dagegen entnehmen, dass noch mindestens 10 m fehlen. Ich vermute mal, letzteres täuscht. Irgend wie hat sich am Zwischenlager gar nichts getan. Das kann nur bedeuten, dass der Aushub zu anderen Baustellenbereichen gefahren wird. Dies erklärt auch, warum einer der Bagger "Urlaub" hat. Bei längerer Fahrstrecke ist die Transportkapazität limitierend. Dann reicht ein Bagger aus.

Bei der Monobogenbrücke sind alle Abspannkabel montiert und von den Stahlschienen befreit. Dann ist jetzt wohl das spannende Spannen angesagt. Ich bin gespannt, wie lang das dauern wird.
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993 — Direktlink
12.06.2017, 12:10 Uhr
Anwohner432

Avatar von Anwohner432


Zitat:
Sebastian Suchanek postete

Sehe ich das richtig - ist der erste Abschnitt des Überbaus der Rohrbuchbrücke schon betoniert?


Tschüs,

Sebastian

habe nicht unter die Folie gesehen ....
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Dieser Post wurde am 12.06.2017 um 12:11 Uhr von Anwohner432 editiert.
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994 — Direktlink
12.06.2017, 18:04 Uhr
Sebastian Suchanek
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Zitat:
Patent postete
Wie Sebastian war ich auch erstaunt, dass das ersten Überbausegment der Rohrbuchbrücke bereits betoniert ist. Sehe ich das im Hintergrund des Fotos richtig, dass die Schalung des Widerlagers Würzburg bereits errichtet ist?

Nein, ich glaube, was man da auf dem Bild sieht, ist die Schalung für das oberste Segment des letzten Pfeilers.


Zitat:
Patent postete
Wie tief liegt eigentlich der Einschnitt geschätzt über dem Niveau unter der Monobogenbrücke? Betrachtet man das Bild http://ab3.lima-city.de/10jun5.JPG, so könnte man meinen, dass es nur noch ein paar Meter sind. Dem Bild http://ab3.lima-city.de/10jun7.JPG könnte man dagegen entnehmen, dass noch mindestens 10 m fehlen. Ich vermute mal, letzteres täuscht.

Ich würde schätzen (mit einer gewissen Unsicherheit - wir hatten ja schon darüber diskutiert, wie schwierig das Höhenschätzen hier ist), dass das Höhenniveau im Einschnitt jetzt knapp unterhalb der lichten Durchfahrtshöhe des Monobogens liegt. Damit wären dann bis zum endgültigen Niveau noch 4-5m + x abzutragen, wobei x die Höhe bzw. Dicke ist, die man für den Fahrbahnauf ingesamt braucht. (Frostschutz, Trag-, Binder- und Deckschicht etc.)


Tschüs,

Sebastian
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12.06.2017, 18:11 Uhr
Patent



Danke für die Information. Damit lässt sich doch etwas anfangen. Nach den Bildern der ABDNB von den Betonarbeiten liegt die Durchfahrtshöhe der Brücke bei etwa 10 m. Der Betonmischer erleichtert hier die Schätzung. Dann fehlen noch ca. 8 m bis 9 m.
Dieser Post wurde am 12.06.2017 um 18:14 Uhr von Patent editiert.
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996 — Direktlink
14.06.2017, 12:34 Uhr
Patent



Bei der ABDNB gibt es neue Bilder von der Rohrbrunn-Baustelle. Diesmal sind es wieder terrestrische Aufnahmen von Tom Bauer. Darunter sind spektakuläre Nahaufnahmen von den Abspannkabeln der Monobogenbrücke. Toll finde ich vor allem dieses Bild von der Einschnittbaustelle, das wohl von ca. Mitte Mai stammt. Da fluchtete der Einschnitt mit der Brücke fast exakt. Damit liegt das obere Niveau der Stufe etwa 4 m oberhalb der Brückenoberkante. Dann sind es gegenwärtig etwa 1 m unter der Brückenunterkante - gut geschätzt Sebastian . Somit fehlen noch etwa 9 m bis zur Gradiente.
Dieser Post wurde am 14.06.2017 um 12:35 Uhr von Patent editiert.
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15.06.2017, 12:06 Uhr
al



Die MSP31-Unterführung bei Marktheidenfeld wurde gestern "bedacht".





Grüße,

Alex
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15.06.2017, 13:53 Uhr
Sebastian Suchanek
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Zitat:
al postete
Die MSP31-Unterführung bei Marktheidenfeld wurde gestern "bedacht".

Ach dafür war der Autokran - ich hab' ihn nur am Abend im Vorbeifahren von der Autobahn aus gesehen. Danke für die Bilder!


Tschüs,

Sebastian
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15.06.2017, 22:05 Uhr
Sebastian Suchanek
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Hier noch ein paar Bilder von vor zwei Wochen.

Vorbereiten der Sprenglöcher im Einschnitt:


Zunächst die Verhältnisse zwischen neuer und alter St2312-Brücke:


Das Ladekran-Fahrzeug von Reichert auf der neuen St2312-Brücke:


Kranwald an der Rohrbuchbrücke:


Blick auf die Schalung für den Oberbau der Rohrbuchbrücke - vor zwei Wochen war noch nicht betoniert:


Hier mal ein Blick auf die Höhenverhältnisse zwischen neuer und alter Rohrbuchbrücke:


Und nochmal ein etwas näherer Blick auf das Lehrgerüst. Man kann auch ansatzweise erkennen, dass der "Buckel" der Leerrohre für die Spannkabel genau über dem Pfeiler liegt und dass das erste Überbausegment anscheinend über den ersten Pfeiler hinaus geht:



Tschüs,

Sebastian
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