083 — Direktlink
20.07.2016, 19:44 Uhr
Graf Koks
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Zitat: | Stephan1964 postete
Zitat: | Hendrik postete
Zitat: | Menzitowoc postete Diese Abspannung mit dem oben angebrachten Flaschenzug richtet doch den Turm auf. Warum kann sie dann so durchhängen - siehe die losen Glieder? Das würde doch heißen, dass beim Aufrichtvorgang der Turm das letzte Stücken nach hinten fällt und dann auf dem Oberwagen verbolzt wird. Gleiche Unklarheit beim Abklappen: Muss man den Turm mit Fremdmitteln erst nach vorne ziehen und fällt er dann ein Stücken? Das kann ich mir nicht vorstellen. Auch muss man ja die Turmfußbolzen lösen können. Wenn der Turm quasi von alleine in einem stabilen Gleichgewicht auf dem Oberwagen steht, bekommt man die Bolzen doch gar nicht gelöst.?????? |
Ich versuche mich mal, obwohl es vielleicht voll daneben ist und unser Baumamuseum das sicherlich ganz exakt weiß
1) Der Turm muß ja nicht unbedingt verbolzt werden; er kann ja auch verschraubt werden. Leider habe ich das nicht fotografiert...weil ich darauf gar nicht geachtet habe. 2) Fallen oder Kippen ist sicher nicht erlaubt - das wäre viel zu riskant bei diesen Massen. 3) Ich kann mir vorstellen, dass nach dem Verbolzen/Verschrauben wieder Seil abgelassen wird, um es zu entlasten. Dadurch hängen die Abspannstangen durch. 4) Das Gewicht der abgeklappten Nadel sollte reichen, um den Turm nach Lösen der Verbolzung/Verschraubung aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Just my 2 Cent Bin selbst gespannt.
gruss hendrik |
Eine gute Frage.
Das gleiche Phänomen wie auch bei den Liebherren 45A65 und aufwärts.
Wenn man mal überlegt, wie das in der Generation davor gemacht wurde, kommt man recht schnell auf die Antwort:
die 35A45, 45A55 oder 56A72, aber auch Modelle wie F90 hatten eine (1-Seil) Verstellseileinscherung unterhalb des Führerhauses, um den Turm beim Aufrichten zu entlasten, der da extrem auf Biegung beansprucht würde, hätte er keine Einscherung.
Peiner hatte bei seinen alten Nadeln mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme am Turm ohne diese Hilfseinscherung, wenn man bedenkt, wie lange geschraubte, unteleskopierbare Türme sein konnten, aber eben aufgerichtet werden mußten.
Steht der Kran, macht das allerdings ein anderes Problem: das Auslegereinziehseil zieht den Turm nach hinten, je mehr, je größer Traglastlast und Ausladung - das bekommt dem Turm dauerhaft nicht so gut.
Der Ausweg: eine Abspannung etwa in der Mitte des Turmes, der beim Herausheben des Turmes aus der Horizontalen behilflich ist, aber kurz bevor der Turm steht - und besonders dann, wenn er steht, ist die "Hilfsvorrichtung" ausser Betrieb, um den Turm zu schonen, denn das letzte Stück, bevor der Turm in die Senkrechte geht, braucht man die Hilfestellung nicht mehr. Der Turm wurde kurz vor Erreichen der Senkrechten bzw, wenn man ihn aus dieser Herausholen wollte, i.d.R mit einem Wagenheber abgefangen oder herausgedrückt - bei machen Peinern waren es wohl Federn - Da braucht es dann etwas Gefühl beim Monteur bzw. KF, das Einziehwerk entsprechend feinfühlig zu bedienen, damit der Turm weder in noch aus der Senkrechten fällt.
Wenn also die letzten cm/m die Hilfsabspannung schon eingerastet ist und damit der Turm in der Senkrechten von ungewollten Zügen in der Mitte des Turmes nach hinten im Betrieb befreit ist, dann ist das Ziel, einer Aufstellhilfe, die im Betrieb keine Beeinträchtigung mit sich bringt, erreicht.
Das gilt gleichermaßen für große Nadeln mit Hilfsabspannung am Turm, egal ob Peiner, LIEBHERR oder andere. |
Sehr schön erklärt
Ich meine mich zu erinnern, das bei großen Turmlängen bei Peiner auch schon mal ein Autokran eingesetzt wurde, um das heben des Turms vom Boden zu unterstützen. Beim aufstellen des Turms in die Senkrechte werden die Auflagefedern soweit gestaucht, das die Kraft der gespannten Federn beim abbauen des Krans fast ganz ausreicht um dem Turm das nötige Kippmoment nach vorne zu geben, den Rest besorgt dann eine kleine mobile Hydraulik. die Türme wurden bei Peiner meine ich verschraubt, Peiner war ja auch Schraubenhersteller, macht also Sinn Dieser Post wurde am 20.07.2016 um 19:48 Uhr von Graf Koks editiert. |