770 — Direktlink
13.09.2016, 14:43 Uhr
M154
|
Hallo zusammen,
danke für so viel Lob.
@ Hendrik: Ein beruhigendes Gefühl, seine Helfer draußen zu haben, die einem die berühmte Feile in die Zelle schmuggeln... Aber ich hätte vermutlich mildernde Umstände bekommen, da die Sucht ja nicht therapierbar ist und außerdem auch nicht mit Substitution gearbeitet werden kann. Wie will man auch einen Gottwald MK 650 substituieren? Also: Einem ausgeschlafenen Fachanwalt für Strafrecht wäre da schon etwas eingefallen.
Und zu Deiner Frage bezüglich Sattelkran: Wolfgang Weinbach schreibt im 1. Band seiner Gottwald-Bücher, dass der Schmidbauer-Kran bei angebolztem Tragschnabel aufgesattelt transportiert werden konnte, in der Regel aber die beiden Scheuerle-Fahrgestelle Verwendung fanden.
@ Ralf Neumann: Das Hobby war tatsächlich teuer und mein Budget daher immer auf Kante genäht. Gespeist wurde es durch mein Taschengeld und gelegentlichen Spenden eines Onkels oder einer Tante, darüber hinaus durch kleine Gelegenheitsjobs.
Meine Suche nach Sponsoren trieb daher manchmal kuriose Blüten. Ich löcherte die Hersteller mit der Bitte nach Prospektmaterial und Werksfotos. Bei Wolff "verhandelte" ich auf Geschäftsleitungsebene - Weinreich hieß der Mann, der mich von etlichen Briefen kannte und von dem ich schon einige Fotos bekommen hatte. So bildete sich bei mir die naive Vorstellung, so ein Hersteller müsse doch sein eigenes Fotolabor haben, und ich tütete einen 36-Bilder-Farbfilm ein und schickte ihn Herrn Weinreich, verbunden mit der Frage, ob er nicht im werkseigenen Labor Abzüge anfertigen lassen könne.
Ich erhielt tatsächlich einen dicken Umschlag mit den Bildern und einem Begleitschreiben, demzufolge Herr Weinreich mir mitteilte, dass er zwei Kinder in meinem Alter habe und "daher ausnahmsweise der Ebbe in meiner Staatskasse Verständnis entgegen bringen" könne. Es war unschwer zu erkennen, dass die Bilder vom örtlichen Fotogeschäft stammten. Pikanterweise waren nur zwei Wolff-Bilder dabei, der Rest waren Konkurrenzprodukte.
Einmal schickte der italienische Hersteller Simma mir einen 10-DM-Schein, was damals für einen wie mich durchaus ein erwähnenswerter Betrag war.
Aber genug der Erzählungen und Achtung an alle, deren Kinnlade wie bei Nico absturzgefährdet ist: Festhalten, es geht weiter mit Bildern.
Es erforderte im übrigen ein beachtliches Laufpensum, um die jeweiligen Fotostandorte zu erreichen, aber wie eingangs berichtet: Es war Wandertag, und dieser Tatsache habe ich dann doch in gewisser Weise Rechnung getragen.
|