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07.09.2016, 11:47 Uhr
M154
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Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum, aber schon lange ein stiller Genießer im Hintergrund. In der Abteilung "Hilfe" habe ich nun das Einstellen geübt und auch aktive Hilfestellung erhalten. Danke an Sebastian und Thorsten!
Das Baumaschinenvirus hat mich schon im Kindesalter befallen; Fachleute wissen, dass es zu einer nicht therapierbaren Sucht führt, die in Schüben verläuft und sich nur mit einer regelmäßigen Dosis Baumaschinen in den Griff kriegen lässt. Da ich in München aufgewachsen bin stand immer genügend "Stoff" zur Verfügung, und der war auch noch ziemlich frei erhältlich.
Bauzäune in der heutigen Form gab es nicht, allenfalls hin und wieder ein Bretterzaun, Security war extrem selten. Die Regel war eine Kunststoffschnur mit roten und weißen Kunststofffähnchen daran - oder gar nichts. So waren auch die größten Baustellen, wie die des Krankenhausneubaus Großhadern und der olympischen Anlagen, frei zugänglich, und einer regelmäßigen Suchtbefriedigung stand nichts im Wege. Wenn ich Lust hatte auf einen Kran zu steigen tat ich das auch (so ein teleskopierter Liebherr Form 65/90 Ausführung IV war schon toll), und nur selten kam dann mal jemand und gab mir zu verstehen, dass ich auf dem Kran nichts verloren habe. Ich gab ihm immer recht, schließlich habe ich nie auf einem Kran etwas verloren :-). Goldene Zeiten für den Baumaschinensüchtigen.
Im Juni 1972 wurde an die Firma Schmidbauer der neue Gottwald AK 650 ausgeliefert. Der Kran erhielt den Namen "Olympiakran", obwohl er mit dem Bau der olympischen Anlagen natürlich nichts zu tun hatte. Er wurde erst einmal auf dem damals recht neuen Betriebshof in Lochham in voller Pracht aufgebaut und stand dann dort für ein Wochenende. Am darauffolgenden Montag sollte er wieder abgebaut werden.
Dies löste bei mir einen massiven Suchtschub aus, und ich überlegte mit feuchten Händen, wie ich dem Abbau beiwohnen könnte. In der Schule war Wandertag angeboten, keine wirkliche Alternative. Also habe ich kurzerhand mit der Schreibmaschine eine Entschuldigung geschrieben und die Unterschrift meines Vaters gefälscht (Achtung: Straftatbestand der Urkundenfälschung! Die Sucht hat mich in die Beschaffungskriminalität abgleiten lassen :-))
Auf jeden Fall habe ich mich am Montag auf mein Fahrrad geschwungen und bin nach Lochham gefahren. Genug geplaudert, hier kommen die ersten beiden Teile der Bilder.
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