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08.01.2009, 07:26 Uhr
robertd
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Das ist wirklich ein Problem bei Eisenbahnhistorie. Ich mein OK, zumindest steht ein TEE Triebkopf im Museum in Nürnberg, aber was da so alles verschrottet wird/wurde ist wirklich traurig. Wie oben schon geschrieben wurde das österreichische Pendant, der 4010, mit Jahreswechsel nach aus dem Plandienst ausgeschieden, und so wie es aussieht wird keiner davon erhalten bleiben. Und das ganze nach 43 Jahren, in denen wohl jeder hierzulande diesen Zug zumindest mal gesehen hat. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember war sogar die allererste Garnitur 4010.001 immer noch im Planeinsatz. Ein Verkauf an Dritte soll von der ÖBB abgelehnt worden sein, um möglichen Wettbewerb zu unterbinden. Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass das bei der DB ebenso gehandhabt wird - einsatzfähige Lokomotiven (ich glaub es ging um die E10 bzw. 110) werden verschrottet, obwohl es sogar Käufer dafür gäbe.
Noch schlimmer ist aber das Ganze dann bei den selteneren Stücken wie dem Donald Duck-Zug oben - die waren ja zu Lebzeiten schon eine Rarität. Ein anderes Beispiel dafür ist der Vorgänger des VT 11.5 - der VT 10.5, der manchen vielleicht ein Begriff ist, weil von Märklin und Weinert letztes Jahr ein Modell davon auf den Markt gebracht wurde. Dabei handelt es sich um zwei Züge, die 1953 in Betrieb gingen und bereits 1960 wieder ausgemustert waren. Obwohl sie für die damalige Zeit technisch sehr fortschrittlich waren und einiges zur Entwicklung des VT 11.5 beigetragen haben ist das einzige, was heute davon noch erhalten ist, ein einziger Mittelwagen, der im Bahnhof von Nürnberg als Clubheim dient.
Ob die Situation besser wird mag bezweifelt werden - die einst staatlichen Bahnunternehmen sollen wirtschaftlich arbeiten und haben kein Geld, um alte Züge herumzustehen lassen. Ein Einsatz alter Fahrzeuge im Zuge historischer Fahrten (um auf diesem Weg Geld zur Erhaltung zu erwirtschaften) wird auch zunehmend schwieriger, weil sie immer mehr mit entsprechenden Sicherungssystemen ausgestattet werden müssen, um überhaupt für den Betrieb zugelassen zu werden. Durch die privatwirtschaftliche Bewirtschaftung der Gleisnetze wird es dann schwierig, eine Strecke zu bekommen.
In Summe siehts wohl so aus, als ob Eisenbahngeschichte hauptsächlich in Modellen weiterleben wird...
gruss robert Dieser Post wurde am 08.01.2009 um 07:34 Uhr von robertd editiert. |