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01.03.2016, 09:44 Uhr
joerg
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Zitat: | Menzitowoc postete Hallo,
im Vordertaunus ist die Leitungsbaufirma Muthig mit ihrem Hydrema 912DS Knicklenker mit MultiTip-Funktion im Einsatz. Die Maschine ist zwar laut Typenschild BJ. 2013, sieht aber absolut neuwertig aus.
Die MultiTip-Funktion der Mulde lässt ein kontinuierliches Drehen des gesamten Muldensystems um +/- 90° nach beiden Seiten zu. Die Freiheitsgrade „Mulde Kippen“ und „Mulde Drehen“ können unabhängig voneinander überlagert werden. Gleichzeitig ist dann auch eine automatische Rückstellung der Mulde in die Fahrstellung vorgesehen.
Die schwarzen dicken Zylinder sind die Muldenkippzylinder
Hier sieht man das Drehwerk zum Schwenken des gesamten Muldenaufbaus
Die Knicklenkung erfolgt Hydrema-typisch mit einem teilstarren Knickgelenk. Das heißt, es ist zwar keine vollständige Längsverdrehung möglich, wie bei anderen Fabrikaten (z.B. Volvo, Doosan-Moxy, CAT, Terex, Bell usw.), sondern nur eine begrenztes Wanken. Allerdings wird dieses Wanken hydraulisch abgestützt (zwei quer angeordnete Zylinder). Konstruktiv wird das durch ein sphärisches Gleitlager oben und ein liegenden Pendelstab (zwei Gelenke) unten gelöst. Die Wankzylinder greifen nahe des vorderen Drehpunktes an diesen Pendelstab an. Die Längsdrehachse liegt also nahe des oberen Kugeldrehpunkt. Aus ingeneursmäßiger Sicht finde ich diese Lösung zunächst mal nicht so elegant, aber sie scheint sein Jahren ihre Aufgabe zu erfüllen und ist vom Bauaufwand wohl auch deutlich einfacher gestaltet, als eine voll durchdrehende Verbindung. Darüber hinaus besteht halt auch der Vorteil der hydraulischen Stützung, die die konventionelle Dreh-Knicklenkung nicht bietet. In manchen Einsatzsituationen kann das durchaus von Vorteil sein, dass das Fahrzeug sich auf drei Rädern abstützen kann und eben nicht vollständig (durchdrehend) umkippt.
Sehr vorteilhaft bei den kleinen zweiachsigen Knicklenkern von Hydrema ist die Gestaltung des Fahrerhauses: Es liegt ganz vorne, was eine gute Sicht vor die Maschine ermöglicht. Der Motor ist hinter dem Fahrerhaus angeordnet. Wenn ich mich nicht ganz täusche, hat nur noch der Bergmann-Dumper der 3000er-Serie ein ähnliches Konzept. Selbst die mittel-alten JCB Knicklenker hatten den Motor vorne und somit eine Motorhaube in der Sichtachse.
Gruß Christoph
P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit den Bildern in voller Auflösung. |
Interessantes Fahrzeug, bei der Kabine schneit es sich um eine Schlepper Kabine zuhandelt, insbesondere wenn man sich den Verlauf der Seite anschaut. Kabinen aus dem Agrarbereich werden gerne verwendet, allerdings zumeist von Häckslern oder Mähdreschern.
Gruß Jörg |