670 — Direktlink
11.04.2014, 09:24 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
als Kranjunky finde ich es toll, dass sich mit dem Liebherr 1000EC-B 125 noch ein drittes Krankonzept in der Windkraft zum Einsatz kommt.
Aber als technisch Interessierter frage ich mich schon, warum jetzt noch ein Flattop? Die Windkraftanlagen stehen so weit auseinander, dass sich die Krane eigentlich nie in ihrem Schwenkbereich überschneiden. Damit fällt schon mal ein wichtiges Argument für den Flattop weg. Weiter ist für mich nicht zu erkennen, wo in dieser Situation der Montagevorteil leigen soll. Es wird eh mit sehr kurzem Ausleger gearbeitet, der in einem Stück montiert wird und somit der Vorteil der leichteren Teilmontage des Auslegers wegfällt. Auch die geringere Autokranhöhe bei Flattop-Montagen sehe ich auf der WKA-Baustelle nicht so recht, weil der Turmkran eh geklettert werden muss.
Die technischen Nachteile eines Flattop sind aber in meinen Augen gravierend: Der Auslegerquerschnitt muss wegen der reinen Biegebeanspruchung viel größer sein als bei einem abgespannten Katzausleger. Damit wird der Transport der Einzelteile komplizierter. Bei den Liebherr-Turmkranen könnte man zwar die Montage der Auslegerabspannungen noch etwas optimieren, aber das spricht für mich immer noch nicht für ein Flattop-Konzept in der Windkraft.
Denkbar ware für mich, dass Enercon sich die Möglichkeit offen halten möchte, den Kran auch im engen industriellen Umfeld einzusetzen. Aber mit den vielen WKAs kann man so einen Kran doch ganz gut auslasten.
Wo liegt denn nun der Vorteil eines EC-B gegenüber einem EC-H?
Gruß Christoph -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) |