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08.08.2005, 14:30 Uhr
Strahler
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Hallo,
bei dem Unfall in Kiel stand der Quicklifter exakt an der gleichen Stelle wie auf dem Bild aus Thread Nr. 004. Auf diesem Bild wird gerade per Tripplehub der Mittelteil der alten Holtenauer Hochbrücke (die neue sieht man im Hintergrund) herausgehoben und auf den Schwimmpontons darunter abgelegt. der Quicklifter trug dabei allein, während die Schwimmkräne sich den Job teilten.
Übrig blieben dann die beiden sog. Vorfluter, die Brückenteile vom Land zum Mittelteil. Für die Bergung des auf dem Bild li. Vorfluters eine Woche nach dieser Aufnahme teilte sich der Quicklifter den Job wiederum als Tripplehub, wobei die beiden anderen Krane weiter landwärts li. (außerhalb des Bildes ) standen. Es waren dies ein Telekran von Thömen (LT 1400) und ein Gittermastkran von Fahrenkrog (TC 3200), die zusammen die Gitterbrücke mittels Traverse tragen sollten, während der Quicklifter alleine auf der Kanalseite hob. Geplant war seinerzeit, die Brücke aus den Auflagern zu heben und dann in einem 90°-Schwenk li. neben dem Quicklifter parallel zum Kanal abzulegen, um sie dann zu zerlegen. Dabei hätte der Quicklifter ebenfalls einen 90°-Schwenk nach li. durchführen müssen. Dabei assestierten der Sünkler-Kran und ein Telekran von Longuet durch Halten des Pendelauflagers, das im Bild direkt hinter dem Quicklifter zu sehen ist.
Als der Quicklifter dann mit großem Getöse zusammenbrach, knallte die Brücke zunächst auf der Kanalseite zu Boden, wobei sie den Oberwagen des gerade mal ein Jahr alten Sünklerkrans, der ja am Pendellager festhing, vom Unterwagen rasierte und einen kurz zuvor unter der Brücke geparkten VW-Bus der Länge nach halbierte. Danach rutschte die Brücke aus der Traverse der beiden landseitigen Krane und knallte vollends zu Boden, wobei die beiden Krane von Thömen und Fahrenholz ordentlich durchgerüttelt wurden, aber stehen blieben. Vielleicht weiß Burkhardt über die Beschädigungen an den beiden Kränen mehr zu berichten. Als fünfter Kran wurde noch der Telekran von Longuet beschädigt, der ja auch in der Nähe des Pendellagers stand und auf die hinteren Abstützungen gestellt wurde. Was aus dem wurde, weiß ich nicht. Verletzt wurde meiner Kenntnis nach bei dem Unfall lediglich der Kranführer des Quicklifters, der sich beim "Abschmieren" seines Auslegers mit einem Hechtsprung in den Kanal rettete und sich dabei an einem der Böschungssteine die Nase aufschrammte (hatte der ein Glück, daß die Kabine re. hing und nicht li. wie bei Liebherr...).
Der finanzielle Gesamtschaden soll seinerzeit lt. Zeitung bei über 60 Mio. DM gelegen haben, vom Imageschaden mal gar nicht zu reden...
@ Katzenfreund: Vielleicht ist der Grund, daß sich das Konstruktionsprinzip des Quicklifters nicht durchsetzen konnte, mit in dem Unfall zu sehen?! Die genaue Unfallursache ist meines Wissens nicht veröffentlicht worden. Weiß hier jemand vielleicht mehr? Vielleicht ist die Konstruktion ja nur "hübsch", aber nicht tragfähig gewesen? Weiß hier evtl. auch jemand, ob der wieder aufgebaute Kran heute bei Tilli noch immer die gleichen Traglasten hat wie seinerzeit 1991?
Gruß aus Kiel Werner Dieser Post wurde am 17.08.2005 um 15:35 Uhr von Hendrik editiert. |