025 — Direktlink
28.12.2012, 15:34 Uhr
robertd
|
Wenn ich Händler wäre würde ich auch nichts anderes als Vorkasse oder evtl. noch Nachnahme anbieten. Ein Kumpel von mir ist z.B. selbstständig und verkauft seine Sachen zwar per Versand, aber aufgrund dessen, dass es sich zu fast 100% um individuell zusammengestellte bzw. angefertigte Waren handelt, ausschließlich über direkten (Telefon, E-Mail) und persönlichen Kontakt zu seinen Kunden, ohne die dazwischengeschaltete "Anonymität" eines Onlineshops. Je nach Gefühl und Laune liefert er dabei - gerade bei kleineren Bestellungen - auch gegen Rechnung. Es ist zwar gottseidank nicht die Regel, aber dennoch immer wieder erstaunlich, wie er da bei manchen Kunden wochen- oder monatelang hinterherrennen kann, um eine Rechnung von wenigen Dutzend EUR bezahlt zu bekommen. Wenn man hier jedes Nachfragen, jede geschriebene E-Mail usw. zusammenzählt, dann kommen da am Ende ein paar Stunden zusätzliche Arbeit zusammen, die einem keiner bezahlt (sofern man sich als Händler bemüht und nicht nach der zweiten Mahnung gleich das Inkassobüro losschickt).
Wenn man das nun auf einen normalen Onlineshop umlegt, der mit überall erhältlicher Standardware handelt, und jedem bei der Erstbestellung Zahlung auf Rechnung ermöglicht, dann möchte ich gar nicht wissen, wieviel Arbeit man da mit dem Inkasso letzten Endes hat.
Was ich persönlich mir noch vorstellen könnte wäre, dass eine Zahlung auf Rechnung für Stammkunden möglich ist - das aber dann auch nur, wenn der Betreffende innerhalb einer gewissen Zeitspanne einen gewissen Umsatz generiert und dabei keine wie auch immer gearteten Probleme verursacht hat.
Als Kunde bin ich es eigentlich gewohnt, gegen Vorkasse zu bestellen und habe eigentlich kein Problem damit. Ich kann mich an lediglich einen Fall erinnern, wo ich keine Ware bekam und erst nach mehrmaligen bösen Anrufen und wochenlanger Wartezeit mein Geld wiedersah - und das war interessanterweise bei einem alteingesessenen und bekannten Computerhändler, der schon seit Jahrzehnten im Geschäft und eigentlich kein Billigheimer ist. Ansonsten schaue ich bei Ebay natürlich auf die Bewertungen, und bei Onlineshops eben auf so Sachen wie ein vollständiges Impressum und eine seriöse Gesamterscheinung, bzw. auch auf Meinungen, die sich via Google in Foren finden lassen. Bislang ging dabei von der einen Ausnahme abgesehen alles gut - und wenn das doch mal nicht der Fall sein sollte, dann habe ich denke ich als Kunde wesentlich bessere Karten als der Händler - meine Überweisung kann ich im Zweifelsfall schließlich wasserdicht und 100%ig nachweisen. Andererseits habe ich dann auch noch die interessante Erfahrung gemacht, dass es auch wenige Händler gibt, die von sich aus gar keine Auswahl bieten, sondern ohne weitere Rückfrage direkt auf Rechnung liefern - und das bei Erstkunden und Beträgen von mehreren 100 EUR. So ein Vertrauen erstaunt mich dann immer wieder, und natürlich bemühe ich mich in solchen Fällen, die Rechnung so schnell wie es geht zu begleichen. Gerade bei diesen Händlern wäre es interessant, wie lange diese im Durchschnitt auf die Bezahlung warten müssen. |